Luftstreitkräfte der Volksrepublik China
Die Luftstreitkräfte der Volksrepublik China (chin.: 中国人民解放军空军; Kurzform: 中國人民解放軍空軍; Pinyin: Zhōngguó Rénmín Jiěfàngjūn Kōngjūn; engl.: People's Liberation Army Air Force, abgek.: PLAAF) sind eine von vier Teilstreitkräften der Volksbefreiungsarmee.

Ausrüstung
Die Luftwaffe verfügt über rund 2300 Kampfflugzeuge sowie 450 Transportflugzeuge und wird derzeit mit Marschflugkörpern, Tankflugzeugen, fliegenden Radarsystemen, Drohnen und moderner Ortungstechnik aufgerüstet.
Moderne Kampfflugzeuge wie die Suchoi Su-27 und Suchoi Su-30 (teilweise in der seekampf-optimierten Version MKK2) wurden von Russland gekauft. Eine Lizenzversion der Su-27 wird unter dem Namen F-11 in China produziert (mittlerweile schon 200 Stück). 2005 erlaubte Russland China die Erweiterung der Su-27-Lizenz auf den modernisierten Typ Su-27 SMK. Hinzu kommt ein in China entwickeltes neues Jagdflugzeug unter der Designation Chengdu J-10, welches sehr wahrscheinlich auf einer Kombination von Erkenntnissen aus russischen Mustern und der amerikanischen F-16 basiert und für die chinesische Rüstungsindustrie einen deutlichen Schritt nach vorne darstellt. Das Modell ist seit Ende 2004 in Serienproduktion und wurde vermutlich 2005 erstmals an die Truppe ausgeliefert. Das aktuell laufende Produktionsprogramm dieses Typs soll vermutlich 1200 Maschinen umfassen. Auf einem US-Erkenntnissen zufolge weit vorangeschrittenen Stand der Entwicklung befinden sich die FB-7, ein Jagdbomber mit mittlerer Reichweite und Ausrichtung auf Seeziele, sowie die FBC-1, ein Kampfflugzeug mit großer Reichweite. Darüber hinaus wurde 2005 mit Russland der Kauf weiterer 40 Transportflugzeuge Il-76 und acht Luftbetankungsflugzeuge Il-78 beschlossen. Auf Basis der Iljuschin A-50 hat China unter der Bezeichnung KJ-2000 ein eigenes AWACS-System entwickelt. Parallel werden für das ältere Transportflugzeug Y-8 verschiedene Varianten entwickelt, darunter ebenfalls AWACS-Einheiten und Gefechtsführungssysteme, die insbesondere auf den Verbund mit Marineeinheiten ausgelegt sind. China verhandelt derzeit mit der russischen Staatsfirma Rosoboroneksport über den Kauf von Suchoi Su-33, modernen Kampfflugzeugen, die von Russland auf Flugzeugträgern eingesetzt werden. Der im Entwurfsstatus befindliche Vertrag sieht den Erwerb von bis zu 50 dieser Waffensysteme vor.
Die Luftwaffe verfügt über eine kleine Anzahl von Marschflugkörpern, die importiert wurden und vor allem für die Bekämpfung von Seezielen geeignet sind sowie über einige Marschflugkörper zur Bekämpfung von Radaranlagen (vor allem israelische Harpy-Drohnen und russische Anti-Radar-Raketen).
In jüngster Zeit wurden leistungsfähige Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300PMU-1 von Russland erworben. Im August 2004 wurden die letzten dieser Waffensysteme ausgeliefert, so dass China nun über vier mit ihnen ausgestattete Bataillone verfügt. Ein Vertrag über den Kauf der nächsten S-300 Generation ist abgeschlossen, so dass man vermutlich im Verlauf des Jahres 2006 das erste Bataillon mit diesem System ausgestattet wurde. Ein weiteres neues System mit der Bezeichnung CSA-7 ist im wesentlichen eine Kopie des französischen Crotale, eine taktische Luftabwehrwaffe mit 15 Kilometern Reichweite. Die meisten Luftabwehrwaffen der Volksbefreiungsarmee sind jedoch weiterhin kleine, von einzelnen Soldaten transportable Systeme mit geringer Reichweite, sogenannte MANPADs.
Verhandlungen laufen auch über den Ankauf weiterer Raketen und Marschflugkörper für die Einsatzfelder Luft-Luft und Luft-Boden (darunter auch Anti-Radar-Raketen), sowie eigene Entwicklungsprogramme in diesem Segment. Im Zuge dieser Modernisierung wird die Luftwaffe verkleinert, da die große Zahl veralteter Jagdflugzeuge nicht durch gleich viel neuen Modellen ersetzt werden kann. Ein Teil dieser Jäger ist in unbemannte Drohnen umgebaut worden, deren Qualität aber noch hinter westlichen Maschinen zurückbleibt.
Weblinks
- Die PLAAF bei GlobalSecurity (engl.)
- Über die Austattung der PLAAF bei SinoDefence (engl.)
- Organisation der PLAAF vom Januar 2007 (engl.)