Sansibar - die Inseln Sansibar (deutsch auch Zanzibar, en: Zanzibar, suaheli: Ungudscha), Pemba im Norden und Mafia im Süden liegen vor der Ostküste Afrikas und gehören zu Tansania. Hauptstadt und ökonomisches Zentrum ist Zanzibar City mit der weltbühmten Altstadt Stone Town auf Sansibar. Die Inselhauptstadt von Pemba ist Chacke Chacke.
Bevölkerung
Die Inselbevölkerung ist ein buntes Völkergemisch aus Afrikanern, Indern und Arabern, die meisten von ihnen sind Muslime, und von den Touristen wird erwartet, dass sie sich an die Sitten und Gebräuche des Islam auch halten - insbesondere punkto (Bade-)Kleidung und Alkohol(!). Auf Sansibar lebt eine kleine Gruppe von (ca. 10.000 Kharidjiten).
Geschichte
1503 landeten Portugiesen auf Sansibar und bilden dort eine Handelsstation, ab dem 18. Jahrhundert übten die Araber auf der strategisch wichtigen Insel ihren zunehmenden Einfluss aus. Im 17.-19. Jahrhundert bildete Sansibar unter der Herrschaft des Sultans von Oman ein Zentrum für den östlichen Sklavenhandel.
Die duftende Nelkeninsel Sansibar gehörte im 19. Jahrhundert wie Tanganjika zu Deutsch-Ostafrika, (bzw. wurde sie wenigstens vom Deutschem Reich beansprucht) und wurde dann 1890 von Großbritannien gegen die Insel Helgoland eingetauscht (Sansibar-Vertrag). Jahrhundertelang war die flache Insel Sansibar (die größte Insel vor Ostafrika) eine der wichtigsten Handelsmetropolen im Indischen Ozean, Gewürze und Sklavenhandel machten die Insel reich, berühmt, berüchtigt und begehrenswert.
Die Briten, die schon vor der Afrika-Konferenz neben den Deutschen auf der Insel Fuß fassten, beendeten 1873 endgültig den Sklavenhandel.
Am 10. Dezember 1963 erlangten Sansibar (444.000 Einwohner) und Pemba (314.000 Einwohner) die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft und bildeten gemeinsam den Staat Sansibar. (1964) vereinigten sie sich mit dem Festlandsstaat Tanganjika zu einem neuen Staat Tansania, dem sie bis heute angehören.
Wirtschaft
Sansibars Wirtschaft basiert auf Gewürzen (einschl. Muskatnuss, Zimt und Pfeffer) und dem Tourismus.darüber hinaus gibt es trditionellen Schiffbau. Sansibar ist die einzige Heimat des roten Colobusaffen.
Die Inseln bestehen aus Korallen, die meisten Steinhäuser sind ebenfalls aus Korallengestein. Die Altstadt von Zanzibar City Stown Town steht auf der Liste von UNESCO Weltkulturerbe. Viele Häuser wurden bereits restauriert.
Auf Sansibars Stränden werden bis heute in präziser Handbarbeit die arabischen Dhaus (Dhow-Segelschiffe) gebaut. Sie verkehren bis heute noch auf alten Handelsrouten, haben weder Motor noch andere Metallteile, sie zu bauen ist eine alte Kunst, die ohne Pläne und moderne Werkzeuge auskommt. Sie halten in der Regel an 10 bis 20 Jahre, bis sie in der feuchwarmen Luft der Tropen zerfallen und wieder, seit Generationen genau gleich, neu gebaut werden.
Vor dem Hafen der Hauptstadt liegt im Norden eine kleine Insel Prison Island, das britische Kolonialgefängnis ist bereits zerfallen; die Inselstrände werden von Schildkröten für ihr Brutgeschäft aufgesucht.
Sansibar, Pemba und Mafia sind beliebte und lohnende Ziele für Taucher und Segler.
Verschiedenes
Freddie Mercury wurde auf Sansibar geboren.
Literatur
- Heilig, Sabine / Gottschall, Christina: Sansibar, Das komplette Reisehandbuch. Mit offenen Augen durch die Welt! Der komplette Reisebegleiter für preisbewusste Individualisten. Farb. Fotos, Karten. Verlag: Unterwegs 2002. ISBN 3-86112-114-X
- Ackermann, Ulla: Tansania und Sansibar, Mit praktischen Reisehinweisen. 80 farb. Fotos, Karten, Pläne. DuMont 2002, ISBN 3-7701-5303-0
- Von Dippelreither, Reinhard / Walcher, Helga: Tansania Sansibar, Farbfotos, Karten. Stein C 2000, ISBN 3-89392-269-5