Wilhelmsbau (Heilbronn)

denkmalgeschütztes Gebäude in Heilbronn
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Der Wilhelmsbau ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Wilhelmstraße 9 in Heilbronn[1] das an die einst einflussreiche Heilbronner Unternehmerfamilie Cluss erinnert und seit 1901 von der Heilbronner Stadtverwaltung genutzt wird.

Der Wilhelmsbau in Heilbronn mit typischen Rundbogenfenstern
Der erste Stuttgarter Bahnhof war eventuell Vorbild für den Wilhelmsbau

Beschreibung

Das Kulturdenkmal wurde von 1841 bis 1845 von Heinrich Cluss, dem Vater von Adolf Cluss, erbaut. Das anfangs Clussbau genannte Gebäude war dann an die Fabrikanten Peter Bruckmann und Emil Seelig sowie den Kaufmann Friedrich Closs vermietet. Der gebräuchliche Name Wilhelmsbau leitet sich von der Adresse des Gebäudes an der Wilhelmstraße 9, Ecke Cäcilienstraße 45, ab. Das Gebäude ist ein schönes Beispiel für den Rundbogenstil, eine Variante des Klassizismus. Der denkmalgeschützte Profanbau wurde auf quadratischem Grundriss erbaut und war ursprünglich dreigeschossig. Jedes Stockwerk verfügte über zwei Küchen sowie zwölf beheizbare Räume.

Die Erben von Heinrich Cluss verkauften das Gebäude dann 1876. Ein späterer Besitzer war die Klavierfabrik Glass. 1901 erwarb die Stadt Heilbronn das Gebäude, nutzt es seitdem als Verwaltungsgebäude und erhöhte das Bauwerk noch vor dem Ersten Weltkrieg um ein der restlichen Architektur entsprechendes viertes Stockwerk. Das Gebäude, das den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hat, steht inzwischen unter Denkmalschutz und ist somit ein Kulturdenkmal. Das Gebäude reiht sich in ein gesamtes Ensemble in der Cäcilienstraße ein, das an die einst einflussreiche Familie Cluss erinnert. Am westlichen Ende der Straße befand sich die 1865 von August Cluss, dem jüngsten Sohn des Erbauers des Wilhelmsbaus gegründete Brauerei Cluss, am östlichen Ende bewohnte die Tochter Henriette mit ihrem Gemahlen, dem Zuckerfabrikdirektor Andreas Faißt, die heute ebenfalls denkmalgeschützte Villa Faißt.

Verschiedentlich wird behauptet, das Gebäude, das den byzantinischen Rundbogenstil des ersten Stuttgarter Bahnhofs aufweist, sei als Bahnhofshotel geplant worden[2]. Demnach wird behauptet, daß bereits im Jahre 1840 die Planer davon ausgingen, daß der Bahnhof im Süden der Wilhelmstraße gebaut würde. Allerdings war das Gebäude bereits fertiggestellt und bezogen, als die Streckenvarianten des ersten Heilbronner Bahnhofs im Jahr 1845 diskuttiert wurden.

Einzelnachweise

  1. Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann mit Beiträgen von Gerhard Bauer, Martina Berner-vom Feld, Jörg Biel, Ulrich Frey, Wolfgang Hansch, Joachim Hennze, Markus Numberger, Ulrike Plate, Christhard Schrenk: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 Seite 81
  2. Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, Seite 30