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Hausen (Westerwald)


Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Hausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Waldbrunn (Westerwald) im Landkreis Limburg-Weilburg in Mittelhessen. In dem Ort wohnen etwa 1400 Einwohner.

Geographie

Hausen liegt im südlichen Westerwald, etwa 19 Kilometer nördlich von Limburg an der Lahn, 14 Kilometer westlich von Weilburg und 12 Kilometer östlich von Westerburg. Der Ort liegt in Hessen an der Grenze mit Rheinland-Pfalz.

Die angrenzenden Orte sind, von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Neunkirchen(Verbandsgemeinde Rennerod), Fussingen, Lahr, Ellar (Gemeinde Waldbrunn Westerwald), Elbgrund (Gemeinde Elbtal), Langendernbach (Gemeinde Dornburg). Neunkirchen gehört zum Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz, die übrigen Orte zum Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen.


Geologie

Der Ort liegt im Übergangsbereich zwischen dem Oberwesterwald und dem Limburger Becken im Oberwesterwälder Hügelland. Geologisch besteht der Untergrund aus oberdevonischem Schiefer, der jedoch nicht hervortritt. Diese Schicht besitzt ein Alter vor etwa 300 Millionen Jahren. Über dieser Schicht haben sich tertiäre Ablagerungen, vor allem während der Miozänzeit vor etwa 20 Millionen Jahren, gebildet. Diese bestehen im wesentlichen aus Basalten und Tonen, aber auch Braunkohle, Phosphorit, Kupfererzen, Pyrit, Eisenerzen und Manganerzen. Der Oberboden ist stark lößhaltig.

Klima

Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 7,2 °C. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 755 Millimeter und sind damit etwas geringer als im Oberwesterwald, und deutlich höher als im Limburger Becken.

Geschichte

Landeshoheiten

Hausen gehörte zur Zenten Lahr des Amtes Ellar. Gegen Ende der Karolingerzeit gehörte das Amt Ellar zum Niederlahngau des Herzogtum Franken. Sitz des Zentgerichtes der Herren von Molsberg war Lahr. Das Gericht ging bereits im 13. Jahrhundert an die Grafschaft Diez. Die Grafen von Diez verlegten das Gericht nach Ellar. Dieser Schritt war gegen die Herrschaft Westerburg gerichtet, die als Vögte des Stifts Gemünden auch die Vogteirechte über das Kirchspiel Lahr besaßen.

Ab dem Jahr 1315 war die Zente Lahr an die Herrschaft Merenberg verpfändeten. Die Einlösung erfolgte vor 1333. Im Jahr 1337 verpfändete die Grafschaft Diez die Gebiete erneut, diesmal an das Haus Nassau-Hadamar. Die Einlösung erfolgte zwischen 1356 und 1362.

1367 trat die Grafschaft Diez das Amt Ellar mit der Zente Lahr als Mitgift an die Grafschaft Katzenelnbogen. Nach dem Ende des Erbfolgestreits der Grafschaft Nassau-Hadamar erhielt 1408 das Haus Nassau-Dillenburg ein Drittel des Amt Ellar, der Rest verblieb bei der Grafschaft Katzenelnbogen.

Mit dem Tod von Philipp von Katzenelnbogen 1479 starben die Grafen von Katzenelnbogen im Mannestamm aus. Es kam es zu einem lang anhaltenden Streit zwischen den Grafen von Nassau-Dillenburg und der Landgrafschaft Hessen. Als nächster Verwandter Philipps ergriff Heinrich III. von Hessen-Marburg Besitz des Katzenelnbogener Erbes. Die hessischen Landgrafen verkauften 1534 die Hälfte ihres Anteiles an Kurtrier. Mit dem Vergleich im Katzenelnbogener Erbfolgestreit 1555 kam das Amt Ellar komplett an Nassau-Dillenburg.

Bei der Erbteilung des Haus Nassau-Dillenburg im Jahr 1607 wurde das Amt Ellar der neu gegründete Grafschaft Nassau-Hadamar unter Graf Johann Ludwig zugewiesen. Im Jahr 1650 wurde die Grafschaft zum Fürstentum erhoben. Nach dem Aussterben des Haus Nassau-Hadamar 1736 wurde das Fürstentum mehrfach zwischen den übrigen Ottonischen Linien des Haus Nassau geteilt. Hausen fiel 1736 an das Haus Nassau-Dillenburg, ab 1739 an Haus Nassau-Diez, 1742/43 an das Haus Nassau-Siegen (Katholisch), 1743 wieder Nassau-Diez als letzte ottonische Linie.

Im Jahr 1806 wurde Hausen an das Großherzogtum Berg eingegliedert. Der Ort gehörte zur Mairie Lahr im Canton Hadamar. Dieser gehört zum Arrondissement Dillenburg und damit zum Département Sieg. Nach der Niederlage Napoléon Bonaparte in der Völkerschlacht bei Leipzig wird die Oranisch-Nassauische Landeshoheit wieder hergestellt. Das Haus Oranien-Nassau tauschte seinen Besitz auf dem Westerwald jedoch schon auf dem Wiener Kongress mit Königreich Preußen gegen Luxemburg. Das Königreich Preußen übergab noch am selben Tag das Gebiet an das Herzogtum Nassau.

Bei der Neugliederung der Ämter im Herzogtum Nassau 1816 wurde Hausen dem Amt Hadamar zugeschlagen. Nach der Annexion des Herzogtum Nassau gehören es ab 1866 wieder zum Königreich Preußen. Dort gehörte es der Provinz Hessen-Nassau und dem Regierungsbezirk Wiesbaden an. Im Jahr 1866 wurde durch die preußische Kreis- und Provinzialordnung die Nassauische Ämterteilung aufgehoben. Hausen gehörte zum Oberlahnkreis und ab 1886 zum neugegründeten Kreis Limburg.

Im Jahr 1945 wurde der Ort der US-Amerikanischen Besatzungszone zugeteilt und wurde somit Teil Hessens. Der Ort gehörte zum Regierungsbezirk Wiesbaden. Mit dessen Auflösung 1968 wurde er Teil des Regierungsbezirks Darmstadt und 1981 Gießens. 1974 wurde der Ort Teil des neu geschaffenen Landkreises Limburg-Weilburg.

Am 1. Januar 1972 schlossen sich die Orte Lahr, Fussingen und Hausen zur Gemeinde Waldbrunn zusammen. Der Name war ein neutraler Kompromiss der beteiligten Orte. Mit Schreiben vom 28. Februar 1973 sprach sich der Hessische Innenminister gegen den Namen als farblos und Ortsfremd aus. Zur Unterscheidung von Waldbrunn (Unterfranken) schlug er den Namen Waldbrunn (Hessen) vor, die beteiligten Orte setzten jedoch den Namen Waldbrunn/Westerwald durch. Am 1. Juli 1974 wurde die alte Gemeinde Waldbrunn (Westerwald) mit der Gemeinde Ellar zur neuen Gemeinde Waldbrunn (Westerwald) zusammengeschlossen.

Ortsgeschichte

Einwohnerentwicklung

Politik

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis 179 Rheingau-Taunus - Limburg. Für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis 21 Limburg-Weilburg I.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Waldbrunn (Westerwald) übergegangen. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. An der Spitze des Ortsbeirates steht der Ortsvorsteher Rüdiger Zeiler (2007). Der Ortsbeirat hat, gegenüber der Gemeindevertretung, Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten die den Ort betreffen[1].

Die Wahl des Ortsbeirates richtet sich nach dem hessischen Kommunalwahlrecht. Dieses sieht das Kumulieren und Panaschieren vor. Die nächste Kommunalwahl findet 2011 statt. Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte, für den Ortsbeirat, folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 2
BLW Bürgerliste Waldbrunn 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 1
Gesamt 5

Der Ausländeranteil beträgt 5%. Die größte ausländische Bevölkerungsgruppe stammt aus der Türkei [2].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Religionen

Die vorherrschende Religion ist Römisch-katholisch. Ungefähr 68% der Einwohner gehören diesem Glauben an. Mit den Sternsingern und der Fronleichnamsprozession wirkt die Gemeinde im Dorf über die Kirche hinaus. Zahlreiche Bildstöcke und Wegkreuze prägen das Ortsbild und die Gemarkung.

Ungefähr 18% der Einwohner gehören der evangelischen Kirche an. Die nächste evangelische Kirche ist in Neunkirchen. Ca. 14% der Einwohner gehören anderen Religionsgruppen an oder sind konfessionslos.

Vereine

Das kulturelle Leben des Dorfes wird von den Vereinen getragen.

Eine freiwillige Feuerwehr wurde an Ostern 1933 gegründet.

Sport

Der Ort verfügt einen Fußball Rasenplatz. Im Jahr 1966 gründeten die Fußballer des TuS DJK Blau weiß Hausen gemeinsam mit dem Sportverein Rot Weiß Fussingen eine Spielgemeinschaft. 2003 trat der Turn und Sportverein e.V. Lahr der Spielgemeinschaft bei, die seit dem SG Hausen/Fussingen/Lahr heißt.

Bauwerke

Regelmäßige Veranstaltungen

Das wichtigste Fest des Dorfes ist die Kirmes. Die Fasnacht wird mit Kappensitzungen gefeiert.

Seit 2002 findet jährlich die Veranstaltung Waldbrunn on the Road / Waldbrunn uf de Baa statt. Für den Rad- Wander- und Skatertag werden die Straßen in Waldbrunn und den Nachbarorte für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Die Veranstaltung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.

Kulinarische Spezialitäten

Zu den einheimischen Gerichten gehören z.B. das Pfännchen. Hierbei handelt es sich um gebackene Eier mit Speck, Blut- und Leberwurst. Ebenfalls ist der Dippekuchen aus geriebenen Kartoffeln mit gewürfeltem Schinken und Eier gebraten ein traditionelles Gericht, als Beilage wird er mit Äppelmok (Apfelmus) verzehrt. Ein weiteres traditionelles Gericht ist der Eierkäs, eine Süßspeise aus gestockten Eier mit Milch und Zucker, für dessen Zubereitung mit der Eierkässeih (Eierkäsesieb) ein spezielles Geschirr benötigt wird.

Traditionelle Getränke sind Apfelwein und Kornbrand. Mittlerweile hat das Bier jedoch die vorherrschende Bedeutung. Wie in anderen Orten wurde zu Silvester Brocksel zubereitet. Eine Speise aus Lebkuchen, braunem Kandiszucker und Dauborner Kornbrand.

Wirtschaft und Infrastruktur

Es bestehen ortsübliche Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Die wichtigste Erwerbsquelle ist das pendeln nach Limburg und in das Rhein-Main-Gebiet.

Der Ort besitzt ein Dorfgemeinschaftshaus.

Verkehr

Durch den Ort verlaufen keine Fernstraßen. Die Anschlussstellen an die Bundesstraße 49 befinden sich in Obertiefenbach. Die nächsten Anschlussstellen an die Bundesstraße 54 sind in Langendernbach und Elbgrund.

Es verkehren regelmäßig Buslinien nach Limburg an der Lahn, nach Hadamar und Mengerskirchen. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt etwa 80 km.

Der Ort hat ein ausgedehntes Netz an ausgeschilderten Wanderwegen.

Bildung

In Hausen besteht ein katholischer Kindergarten. Der Ort verfügt über eine Grundschule die auch von Schülern aus Fussingen besucht wird. Als weiterführende Schule dienen als Haupt- und Realschule die Westerwaldschule in Waldernbach. Das nächste Gymnasium ist in Hadamar, weiterhin werden weiterführende Schulen in Limburg an der Lahn besucht.


Weiterführende Informationen

Einzelbelege

  1. Geschäftsordnung des Ortsbeirat (Zugriff 21.09.2007)
  2. Einwohnerstatistik der Gemeinde Waldbrunn (Westerwald) Stand Januar 2005

Literatur

  • Hermann-Josef Hucke [Redaktion] (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Verlag Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991, ISBN 3-921548-04-7.
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
  • Walter Rudersdorf: Im Schatten der Burg Ellar. Hrsg.: Gemeinde Ellar/Westerwald. Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1967, ISBN ohne(?!).
  • Walter Rudersdorf: Waldbrunn/Westerwald - Vom Bauerndorf zum Lunftkurort. Hrsg.: Gemeinde Waldbrunn Westerwald. 1. Auflage. Geiger-Verlag, Horb 1986, ISBN 3-89264-015-7.
  • Hessischer Rundfunk (Hrsg.): Hessen à la carte, Würziges aus dem Westerwald. Nr. 7. Hessischer Rundfunk, Frankfurt 22. Juni 1988.
  • Armin M. Kuhnigk: Die 1848 Revolution in der Provinz. 2. Auflage. Camberger Verlag Lange, Camberg 1980, ISBN 3-87460-028-9.