Landesflagge | Landeswappen |
---|---|
![]() | |
(Details) | (Details) |
Wahlspruch: MV tut gut. | |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Schwerin |
Fläche: | 23.180,14 km² (6.) |
Einwohner: | 1.687.107 (14.) (30. Juni 2007) |
Bevölkerungsdichte: | 72,7 Einwohner je km² (16.) |
Arbeitslosenquote: | 14,5 % (November 2007) |
BIP: | 32,509 Mrd. €(2006)[1] |
Schulden: | 6.314 € pro Einwohner (Ende 2006) |
Schulden gesamt: | 10,7 Mrd. € (Ende 2006) |
ISO 3166-2: | DE-MV |
Offizielle Website: | www.m-v.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Harald Ringstorff (SPD) (seit 3. November 1998) |
Regierende Parteien: | SPD und CDU |
Sitzverteilung im Landtag (71 Sitze): |
SPD 23 CDU 22 Die Linke 13 FDP 7 NPD 6 |
letzte Wahl: | 17. September 2006 |
nächste Wahl: | 2011 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 3 |
Karte | |
Vorlage:Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Imagemap |
Mecklenburg-Vorpommern (Land im Nordosten Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Schwerin. Das Land ist als Zusammenschluss des historischen Landes Mecklenburg mit Vorpommern, dem auch nach 1945 zu Deutschland gehörigen Teil des historischen Landes Pommern, entstanden.
) ist einMecklenburg-Vorpommern grenzt im Norden an die Ostsee, im Westen an Schleswig-Holstein und Niedersachsen, im Süden an Brandenburg und im Osten an Polen.
Name
Aussprache
Der Landesname wird häufig mit dem Buchstabenkürzel M-V, MV, manchmal auch mit MVP abgekürzt. Umgangssprachlich, vorwiegend jedoch unter Nicht-Einheimischen, wird auch das Kürzel Meck-Pomm verwendet.
Das Wort Mecklenburg wird wie [„norddeutschen Dehnungs-c“ lang gesprochen, das „g“ wie ein palatales „ch“.
] oder Meeklenburch ausgesprochen. Das „e“ wird aufgrund des sogenanntenIn der niederdeutschen Sprache sagt man auch Mekelnborg oder Mäkelnborg. Im modernen Hochdeutsch findet außerdem auch die Aussprache mit kurzem „e“ und „g“ Verwendung.
Entstehung
Der Name Mecklenburg („Mikelenburg“) taucht erstmals in einer Urkunde des Jahres 995 auf. Im Altsächsischen bedeutete mikil „groß“, im 10./11. Jahrhundert war das Wort Mikilinborg („große Burg“) gebräuchlich. Der Name bezieht sich auf die Burg Mecklenburg. Im Mittelalter wurde daraus mittelniederdeutsch Mekelenborch, später dann Meklenburg und Mecklenburg.
Der Name Vorpommern entstand erst relativ spät (16./17. Jahrhundert) als Bezeichnung für die westlich der Oder liegenden Gebiete des Herzogtums Pommern. Der Name Pommern wiederum leitet sich von dem slawischen (kaschubischen) „po morje“ = am Meer ab (siehe auch Pommern). Dieser politisch-geographische Terminus ist in etwa ebenso alt wie der von Mecklenburg. Er wurde im Laufe des Mittelalters zur tragenden Bezeichnung des Herrschaftsgebietes der Dynastie der Greifen.
Entstanden ist der Name „Mecklenburg-Vorpommern“ erstmals durch die Vereinigung des ehemaligen Freistaates Mecklenburg mit den westlich der Oder-Neiße-Linie gelegenen Gebieten der früheren preußischen Provinz Pommern auf Grund eines Befehls der Sowjetischen Militäradministration von Anfang Juli 1945. Anfangs kursierten verschiedene Bezeichnungen für das neue Verwaltungsgebilde, u. a. „Mecklenburg-Pommern“ und auch schon früh, unter Ignorierung der pommerschen Landesteile, einfach nur „Mecklenburg“. Letztere Bezeichnung wurde auf Anweisung der sowjetischen Besatzungsmacht ab 1947 verbindlich. Erst mit der Neukonstituierung des Landes in verändertem Gebietszuschnitt − Basis waren die drei DDR-Nordbezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg - im Herbst 1990 erhielt das Land wieder die Bezeichnung „Mecklenburg-Vorpommern“.
Geographie
Landesgebiet
Geografisch gesehen gehört Mecklenburg-Vorpommern zu Norddeutschland. Das Bundesland entstand im Juli 1945 aus dem ehemaligen Freistaat Mecklenburg und dem westlichen Teil Pommerns und erneut 1990 nach der Deutschen Wiedervereinigung aus den drei DDR-Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg.
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfasst das Gebiet Mecklenburgs, welches etwa zwei Drittel der Landesfläche ausmacht, sowie den westlich der Oder-Neiße-Linie bei Deutschland verbliebenen Teilen der ehemals preußischen Provinz Pommern (Vorpommern), kleinen Teilen der Prignitz und dem nördlichsten Zipfel der Uckermark (ehemals brandenburgisch).
Landschaft
Mecklenburg-Vorpommern hat insgesamt eine Küstenlänge von etwa 1700 km und damit die längste Küste aller deutschen Bundesländer. Den Großteil davon nimmt die Vorpommersche Bodden- und Haffküste ein. Die Außenküste ist ca. 350 km lang. Die Küste ist besonders im östlichen Teil (Vorpommern) stark gegliedert. Die größten Inseln sind Rügen, Usedom, Poel sowie Hiddensee. Wichtigste Halbinsel ist die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Die Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns im Norddeutschen Tiefland ist durch die Weichseleiszeit (Pleistozän) geprägt. Die Landschaftsformen jenseits der Küstenlinie gliedern sich etwa von Nordost nach Südwest: Nordöstliches Flachland (umfasst etwa das Vorpommersche Festland), Rückland der Seenplatte (umfasst in den Landkreisen Demmin und Uecker-Randow Teile Vorpommerns sowie das nordöstliche Mecklenburg), Baltischer Landrücken und Seenplatte (zieht sich als Jungmoränenlandschaft von Nordwestmecklenburg bis in den Mecklenburger Südosten), Südwestliches Vorland der Seenplatte (Gebiet südwestlich der Landeshauptstadt Schwerin) sowie einen kleinen Teil des Elbetals.
Die größten Seen wie die Müritz, der Schweriner See und der Plauer See befinden sich in der Mecklenburgischen Seenplatte. Insgesamt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 2028 Seen mit einer Gesamtfläche von 738 km².
Das Land ist flach bis hügelig, die höchsten Erhebungen sind die Helpter Berge (179 m), die Ruhner Berge (176,6 m), Piekberg auf Rügen (161 m) sowie die Brohmer Berge (152,9 m).
Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich aus Mecklenburgern und Pommern und zum kleinen Teil aus Brandenburgern zusammen. Hinzu kamen viele Heimatvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, v. a. Pommern und Ostpreußen, sowie Zugezogene aus den anderen Regionen Deutschlands und ihre Nachkommen, geschichtlich bedingt hauptsächlich aus der ehemaligen DDR. Vergleichsweise klein ist der Anteil an Bürgern ausländischer Herkunft, die größten Gruppen kommen aus Vietnam oder sind Immigranten aus Russland, Kasachstan und der Ukraine.
Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte Bundesland. Es gibt mit der Hansestadt Rostock nur eine Großstadt. Sie ist damit auch das größte der vier Oberzentren des Landes, weitere sind die Hansestädte Stralsund und Greifswald, die zusammen das zweitgrößte Oberzentrum bilden, die Landeshauptstadt Schwerin und Neubrandenburg. Alle anderen Städte haben weniger als 50.000 Einwohner, die wichtigsten Städte in dieser Gruppe sind die Hansestadt Wismar und Güstrow.
Geschichte
Zur Geschichte der historischen Territorien bis 1945 - siehe: Geschichte Mecklenburgs bzw. Geschichte Pommerns.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone aus dem ehemaligen Land Mecklenburg sowie Vorpommern gebildet, dem westlich von Stettin beziehungsweise Swinemünde gelegenen Teil des früheren preußischen Regierungsbezirks Stettin der Provinz Pommern, sowie dem ehemals hannoverschen Amt Neuhaus. Ab 1947 galt nur noch die Bezeichnung Land Mecklenburg, das eine Fläche von 22.893 km² aufwies. 1952 wurde im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land aufgelöst und in die drei Bezirke Neubrandenburg (der Südosten), Rostock (die Küste) und Schwerin (der Südwesten) aufgeteilt. Der südöstlichste Zipfel Vorpommerns kam zum Bezirk Frankfurt (Oder) (heutiges Amt Gartz (Oder)). Die beiden Exklaven Rossow und Schönberg kamen an den Bezirk Potsdam.
1990 erfolgte die Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern durch Zusammenlegung der DDR-Bezirke Neubrandenburg (ohne die Kreise Templin und Prenzlau), Rostock und Schwerin (ohne den Kreis Perleberg). Da die Bezirksgrenzen von 1952 bis auf die genannten Kreise übernommen wurden, kam beispielsweise Fürstenberg/Havel (bis 1950 Stadt in Mecklenburg, dann zu Brandenburg) und die Gegend um Gartz (Oder) zum Land Brandenburg. Andere Gemeinden wie Dambeck und Brunow sowie die Ortsteile Pampin und Platschow der Gemeinde Berge wurden aber nach einem Bürgerentscheid 1992 wieder vom Land Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert. 1993 wurde das Amt Neuhaus an der Elbe an den niedersächsischen Landkreis Lüneburg angegliedert, zu dem es bis 1945 gehört hatte. Die Stadt Strasburg (Uckermark) entschied sich in einer Volksabstimmung für die Zugehörigkeit zu Mecklenburg-Vorpommern.
Siehe auch: Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns
Politik
Ministerpräsidenten
- 1945–1951: Wilhelm Höcker
- 19. Juli – 28. Juli 1951: Kurt Bürger (alias Karl Wilhelm Ganz)
- 1951–1952: Bernhard Quandt
Von 1945 bis 1947 hieß das Land Mecklenburg-Vorpommern, danach bis zur Auflösung 1952 nur noch Mecklenburg. 1990 wurde es unter dem jetzigen Namen Mecklenburg-Vorpommern wiedererrichtet.
- 1990–1992: Alfred Gomolka (CDU) (Kabinett)
- 1992–1998: Berndt Seite (CDU) (Kabinett 1992), (Kabinett 1994)
- 3. November 1998 – heute: Harald Ringstorff (SPD) (Kabinett 1998, Kabinett 2002, Kabinett 2006)
Landtag
siehe: Landtag Mecklenburg-Vorpommern und Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland
Kreistage
siehe: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)
Wappen und Flaggen
Hauptartikel: Wappen Mecklenburg-Vorpommerns, Flagge Mecklenburg-Vorpommerns
(Inoffizielle) Flagge Vorpommerns | ||||
Großes Landeswappen | Kleines Landeswappen | Landesdienstflagge (nur für staatliche Benutzung) |
Landesflagge Mecklenburgs (für nichtstaatliche Benutzung) |
Landesflagge Vorpommerns (für nichtstaatliche Benutzung) |
Verwaltungsgliederung
Landkreise und kreisfreie Städte
Am 12. Juni 1994 wurden aus vormals 31 Landkreisen zwölf neue Kreise gebildet. Sechs kreisfreie Städte behielten ihren Status.
Landkreise:
- Landkreis Bad Doberan, Bad Doberan (DBR)
- Landkreis Demmin, Demmin (DM)
- Landkreis Güstrow, Güstrow (GÜ)
- Landkreis Ludwigslust, Ludwigslust (LWL)
- Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz (MST)
- Landkreis Müritz, Waren (Müritz) (MÜR)
- Landkreis Nordvorpommern, Grimmen (NVP)
- Landkreis Nordwestmecklenburg, Grevesmühlen (NWM)
- Landkreis Ostvorpommern, Anklam (OVP)
- Landkreis Parchim, Parchim (PCH)
- Landkreis Rügen, Bergen auf Rügen (RÜG)
- Landkreis Uecker-Randow, Pasewalk (UER)
Kreisfreie Städte:
- Greifswald (HGW)
- Neubrandenburg (NB)
- Rostock (HRO)
- Schwerin (SN)
- Stralsund (HST)
- Wismar (HWI)
Gescheiterte Kreisgebietsreform 2009
Bis spätestens 1. Oktober 2009 sollten fünf neue Großkreise gebildet werden, die in der Regel den Planungsregionen des Landes entsprachen. Die kreisfreien Städte sollten in diesen Großkreisen aufgehen. Am 26. Juli 2007 hat das Landesverfassungsgericht in Greifswald wegen eines Verstoßes gegen das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und somit gegen die Landesverfassung die geplante Kreisreform aufgehoben.
Siehe auch: Kreisreform Mecklenburg-Vorpommern 2009
Städte, Ämter und Gemeinden
Das Land Mecklenburg-Vorpommern besteht aus insgesamt 849 politisch selbständigen Städten und Gemeinden. Diese verteilen sich wie folgt: 6 kreisfreie Städte und 843 kreisangehörige Städte und Gemeinden. Von den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sind 34 amtsfrei. Die 809 amtsangehörigen Gemeinden haben sich zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zu 79 Ämtern (Stand: 1. Oktober 2006) zusammengeschlossen.
Siehe auch: Liste der Ämter in Mecklenburg-Vorpommern, Liste der Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, Liste der Städte in Mecklenburg-Vorpommern
Größte Städte und Gemeinden
Stadt/ Gemeinde |
Landkreis | Einwohner 31. Dezember 2000 |
Einwohner 31. Dezember 2006 |
---|---|---|---|
Rostock | kreisfreie Stadt | 200.506 | 199.868 |
Schwerin | kreisfreie Stadt | 101.267 | 96.280 |
Neubrandenburg | kreisfreie Stadt | 73.318 | 67.517 |
Stralsund | kreisfreie Stadt | 60.663 | 58.288 |
Greifswald | kreisfreie Stadt | 54.236 | 53.434 |
Wismar | kreisfreie Stadt | 47.031 | 45.182 |
Güstrow | Güstrow | 32.323 | 31.083 |
Neustrelitz | Mecklenburg-Strelitz | 23.333 | 22.152 |
Waren (Müritz) | Müritz | 22.044 | 21.236 |
Parchim | Parchim | 20.048 | 19.187 |
Ribnitz-Damgarten | Nordvorpommern | 17.200 | 16.608 |
Bergen auf Rügen | Rügen | 15.616 | 14.430 |
Anklam | Ostvorpommern | 15.826 | 14.092 |
Ludwigslust | Ludwigslust | 12.506 | 12.815 |
Demmin | Demmin | 13.529 | 12.633 |
Wolgast | Ostvorpommern | 13.747 | 12.359 |
Hagenow | Ludwigslust | 12.272 | 12.178 |
Pasewalk | Uecker-Randow | 12.873 | 11.856 |
Bad Doberan | Bad Doberan | 11.515 | 11.375 |
Grimmen | Nordvorpommern | 11.565 | 11.032 |
Grevesmühlen | Nordwestmecklenburg | 11.080 | 10.945 |
Boizenburg/Elbe | Ludwigslust | 10.654 | 10.756 |
Sassnitz | Rügen | 11.637 | 10.747 |
Ueckermünde | Uecker-Randow | 11.526 | 10.339 |
Torgelow | Uecker-Randow | 11.449 | 9.909 |
Kultur
Sprache
In weiten Teilen des Landes wird bis heute neben Hochdeutsch von der älteren Generation auch Niederdeutsch mindestens verstanden und oft auch gesprochen. Die Jüngeren beherrschen es aber praktisch nicht mehr. Heute bemüht man sich, mit vielfältigen Schulprojekten nachwachsenden Generationen die aussterbende Sprache ihrer Heimat nahezubringen.
Der sogenannte mecklenburgisch-vorpommersche Sprachraum gehört zum Ostniederdeutschen und entspricht in etwa den heutigen Grenzen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Dabei gibt es keine eindeutig festzumachenden Grenzen zwischen mecklenburgischem und vorpommerschen Niederdeutsch, sondern die dialektalen Unterschiede drücken sich, geographisch betrachtet, in einem West-Ost-Kontinuum aus. Es kommen also keine Isoglossenbündel vor.
Bedeutende niederdeutsche Schriftsteller sind unter anderem Fritz Reuter, John Brinckman und Rudolf Tarnow.
Theater und Museen
Die größten staatlichen Theater des Landes sind das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin, das Theater Vorpommern und das Volkstheater Rostock.
Bemerkenswerte Museen sind zum Beispiel das Staatliche Museum Schwerin, das Deutsche Meeresmuseum und das Ozeaneum in Stralsund, das Deutsche Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten, das Pommersche Landesmuseum in Greifswald, das Rostocker Kloster zum Heiligen Kreuz oder die Kunsthalle Rostock. Das älteste Museum Mecklenburg-Vorpommerns ist das Stralsunder Kulturhistorische Museum, das kleinste das Bildhauermuseum Prof. Wandschneider in Plau am See.
Die jährlich stattfindenden Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind sein Festival für Klassische Musik.
2-Euro-Münze mit Mecklenburg-Vorpommern-Motiv
Seit 2006 erscheinen jährlich 2-€-Gedenkmünzen mit einem Motiv des Bundeslandes, welches den Präsidenten des Bundesrats stellt. Dies ist 2007 Mecklenburg-Vorpommern. Rund 30 Millionen Münzen die das Schweriner Schloss, den Sitz des Landtages, zeigen, repräsentieren Mecklenburg-Vorpommern in Europa, wo die Gedenkmünzen offizielles Zahlungsmittel sind.
Bildung
Universitäten
Die Universität Rostock (gegründet 1419) und die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (gegründet 1456) sind die beiden ältesten Universitäten im Ostseeraum und gehören zu den ältesten Hochschulen Deutschlands und Europas.
Hochschulen
- Hochschule für Musik und Theater Rostock, Rostock
- Hochschule Neubrandenburg, Neubrandenburg
- Fachhochschule Stralsund, Hansestadt Stralsund
- Hochschule Wismar, Hansestadt Wismar
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege, Güstrow
- Baltic College Güstrow, Güstrow (in privater Trägerschaft)
- Hanseuniversität Rostock, Rostock (in privater Trägerschaft)
- Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Sitz Mannheim und Schwerin (seit September 2006)
Religion
18,4 % der Bevölkerung bekennen sich zur evangelischen Kirche und 3,4 % zur katholischen Kirche. Der überwiegende Teil der Bevölkerung (rund 78,2 %) ist konfessionslos. (laut Statistik der EKD, Stand 2004).[2]
Mecklenburg-Vorpommern ist Sitz zweier evangelischer Landeskirchen: Pommersche Evangelische Kirche (Bischofssitz in Greifswald) und Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs (Bischofssitz in Schwerin).
In der Katholischen Kirche gehört Vorpommern zum Erzbistum Berlin und Mecklenburg zum Erzbistum Hamburg.[3]
Wirtschaft
Traditionell sind im Industriesektor die maritime Industrie und die Lebensmittelindustrie vorherrschend. Darüberhinaus spielen Landwirtschaft, Tourismus und Gesundheitswirtschaft eine große Rolle.
Maritime Wirtschaft
Größere Unternehmen im maritimen Bereich sind zum Beispiel die weltweit agierende Deutsche Seereederei, Scandlines, die MMG oder die Weiße Flotte. Entlang der Ostseeküste gibt es mehrere Werften, zum Beispiel in Stralsund (Volkswerft), Wismar (Aker MTW), Rostock (Aker-Werft), Wolgast (Peene-Werft) sowie die mittelständische Hanse Yachts AG in Greifswald. Der maritime Sektor bietet 28.000 Arbeitsplätze (2004).
Tourismus
Hauptartikel: Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern
Vor allem die Region Vorpommern ist einer der Schwerpunkte des Tourismus in Deutschland. Beliebte Urlaubsziele sind Inseln und Halbinseln wie Rügen, Usedom, Fischland-Darß-Zingst und Hiddensee sowie Seebäder wie Heiligendamm, Graal-Müritz oder Kühlungsborn. Weitere Tourismusgebiete sind die Mecklenburgische Seenplatte sowie die vier Nationalparks und hunderte von Landschafts- und Naturschutzgebieten. Außerdem ziehen auch traditionelle Hansestädte wie Rostock, Stralsund, Wismar und Greifswald viele Besucher an.
Sonstige Bereiche
Als Zukunftsbranche gilt die Ansiedlung von Unternehmen der Biotechnologie und Medizintechnik um die Städte Greifswald und Rostock mit ihren alten Universitäten. Die beiden traditionsreichen Universitäten des Landes, die Universität Rostock (gegr. 1419) und die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (gegr. 1456), um die sich zahlreiche Forschungsinstitute angesiedelt haben, tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Profilstärkung des Landes bei. Ein Beispiel aus der Lebensmittelindustrie ist die Kartoffelveredelung durch Pfanni.
Im Bereich der Windenergie gehört das Land, gemessen an der erzeugten Strommenge, zu den führenden in Deutschland. 1200 Windkraftanlagen speisen derzeit etwa 1250 Megawatt ins Netz ein. Derzeit sind zusätzlich zu den bereits vorhandenen Anlagen an Land mehrere Windparks auf dem Meer vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns in Planung.
Kennzahlen der Wirtschaft
Das Flächenland weist im Durchschnitt mit Sachsen-Anhalt und Berlin die höchste Arbeitslosigkeit unter den Bundesländern auf. Die Arbeitslosenquote sinkt infolge des allgemeinen Wirtschaftswachstums momentan, sodass sie im Oktober 2007 auf 14,4 % zurückging (vgl. im September 2006 noch 18,0 %, im September 2004 sogar 20,0 %). Innerhalb des Bundeslandes gibt es weiterhin starke regionale Unterschiede hinsichtlich der Anzahl der Arbeitslosen. Diese Unterschiede zeigen sich insbesondere zwischen dem Westen und Südosten des Landes. So liegen beispielsweise der Landkreis Bad Doberan und der Landkreis Ludwigslust im Westen des Bundeslandes mit jeweils 9,7 % (Oktober 2007) nur knapp über dem Bundesdurchschnitt, während z.B. der Landkreis Uecker-Randow im Südosten des Landes mit 18,6 % eine deutlich überdurchschnittliche Arbeitslosenquote aufweist.
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Mecklenburg-Vorpommern einen Index von 78,6 (EU-27:100; Deutschland:115,8) (2004).[4]
Im Jahr 2006 war MV zusammen mit Bayern und Sachsen eins von drei Ländern die im Landeshaushalt eine ausgegliche Bilanz aufwiesen und keine neuen Schulden aufnehmen mussten. Das Land konnte seine Schulden im Jahr 2006 sogar senken.[5] Auch im Jahr 2007 nimmt das Land MV voraussichtlich keine neuen Schulden auf. [6]
Verkehr
Eisenbahn
Durch die südwestliche Peripherie Mecklenburg-Vorpommerns verläuft die Eisenbahnhauptstrecke von Hamburg nach Berlin. Daneben existieren Verbindungen von dieser Strecke über Schwerin und Bad Kleinen nach Wismar/Rostock-Stralsund-Rügen. Weitere Hauptstrecken verlaufen von Berlin über Neustrelitz nach Rostock/Neubrandenburg-Stralsund-Rügen und von Berlin über Pasewalk-Anklam-Greifswald nach Stralsund. Hinzu kommen verschiedene Nebenstrecken und die Bäderbahnen an der Ostseeküste, z.B. die Usedomer Bäderbahn. Siehe auch Eisenbahnverkehr in Mecklenburg-Vorpommern.
Straße
Mecklenburg-Vorpommern wird durch die Bundesautobahn 20 von Lübeck über Wismar, Rostock und Neubrandenburg zum Dreieck Uckermark, die Bundesautobahn 24 von Hamburg nach Berlin mit Anschluss über die A 14 nach Schwerin (Verlängerung nach Wismar im Bau) sowie die A 19 von Berlin nach Rostock und im äußersten Südosten von der Bundesautobahn 11 erschlossen. Hinzu kommen verschiedene Bundesstraßen.
Schiffsverkehr
Wichtige Seehäfen sind in Rostock, Wismar, Stralsund, Sassnitz und Greifswald angesiedelt. Von Rostock-Überseehafen und von Mukran bei Sassnitz aus fahren Fähren nach Dänemark, Finnland, und Schweden. Die vielen Seen im Hinterland sind über die Warnow, die Recknitz, die Peene und verschiedene Kanäle für die Schifffahrt miteinander und mit der Ostsee verbunden.
Flugverkehr
In Mecklenburg-Vorpommern befindet sich ein größerer Regionalflughafen, mehrere mittlere Flughäfen, auf denen auch Flugzeuge bis zur Größe von Airbus A320 landen können, sowie zahlreiche kleinere Flugplätze. Der mit Abstand größte und passagierreichste Flughafen ist in Laage bei Rostock. Die mittelgroßen Flughäfen befinden sich in Trollenhagen bei Neubrandenburg, in Garz bei Heringsdorf auf Usedom, in Parchim bei Schwerin und in Barth bei Stralsund. Sie sind aus ehemaligen Luftwaffenstützpunkten der NVA und der Luftstreitkräfte der Sowjetunion entstanden. Dazu gesellen sich zahlreiche kleinere Flugplätze zum Beispiel in Güttin auf Rügen, Rechlin-Lärz bei Röbel, Peenemünde auf Usedom, Rerik, in Wismar, Pasewalk oder Neustadt-Glewe.
Sport
Der bekannteste Sportverein aus Mecklenburg-Vorpommern ist der F.C. Hansa Rostock, welcher 2007 wieder in die Erste Fußball-Bundesliga aufgestiegen ist. Daneben wird in den Vereinen Stralsunder HV, SV Post Schwerin und HC Empor Rostock hochklassiger Handball und im Schweriner SC in der 1. Damen-Bundesliga Volleyball gespielt.
An der Ostseeküste und den vielen hundert kleineren Gewässern wird viel Segeln und Rudersport betrieben. Ein großes jährliches Sportereignis um den Segelsport ist die Hanse Sail in Rostock.
Beim Stralsunder Sundschwimmen wird alljährlich von ca. 1000 Schwimmern der Strelasund durchschwommen.
Klima
Das Klima wird in Mecklenburg-Vorpommern durch den Übergang vom maritimen Einfluss im Küstenbereich der Ostsee zu kontinentalgemäßigtem Klima im Binnenland geprägt. So nimmt die Niederschlagsneigung im Binnenland ab. Die Ostseeregion, vor allem die Inseln Rügen und Usedom, hat die deutschlandweit höchste Zahl an Sonnentagen.
Siehe auch
Literatur
- Landeskundlich-historisches Lexikon Mecklenburg-Vorpommern, Geschichtswerkstatt Rostock und Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Red.: Thomas Gallien, Hinstorff Verlag, Rostock 2007
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? : ein Personenlexikon, Ed. Temmen, Bremen 1995.
- Gerhard Heitz, Henning Rischer: Geschichte in Daten : Mecklenburg-Vorpommern. München ; Berlin: Koehler & Amelang, 1995. ISBN 3-7338-0195-4
- Ernst Eichler/Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Ingo Koch Verlag, Rostock, 2002, ISBN 3-935319-23-1
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Mecklenburg (Neubrandenburg, Rostock, Schwerin), Deutscher Kunstverlag, München, 1980, ISBN 3-422-03019-0
- Marianne Mehling (Hg.), Gerd Baier: Knaurs Kulturführer in Farbe Mecklenburg-Vorpommern, Droemer Knaur, München, 1991, ISBN 3-426-26490-0
- Otto Vitense: Geschichte von Mecklenburg, herausgegeben von Armin Tille in „Deutsche Landesgeschichten“, 1920, Gotha; neu herausgegeben als „Weidlich Reprints“, Würzburg, 1985, ISBN 3-8035-1344-8
Weblinks
Quellen
- ↑ Statistische Ämter des Bundes und der Länder
- ↑ Evangelische Kirche in Deutschland: Kirchenmitgliederzahlen am 31.12.2004. EKD, 2005, (PDF; 0,4 MB)
- ↑ Landesportal: Mecklenburg-Vorpommern - Kirchen und Konfessionen
- ↑ Eurostat News Release 23/2007: Regional GDP per inhabitant in the EU 27 ([1]).
- ↑ Statistisches Bundesamt: Schulden der öffentlichen Haushalte 2006, Pressemitteilung vom 21. Februar 2007. ([2]).
- ↑ Land will mit Abbau der Schulden beginnen., In: Ostsee-Zeitung, 09.05.2007 ([3]).