Über eine Allradlenkung verfügen normalerweise nur Spezialfahrzeuge, die alle Räder zur Manövrierfähigkeit auf engstem Raum einsetzen müssen.


Während bei den meisten Fahrzeugen einzig die Frontachse lenkbar ist, bei einigen wenigen aber auch mehr als nur eine Achse, erhöht die Allradlenkung bei Spezialfahrzeugen, wie beispielsweise bestimmten Schwertransportern, die Fähigkeit, auch unter schwierigen bzw. stark eingeschränkten räumlichen Verhältnissen zu rangieren.
Eine Allradlenkung bei Pkw ist meist ein System, bei dem eine Lenkbewegung vorne durch die Einwirkung von Sensoren fliehkraftabhängig auch auf die hinteren Räder übertragen wird. An der Hinterachse sind dann vier Querbeschleunigungssensoren angebracht. Diese registrieren die auftretenden Fliehkäfte, die beim Fahren in Kurven grundsätzlich entstehen. Die Sensoren arbeiten mechanisch-elektronisch. Über bewegliche Massen wird eine Kraft erfasst, die in elektrische Impulse umgerechnet wird. Über die Umrechnung werden dann die Hinterräder ebenfalls gelenkt. Je stärker diese Impulse ausfallen, desto größer wird der Lenkeinschlag.
Beispiel: Fährt ein Auto eine Linkskurve, wirken Fliehkräfte (vom Mittelpunkt der Kurve radial weg) nach rechts. Über die Allradlenkung werden die hinteren Räder auch eingelenkt, um diese Fliehkräfte entsprechend zu kompensieren.
Das weltweit erste in Serie gefertigte Auto mit Allradlenkung war der Honda Prelude [1] der 3. Generation (ab 1987).
Weitere Autos mit Allradlenkung sind der Mitsubishi Sigma und der Mitsubishi 3000 GT sowie der Nissan 300ZX und der Nissan Skyline. Auch der Citroën ZX Break, der Mazda 626(allerdings nur in seiner dritten Generation, Baureihe GD) und weitere, mehrheitlich Japanische PKW waren und sind mit Allradlenkung erhältlich.