Die Henschel Hs 129 war ein zweimotoriges Schlachtflugzeug. Es wurde im Zweiten Weltkrieg von der Luftwaffe vor allem an der Ostfront eingesetzt.
Geschichte und Versionen
Entwicklung
Das Reichsluftfahrtsministerium ließ 1937 ein kleines Schlachtflugzeug mit starker Bewaffnung und Panzerung ausschreiben. Henschel beteiligte sich ab 1938 mit der Hs 129 an dieser Ausschreibung. Der Typ wies minimale Dimensionen aus, um eine möglichst kleine Beschussfläche zu bieten. Der Rumpfquerschnitt beschränkte sich zum Beispiel auf die maximale Pilotenbreite. Der Pilot sass in einer Panzerkabine, die durch bis zu 12 mm-Stahlbleche und 75 mm Panzerglas geschützt war.
Hs 129 V1 - V3
Der Hs 129 V1 bezeichnete Prototyp startete im Frühjahr 1939 zum Erstflug. Er wurde von zwei Argus As-410-V Motoren angetrieben, die jeweils 430 PS Leistung lieferten. Die Erprobung des Flugzeugs war bei Kriegsbeginn noch nicht abgeschlossen.
Hs 129 A-0
Dennoch wurde überstürzt mit der Serienproduktion begonnen und die Vorserienmaschinen Hs 129 A-0 kamen im Spätsommer 1940 in die Truppenerprobung. Sie wurden von der Luftwaffe ein halbes Jahr später mit einer vernichtenden Beurteilung ans Werk zurückgegeben. Besonders bemängelt wurden die schwachen Flugleistungen und die enge Kabine, die zudem eine schlechte Sicht bot.
Hs 129 A-1
Die stärker motorisierte Hs 129 A-1 wies mit ihren beiden Argus As-410 A-1 Motoren (465 PS) jedoch eine kaum verbesserte Flugleistungen auf. Auch die unverändert schlechten Sichtverhältnisse waren ein weiterer Grund dafür das die Luftwaffe sie nicht in Betrieb genommen hat.
Hs 129 B-1
Erst die Hs 129 B-1 konnte die Luftwaffe umstimmen. Sie war mit in Frankreich in großer Zahl erbeuteten Gnome-Rhone 14M Sternmotoren ausgerüstet. Zusätzlich wies sie eine neu konstruierte Panzerkabine und größere Fenster aus. Ihr Serienbau lief im Dezember 1941 an. Allzu große Erfolge konnten die Maschinen aber nicht erzielen, da sich die Gnome-Rhone Motoren als sehr störungsanfällig erwiesen.
Hs 129 B-3
Es stellte sich heraus, dass die Bewaffnung der Hs 129 B-1 die Panzerung der neuen sowjetischen T-34 Panzer nicht durchschlagen konnte. Aus diesem Grund wurde die Hs 129 B-3 geschaffen, die unter dem Rumpf eine Panzerabwehrkanone mit Kaliber 7,5 cm trug (kombiniert mit einer großen Rückstossbremse). Sie wurde ab Herbst 1944 ausgeliefert.
Technische Daten
Hs 129 | ||
Kenngrösse | Daten Version B-1
(Quelle: engl. Wikipedia) |
Daten Version B-3
(Quelle:Kens (1969)) |
---|---|---|
Länge | 9,75 m | 9,75m |
Höhe | 3,25 m | - |
Spannweite | 14,20 m | 14,20 m |
Flügelfläche | 29,00 m² | 29,00 m² |
Leermasse | 3.810 kg | 4.063 kg |
maximale Startmasse | 5.250 kg | 5.230 kg |
Triebwerk | zwei 2x Gnome-Rhone 14M Sternmotoren (522kW/ - PS) | zwei 2x Gnome-Rhone 14M04/05 Sternmotoren (- kW/ 740 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 407 km/h | 400 km/h |
Reisegeschwindigkeit | - km/h | - km/h |
Steigleistung | - m/s | steigt in 37 min auf 8000m |
Einsatzreichweite | 560 km | 780 km |
Dienstgipfelhöhe | 9.000 m | 9.000 m |
Bewaffnung | zwei 20 mm MG 151/20, zwei 7.92 mm MG 17; vier 50-kg-Bomben | eine 75 mm-Kanone und zwei 13 mm MG |
Literatur:
- Kens Karlheinz (1969): Die Flugzeuge des Zweiten Weltkriegs 1939-1945. Wilhelm Heyne Verlag, München.
Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen