Poppenhausen (Unterfranken)

Gemeinde im Landkreis Schweinfurt in Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Poppenhausen ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt.

Geografie

Poppenhausen liegt in der Region Main-Rhön.

Es existieren folgende Gemarkungen: Hain, Kronungen, Kützberg, Maibach, Pfersdorf, Poppenhausen.

Ortsname

Das Bestimmungswort "Poppen" kommt vom Personennamen "Boppo" oder "Poppo", einer Kurzform von "Bodebert", das heißt "der als Gebieter Glänzende", ein Name, der besonders bei dem Adelsgeschlecht der Henneberger (Grafschaft Henneberg) sehr beliebt war. Die Bedeutung des Ortsnamens Poppenhausen bedeutet demnach "zu den Häusern des Bodebert".

Mundartlich "Bobbahausa".

Geschichte

Geschichte Poppenhausens bis zur Gemeindegründung

Um 750 – 450 v.Chr. gibt es erste Siedlungszeugnisse (Grab am Wiesberg). Am 8. Dezember 1223 wird Poppenhausen erstmals urkundlich erwähnt. 1517 erfolgt die Errichtung des Turms der Pfarrkirche. 1525 beteiligten sich Poppenhäuser Bauern im Bauernkrieg an der Zerstörung des Amtssitzes in Ebenhausen. 1595 wird Jakobus d.Ä. zum Kirchenpatron bestimmt. 1659 kommt es zur Einquartierung von Truppen des schwedischen Generals Wrangel. 1730 erfolgt der Bau der Heeresstraße MeiningenMünnerstadtSchweinfurt durch Poppenhausen. 1743 folgt die Erbauung der Pfarrkirche durch Maurermeister Johann Müller aus Eßleben. Seit 1779 verläuft die Staatsstraße WürzburgMeiningen durch Poppenhausen. Seit 1785 verlaufen die Reiserouten der Wernecker Poststation nach Bad Kissingen, Bad Bocklet und Münnerstadt durch Poppenhausen. 1791 kommt es zur Gründung der Brauerei Werner. Am 9. November 1802 erfolgte die Errichtung der Poststation mit Posthalterei der Kaiserlichen Generaldirektion Regensburg. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Poppenhausen 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel 1814 mit diesem endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1971 erfolgt der Zusammenschluss der Gemeinden Hain, Kronungen, Kützberg, Maibach und Pfersdorf zur Großgemeinde Poppenhausen.

Weitere Ereignisse

Geschichte der Ortsteile

  1. Pfersdorf: erste urkundliche Erwähnung 763. Eines der ältesten Dörfer des Landkreises Schweinfurt
  2. Kronungen: erste urkundliche Erwähnung 779
  3. Maibach: erste urkundliche Erwähnung 791
  4. Kützberg: erste urkundliche Erwähnung 1237
  5. Hain: erste urkundliche Erwähnung 1302


Einwohnerentwicklung

Poppenhausen vor Großgemeindebildung 1971

  • 1892: ca. 500
  • 1939: ca. 700
  • 1953: ca. 1000
  • 1967: ca. 1500

Poppenhausen als Großgemeinde

  • 1987: 3682
  • 2000: 4056
  • 2003: 4127
  • 2004: 4157
  • 2005: 4171

Politik

Bürgermeister ist Reinhold Stahl (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1503 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 166 T€.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 323 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 68 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1282. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 76 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2685 ha, davon waren 2225 ha Ackerfläche und 445 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Die B 19 (Eisenach - Mellrichstadt - Würzburg - Ulm - Oberstdorf) und die B 286 (Enzlar - Gerolzhofen - Schweinfurt - Bad Kissingen - Bad Brückenau) gehen direkt an der Poppenhausen vorbei. Die A 71 ist über die Anschlussstelle (29) Poppenhausen/Dittelbrunn zu erreichen.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: je einer in den Ortsteilen Kronungen, Kützberg, Maibach, Pfersdorf; insgesamt 172 Kindergartenplätze mit 161 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 20 Lehrern und 392 Schülern


Vereine

Musikkapelle Poppenhausen e.V

Die Musikkapelle Poppenhausen e. V. verfügt über eine lange Tradition, ein genaues Gründungsdatum bleibt allerdings ein Geheimnis. Musiker gab es in und um Poppenhausen schon immer und unsere Aufzeichnungen führen sogar bis ins Jahr 1880 zurück. Nach vielen Jahrzehnten als „wilder Haufen“ entschlossen wir uns im Jahr 1995 einen Verein zu gründen.

Musik ist für alle Menschen unterschiedlicher Altersklassen immer wieder ansprechend. Die Geschmacksrichtungen sind allerdings durchaus unterschiedlich. Unserem Jahresprogramm können Sie entnehmen, dass wir bei verschiedenen Festen zur Unterhaltung aufspielen. Selbstverständlich darf die Musik bei kirchlichen Anlässen in Poppenhausen und Hain nicht fehlen. Regelmäßiges Proben (mindestens 1 x wöchentlich) gehört natürlich auch zum Musikeralltag.

Wir sind besonders stolz darauf, dass unser Repertoire nicht mit Walzer, Marsch und „Biermusik“ erschöpft ist. Um dies zu beweisen, üben wir besonders fleißig, damit einmal jährlich unser traditionelles Frühjahrskonzert stattfinden kann. An diesem Konzertabend unterhalten wir das Publikum mit Musikstücken der unterschiedlichsten Stilrichtungen.

Unsere Musiker kommen hauptsächlich aus Poppenhausen und Hain (und den anliegenden Gemeinden). Wir sind auch froh, dass unsere Nachwuchsmusiker größtenteils von uns selbst ausgebildet werden können. Wenn Sie ein Musikinstrument bei uns lernen möchten, wenden Sie sich bitte an ein Mitglied der Vorstandschaft. Sollten wir Ihr Interesse an unserem Verein geweckt haben und Sie aktives (oder auch passives) Mitglied bei uns werden möchten können Sie sich ebenfalls an die Vorstandschaft wenden.



Literatur

  • Bachmann, Emil: Poppenhausen wie es leibt und lebt, Verlag Weppert KG Schweinfurt, 1968
  • Broschüre: 250 Jahre St. Jakobus Poppenhausen 1744 - 1994
  • Treutwein, Karl: Unterfranken, Verlag Glock und Lutz Nürnberg, 1967
  • Treutwein, Karl: Die Ortsnamen des Landkreises Schweinfurt