Edingen-Neckarhausen

Gemeinde in Deutschland
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Das klassizistische Schloss in Neckarhausen

Edingen-Neckarhausen ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis, die zwischen Mannheim und Heidelberg direkt am Neckar liegt.

Geografie

Edingen-Neckarhausen liegt ca. 12 km südöstlich von Mannheim und etwas weniger weit (ca. 8 km) nordwestlich von Heidelberg. Direkt auf der anderen Neckarseite befindet sich die Stadt Ladenburg.

Der Edinger Ortsteil Neu-Edingen bildet zusammen mit Mannheim-Friedrichsfeld ein großes gemeinsames Dorf. Die Stadtgrenze ist nur durch die Ortsschilder mitten im Ort zu finden.

Ein kleiner Gemarkungsteil befindet sich losgelöst von der übrigen Ortgemarkung am Rhein südlich des Mannheimer Rheinau-Hafens. Dadurch grenzt Edingen-Neckarhausen an die pfälzische Gemeinde Otterstadt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Edingen (mit Neu-Edingen) und Neckarhausen.

Geschichte

Edingen und Neckarhausen wurden wegen des milden Klimas und des guten Bodens schon zu Zeiten der Kelten besiedelt.

  Edingen wurde am 17. November 765 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erwähnt, durch die der Ort an das damalige Lopodonum (heute Ladenburg) ging. Die Grundherrschaft über Edingen lagen bei der Reichsabtei Lorsch und beim Bistum Worms. Ende des 12. Jahrhunderts übernahmen die Pfalzgrafen die Ortsherrschaft und übten sie bis 1802 aus.
  Kurze Zeit nach der Erwähnung Edingens wird auch Neckarhausen zum ersten Mal im Lorscher Codex am 26. Juni 773 genannt. Zwischen dem Ende des 14. Jahrhunderts und 1705 teilten sich das Hochstift Worms und die Kurpfalz die Ortsherrschaft. Dann gelangte der Ort ganz zur Kurpfalz.

Durch den Wegzug des kurfürstlichen Hofes von Mannheim nach München im Jahre 1778 wird der Geheime Staats- und Konferenzminister Franz Albert Freiherr von Oberndorff (1720-1799) zum Statthalter des Kurfürsten Karl Theodors in Mannheim. Als Teil des Lohns folgt seine Erhebung in den Reichsgrafenstand im Jahre 1790. Neckarhausen wird zum Familiensitz der jungen Dynastie. Vor dem Ort liegt das Stammgut.

Der letzte Mann seines Geschlechts, Alfred Graf von Oberndorff (1870-1963), war Botschafter in Sofia und Warschau und als Vertreter des auswärtigen Amtes bei den Waffenstillstandsverhandlungen im November 1918 in Compiègne. Auch er ist auf dem hiesigen Friedhof begraben.

1803 waren beide Orte badisch geworden. Am 3. Mai 1975 schlossen sie sich durch die Gemeindereform zu Edingen-Neckarhausen zusammen.

Einwohnerentwicklung 1439 1577 1777 1852 1905 1950 1961
Edingen 120 170 326 1042 2215 4262 5329
Neckarhausen 170 205 464 1032 1667 3217 4107
Neu-Edingen 28 504 946

Politik

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Rathaus in Edingen

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Edingen-Neckarhausen besteht aus 22 Mitgliedern. Sie gehören seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 folgenden Parteien an:

Gemeinderat 2004
Partei Sitze
CDU 9
SPD 6
UBL (Unabhängige Bürgerliste)[1] 4
Bündnis 90/Die Grünen 3
Wahlbeteiligung: 59,7 %
  1. Bündnis aus FDP und FWV

Bürgermeister

Roland Marsch (SPD) ist seit 1991 Bürgermeister von Edingen-Neckarhausen. 1999 und 2007 wurde er im Amt bestätigt.

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In von Silber und Schwarz gespaltenem Schild vorn ein durchgehendes, geschliffenes, fußgespitztes rotes Kreuz, hinten ein rot bewehrter und rot bezungter goldener Löwe.

Das Gemeindewappen wurde nach der Zusammenlegung von Edingen und Neckarhausen neu entworfen. Das Lorscher Kreuz erinnert an die historischen Beziehungen des Klosters zu Edingen, während der Pfälzer Löwe bereits Teil des ursprünglichen Neckarhäuser Wappens war.

Die Flagge ist Rot-Weiß und wurde 1977 zusammen mit dem Wappen vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis verliehen.

Städtepartnerschaften

Mit Plouguerneau in der Bretagne (Frankreich) besteht seit 1967 eine Partnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Orangerie
 
Wasserturm in Edingen
 
Evangelische Kirche in Edingen

Naturdenkmal

Das Ufer am Neckar.

Museen

Im Schloss Neckarhausen werden seit 1995 Ausstellungen zu wechselenden Themen mit Bezug zu Edingen-Neckarhausen gezeigt. Eine Dauerausstellung ist geplant.

Bauwerke

Das klassizistische Schloss der Grafen von Oberndorff in Neckarhausen entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Thurn und Taxis'sche Posthalterei. Es wurde im Laufe der Zeit mehrfach erweitert. Sein heutiges Aussehen besitzt es seit der Aufstockung 1910/11 im Auftrag des Grafen Friedrich von Oberndorff. Seit 1960 ist das Schloss in Gemeindebesitz.

=== Freizei

schönes Freitzeitbad

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Regelmäßige Veranstaltungen

  • das Fest „Rund ums Schloss“ in Neckarhausen (jährlich einmal am zweiten Wochenende im Juli)
  • die Neckarhäuser Kerwe (jährlich einmal am ersten Wochenende im September)
  • die Edinger Kerwe (jährlich einmal am ersten Wochenende im Oktober)
  • Gockelfest (jährlich einmal am dritten Wochenende im Juli)
  • Fischerfest (jährlich einmal immer am dritten Wochenende im August)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

 
OEG Bahnhof Edingen

Die Gemeinde liegt an der Bundesautobahn 656, die Mannheim und Heidelberg verbindet, sowie an der parallel verlaufenden Landesstraße L637 (ehemals B 37 ). Über die A 656 sind in wenigen Minuten die A 6 und die A 5 erreichbar.

Mit der auf der anderen Neckarseite gelegenen Stadt Ladenburg ist Neckarhausen durch eine regelmäßig verkehrende Fähre und eine Eisenbahnbrücke verbunden, die auch von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann.

Der öffentliche Personennahverkehr der zum Tarifgebiet des VRN gehörenden Gemeinde wird von der RNV auf dem Streckennetz der Oberrheinischen Eisenbahn betrieben.

Der Ortsteil Edingen ist durch die Stadtbahnlinie 5 mit Mannheim und Heidelberg verbunden. Die Fahrzeiten ab Edingen betragen ins Zentrum rund 30 bzw. 20 Minuten und zum Hauptbahnhof rund 35 bzw. 10 Minuten. Im Ortsteil Edingen befindet sich auch ein Bahnhof der MVV OEG AG nebst Streckenstellwerk und Wagenhalle.

Der Ortsteil Neckarhausen ist durch die Buslinien 42 und 46 mit Edingen, Neu-Edingen sowie Mannheim-Seckenheim und Mannheim-Friedrichsfeld verbunden.

Im Ortsteil Neu-Edingen liegt der DB-Bahnhof Mannheim-Friedrichsfeld und befindet sich somit auf dem Gebiet von Edingen-Neckarhausen, während sämtliche Gleisanlagen schon auf Mannheimer Gemarkung liegen. Mit Zügen des Regionalverkehrs sind neben Mannheim und Heidelberg über die Main-Neckar-Bahn auch Darmstadt und Frankfurt am Main direkt erreichbar.

Ämter

Die Verwaltung wird im neu gestalteten Rathaus im Ortsteil Edingen koordiniert. Im Schloss Neckarhausen wird eine Außenstelle der Verwaltung mit Bürgerdienst und Standesamt unterhalten.

Bildung

Die Pestalozzi-Schule in Edingen und die Graf-von-Oberndorff-Schule in Neckarhausen sind Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule. Des weiteren gibt es die Volkshochschule Edingen-Neckarhausen und eine Außenstelle der Musikschule Mannheim.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger ist Altbürgermeister Werner Herold.

Mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse wurde Altgemeinderat Georg Kohler ausgezeichnet.

Literatur

  • Paul Fütterer: Neckarhausen: Geschichte und Gegenwart. Neckarhausen 1973
  • Jochen Kahn: Edingen-Neckarhausen: Portrait einer neuen Gemeinde. Edingen-Neckarhausen 1977
Commons: Edingen-Neckarhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien