Der Bock ist eine Form der Sackpfeife.
Beschreibung
Der Bock hat meist einen Bordun eine Oktave unter dem Grundton. Bordun und Melodiepfeife haben eine zylindrische Bohrung und ein einfaches Rohrblatt zur Tonerzeugung.
Meist ist der Luftsack mit einem Fell bezogen, und die Windkapsel der Melodiepfeife in Form eines Ziegenbockkopfes ausgeführt. Die Luftzufuhr erfolgt im allgemeinen mittels Blasebalg. An den Enden der Pfeifen sind meist Stürze aus Horn und Messing angebracht.
Die Melodiepfeife ist traditionell diatonisch und hat einen Tonumfang von der Quint unter dem Grundton bis zur Sext darüber, die Sext unter dem Leitton fehlt.
Verbreitung
Der Bock war bis ins 19. Jahrhundert in Teilen Mitteleuropas verbreitet und wird heute hauptsächlich in der Tschechischen Republik gespielt, besonders in Südböhmen. Im Zuge einer Wiederbelebung des Instrumentes gibt es heute auch zahlreiche Spieler in Bayern und Österreich.
Ahnliche Sackpfeifenformen gibt es in der Slowakei, Polen, Ungarn, Kroatien und bei den Sorben in der Lausitz.
Das tschechische Wort für "Bock" ist Dudy von dem sich vermutlich das deutsche Wort Dudelsack ableitet.
Die Bezeichnung Bock steht in einer Reihe mit Bezeichnungen für Sackpfeifenformen aus anderen Regionen Europas die alle auf die Wortbedeutung Ziege oder ähnlich weisen: Gaita, Cabrette, Chabrette, Gaida. Dies ist darauf zurück zu führen, dass auch heute noch der Luftsack meist aus dem Balg einer Ziege gemacht wird oder mit einem Ziegenfell überzogen ist.