Die satanischen Verse benennen apokryphe Koran-Suren und einen Roman von Salman Rushdie, der von diesen Suren handelt.
Rushdie selbst ist von Geburt an Moslem, wurde aber im Laufe seines Lebens Atheist. Orthodoxe Vertreter des Islam empfanden den im Roman enthalteten Spott über den Propheten Mohammed als gotteslästerlich. Da man dem Islam zufolge nur zum Islam übertreten, aber niemals aus dem Islam "austreten" und sich einer Weltanschauung oder Religion zuwenden kann, wurde Rushdie als weiterhin als Moslem gesehen. Gotteslästerungen jedoch, die von Glaubensgenossen begangen wurden, sehr viel ernster genommen werden, als entsprechende Äußerungen von Un- oder Andersgläubigen, verhängte der Schiitenführer Ajatollah Ruhollah Khomeini eine Todes-Fatwa über Rushdie, d.h er rief zu Rushdies Ermordung auf, die iranische Regierung setzte ein millionenschweres Kopfgeld als Belohnung für denjenigen aus, der die Fatwa vollstreckte und Rushdie ermordete. Mit Khomeini starb auch jede Hoffnung auf eine Revision der Fatwa.
Rushdie wurde über Jahre von staatlichen Stellen unter Personenschutz massiv abgeschirmt, worüber seine Ehe zerbrach und sein literarisches Wirken in den Hintergrund geriet.
In Deutschland wagte kein einzelner Verlag die Verse zu verlegen. Gleichzeitig wurde es als Akt der Verteidigung der Menschenrechte gesehen, die Publikation sicherzustellen. Schließlich gründete eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Verlage einen neuen Verlag, dessen einziger Zweck die Herausgabe der Verse war.