Luftfahrt

Sammelbegriff für die Entwicklung, Produktion, den Betrieb sowie die Nutzung von Luftfahrzeugen
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Als Luftfahrt (oder auch Aviatik) bezeichnet man Reisen und Gütertransport durch die Erdatmosphäre. Der Begriff umfasst heute allgemein alle Tätigkeiten, und Teilgebiete, auch auf dem Boden, die den Betrieb von Fluggeräten betreffen.

Es wird grundsätzlich zwischen militärischer Luftfahrt und ziviler Luftfahrt unterschieden. In letzter Zeit gewinnt vor allem im Militärwesen die unbemannte Luftfahrt an Bedeutung.

Technisch betrachtet gibt es zwei Sorten von Luftfahrzeugen:

Ob Fliegen oder Fahren als Begriff für die Fortbewegung verwendet wird, hängt von der oben genannten Art und Weise der Auftriebserzeugung ab. Ballone und Luftschiffe "schwimmen" durch ihren statischen Auftrieb in der Luft ähnlich einem Schiff im Wasser. Ihre Fortbewegung wird als Fahren bezeichnet. Da Ballone und Luftschiffe die Begründer des Luftverkehrs waren etablierte sich der Begriff Luftfahrt.

Flugzeuge und Hubschrauber erzeugen ihren dynamischen Auftrieb durch Bewegungen durch die Luft (Fortbewegunggeschwindigkeit bzw. Rotationsgeschwindigkeit) Ihre Fortbewgungsart nennt man Fliegen. Die Funktionsweisen werden im Kapitel Luftfahrzeuge näher erläutert.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Luftfahrt

Der Traum vom Fliegen beschäftigt die Menschheit seit Anbeginn ihrer Zeiten, so drehen sich auch viele Sagen und Legenden um Menschen, die es geschafft haben, aus eigener Kraft zu fliegen, meist in Nachahmung des Vogelflugs. Die bekannteste von ihnen ist sicherlich die Sage von Dädalus und Ikarus.

Im Mittelalter fanden immer wieder, oft tödlich endende, Versuche statt, mit verschiedensten Konstruktionen einen Schwingenflug, oft gestartet von hohen Türmen, durchzuführen.

Leonardo da Vinci beschäftigte sich um 1500 mit dem Thema Fliegen und entwarf, erneut angelehnt an den Vogelflug, verschiedene Apparate zum Fliegen aus eigener Muskelkraft.

Nennenswerte Fortschritte gab es erst im 18. Jahrhundert. Die Brüder Montgolfier entwickelten 1783 einen Heißluftballon, der 1784 auch tatsächlich vom Boden abhob. Im Jahre 1785 wurde erstmals der Ärmelkanal mit einem Ballon überquert.

1852 wurde das erste Gleitflugzeug erprobt - der erste erfolgreiche Anfang in der Erforschung des Schwerer-als-Luft Fliegens wurde damit gemacht, während im gleichen Jahr der erste Motorflug mit dem Luftschiff von Henri Giffard stattfand. Otto Lilienthal führte gegen Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach mehrere hundert Meter weite gesteuerte Versuchsflüge mit Gleitern durch, verunglückte jedoch tödlich, bevor er sein endgültiges Ziel, den gesteuerten Motorflug, erreichen konnte.

1897 fand der erste Einsatz von Leichtmetall in der Luftfahrt bei dem zum Großteil aus Aluminiumblech bestehenden Starrluftschiff von David Schwarz statt.

In den Jahren 1901 - 1903 erlitten die Bemühungen zum Motorflug eine Reihe von Mißerfolgen. Wilhelm Kress gelang der erste Flug im Oktober 1901 am Wienerwaldsee, doch nahm sein Wasserflugzeug Schaden. Karl Jatho gelang im August 1903 ein im wesentlichen ungesteuerter Flug von 18 m Weite bei einer größten Flughöhe von 1 m. Möglicherweise war Gustav Weißkopf (Whitehead) der erste erfolgreiche Motorflieger, doch gibt es, außer Zeugenbekundungen dafür, anders als bei den umfassend dokumentierten Flügen der Gebrüder Wright, keine Beweise, dass sein Flug vom 14. August 1901 überhaupt stattgefunden hat.

17. Dezember 1903: Orville Wright fliegt mit der Kitty Hawk

Der geschichtliche Erfolg wurde dann am 17. Dezember 1903 erzielt, als Orville Wright mit seinem Flugzeug in Kitty Hawk, North Carolina, USA den ersten erfolgreichen gesteuerten Motorflug der Geschichte durchführte. Ab diesem Zeitpunkt beschleunigte sich die Entwicklung rasant. Bereits 1908 gelang ein fast 3 Stunden andauernder Motorflug, der Franzose Louis Bleriot überquerte am 25. Juli 1909 erstmals den Ärmelkanal mit einem Flugzeug, und 1915 erprobte Hugo Junkers das erste Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers J1. Hugo Junkers baute 1919 auch das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug der Welt, die Junkers F13, deren Konstruktionsprinzipien, z.B. in noch heute fliegenden Ju 52, richtungsweisend für folgende Flugzeuggenerationen wurden.

1919 wurde von John Alcock und Arthur Whitten Brown erstmals der Atlantik zwischen Neufundland und Irland mit einem Flugzeug überquert. Auf der Wasserkuppe wurde 1923 die erste Flugschule eröffnet. Die erste Nachtflugstrecke mit Passagierflugzeugen wurde 1926 zwischen Berlin und Königsberg eingerichtet. 1927 flog dann Charles Lindbergh als erster Mensch in einem Nonstop-Flug von New York nach Paris alleine über den Atlantik.

Im Zweiten Weltkrieg setzte die Deutsche Luftwaffe mit der Me 262 als Nachtjäger erste mit Strahltriebwerken angetriebene Flugzeuge ein. Die Me 163 ("das Kraftei") war das erste Raketenflugzeug, das der Flugzeugbauer Messerschmitt durch Flugkapitän Hanna Reitsch bereits 1942 zum Fliegen brachte. 1947 gelang Chuck Yeager im Raketenflugzeug Bell X-1 der erste Überschallflug. Nach einigen Jahrzehnten des Fortschritts im Erreichen immer höherer Mach-Zahlen, setzte dann, gegen Ende des 20. Jahrhunderts, ein Trend zu alternativen Entwicklungszielen ein. 1979 überquerte erstmals ein pedalangetriebenes ultraleichtes Muskelkraft-Flugzeug den Ärmelkanal. 1986 gelang die erste Nonstop-Weltumrundung mit einem Flugzeug, dem Voyager, 1999 mit einem Ballon.

Luftsport

siehe: Luftsport

Literatur

Zur Erfindung des Flugzeugs und zu den Folgen siehe:

- Andreas Venzke: Pioniere des Himmels - Die Brüder Wright. Eine Biografie. Artemis & Winkler. Düsseldorf und Zürich 2002



Siehe auch: Luftverkehr, Allgemeine Luftfahrt, Liste von Flugzeugtypen, Geschichte der Luftfahrt, Flugpioniere, Start- und Landebahn, Fluggesellschaft, Katastrophen der Luftfahrt, Raumfahrt, Flugfunk, CAVOK, Flugplan, Luftsicherheit, Fliegersprache