Burchard Müller von der Lühne

schwedischer General und Stadtkommandant von Greifswald
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Burchard Müller von der Lühne (* 10. März 1604; † 22. Juli 1670) war während des Dreißigjährigen Krieges Offizier und zuletzt General in schwedischen Diensten und wurde nach dem Krieg Stadtkommandant von Greifswald und in den schwedischen Adelsstand erhoben.

Leben

Burchard Müller war der Sohn des kaiserlichen Offiziers Bernhard Müller und seiner Frau Lucia, der Tochter des kaiserlichen Oberst Jacob von Steinbach. Sein Vater hatte unter den Kaisern Maximilian II. und Rudolf II. in Ungarn gegen die Türken gekämpft und lebte nach seinem Abschied im Herzogtum Verden. Unter seinem Einfluss trat Burchard Müller 1623 in schwedische Dienste.

Zuerst nahm er unter Jakob de la Gardie an den Kämpfen Schwedens in Livland gegen Polen teil. Während des Dreißigjährigen Krieges gehörte er zur Armee Königs Gustav II. Adolf. Für seine Verdienste in der Schlacht bei Lützen wurde er zum Rittmeister befördert. In der Schlacht bei Nördlingen konnte er sich aus der Umzingelung durch die kaiserlichen Truppen retten und diente später unter Johan Banér und Lennart Torstensson. 1636 wurde er zum Major und 1641 zum Oberst befördert. Von Karl Gustav Wrangel wurde er 1647 zum Generalmajor ernannt.

Nach dem Westfälischen Frieden wurde er Stadtkommandant von Greifswald. Dort bewohnte er das Haus Langestraße 55. Im Jahr 1650 wurde er von der schwedischen Königin Christine geadelt, aber nicht in das schwedische Ritterhaus aufgenommen. Er wählte den Namen Müller von der Lühne wegen der Herkunft seiner Familie aus Lüneburg. Im gleichen Jahr erwarb er die vorpommerschen Güter Ludwigsburg, Mellenthin und Neetzow.

Von besonderer Bedeutung in seiner militärischen Laufbahn gilt die Verteidigung von Greifswald während des Zweiten Nordischen Krieges in der Zeit zwischen dem 23. und 30. September 1659. Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit seiner Truppen und der verfallenen äußeren Stadtbefestigung , gelang es ihm mit Unterstützung der Greifswalder Bürger zwei Bestürmungen durch die Belagerungsarmee des Großen Kurfürsten zurückzuschlagen, so dass dieser die Belagerung aufgab. Das Ereignis wurde als hervorragende Kriegstat in einer Reihe von Kupferstichen zu Ehren des schwedischen Königs Karl X. Gustav abgebildet.

Familie

Er heiratete 1640 Ilsabe Maria von Schmeling (1619–1666). Das Paar hatte vier Söhne und fünf Töchter.[1]

Nach ihrem Tode wurden die beiden im Greifswalder Dom St. Nikolai beigesetzt.

Literatur

  1. Ilsabe Maria Müller v.der Lühne (1619-1666)