Tegel ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Reinickendorf. Überregional bekannt ist der Ortsteil vor allem als Standort des Flughafens Berlin-Tegel und der Justizvollzugsanstalt Tegel.
Tegel Ortsteil von Berlin | |
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Koordinaten | 52° 35′ 0″ N, 13° 17′ 0″ O |
Einwohner | 33.439 (31. Dez. 2006) |
Eingemeindung | 1. Okt. 1920 |
Postleitzahlen | 13405, 13503, 13505, 13507, 13509 |
Ortsteilnummer | 1202 |
Gliederung | |
Bezirk | Reinickendorf |
Ortslagen |
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Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg |

Tegel ist aufgrund des Tegeler Sees und der dort befindlichen Greenwich-Promenade ein beliebtes Ausflugsziel im Berliner Norden. An der Greenwich-Promenade unterhalb der Tegeler Hafenbrücke (Sechserbrücke) beginnen die Schiffe ihre Rundfahrten durch die Berliner Gewässer. Darüber hinaus besitzt Tegel das Schloss Tegel (Humboldt-Schloss) mit dem dazugehörigen Schlosspark, sowie die Borsigwerke. Anlässlich der Internationalen Bauausstellung 1984-87 wurde am ehemaligen Tegeler Industriehafen gegenüber der Wassermühle der neue Tegeler Hafen mit der Humboldt-Bibliothek und interessanten Wohnungsbauprojekten verschiedener internationaler Architekten geschaffen. Die „Dicke Marie“ soll der älteste Baum Berlins sein.
Auf dem ursprünglichen Dorfanger, der unmittelbar oberhalb der Uferpromenade des Tegeler Sees liegt, steht die Dorfkirche Alt-Tegel.
Ortslagen von Tegel sind:
- Borsigwalde
- Tegel-Süd
Tegeler Geschichte
Seit 1893 besitzt Tegel einen Bahnhof, den heutigen S-Bahnhof Tegel an der Kremmener Bahn.
1920 sollte der später nach „Alt-Reinickendorf“ benannte nördlichste Berliner Bezirk zunächst den Namen des damals größten Dorfes im Norden Berlins „Bezirk Tegel“ erhalten. Die Entscheidung fiel jedoch zugunsten von Reinickendorf.
1895 wurde am Tegeler Fließ durch Gustav Lilienthal die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft „Freie Scholle“ gegründet.
Um die Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts erfuhr Tegel als Erholungsgebiet der Stadt Berlin einen enormen Aufschwung, u. a. erfolgten Schiffsausflüge von hier, wozu der Hafen angelegt bzw. ausgebaut wurde, und die Tegeler Hafenbrücke wurde gebaut.
Tegel war von 1933 bis 1948 Standort eines Rundfunksenders für Mittelwelle. Als Antenne wurde ein in einem 165 Meter hohen Holzturm aufgehängter Draht verwendet. Der Turm, der 1940 aus statischen Gründen auf eine Höhe von 86 Metern zurückgebaut wurde, wurde im Zuge des Baus des Flughafens Tegel am 16. Dezember 1948 gesprengt.
Zwischen 1930 und 1934 führte der „Verein für Raumschiffahrt“ auf dem Areal des einstigen Schießplatzes Tegel diverse Versuche mit Flüssigkeitsraketen durch. Trotz zahlreicher Explosionen gelangen Aufstiege in Höhen von bis zu 3 Kilometern. Zahlreiche bekannte deutsche Raketenforscher, wie Wernher von Braun, waren Mitglied im „Verein für Raumschiffahrt“.
Die Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 vom Betriebsbahnhof Seestraße nach Tegel (Endstation: U-Bahnhof Alt-Tegel) war in den 1950er Jahren das erste Neubauprojekt des Berliner U-Bahnnetzes nach dem Zweiten Weltkrieg. Die feierliche Einweihung der teilweise als Hochbahn geführten Trasse fand damals im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt statt.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung von 1984 bis 1988 entstanden am Tegeler Hafen, um die Greenwich-Promenade, imposante Wohnzeilen und Wohnschlangen mit insgesamt 350 Wohnungen.
Städtepartnerschaft
Seit 1960 besteht eine Partnerschaft von Alt-Tegel mit dem Stadtteil Greenwich von London.