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Geschichte | ![]() |
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Kiellegung: | 12. April 1920 |
Stapellauf: | 17. November 1921 |
Indienststellung: | 1. Dezember 1923 |
Außerdienststellung: | 9. Januar 1947 |
Aus dem Schiffsregister gestrichen: | 1. März 1959 |
Schicksal: | zum Abwracken verkauft 1959, bis 1962 abgewrackt |
Allgemeine Eigenschaften | |
Verdrängung: als Neubau |
Konstruktion: 32.600 ts |
Länge: | 190,0 m |
Breite: | 29,7 m |
Tiefgang: | 11,6 m |
Geschwindigkeit: | 21,5 Knoten |
Besatzung: | 1.407 Offiziere und Mannschaften |
Bewaffnung: | 8 x 16-Zoll (406 mm) Geschütze, 12 x 5-Zoll (127 mm) Geschütze, 8 x 3-Zoll (76 mm) Geschütze, 2 x 21-Zoll Torpedorohre |
Colorado-Klasse
Die West Virginia war das vierte Schiff der Schlachtschiffe der Colorado-Klasse (alternativ auch Maryland-Klasse nach dem ersten fertigen Schiff). Beschlossen wurde ihr Bau schon 1916, aber durch den Ersten Weltkrieg bedingt, wurde der Bau erst danach begonnen, da man im Krieg mehr Schiffe zut Abwehr deutscher U-Boote brauchte und bei ihrer langen Bauzeit eine Fertigstellung vor Beendigung des Krieges als irreal verworfen wurde.
Die Schiffe dieser Klasse waren fast vollkommen identische Weiterentwicklungen der Tennessee-Klasse, der einzige Unterschied bestand jedoch darin, dass das Geschützkaliber von 14-Zoll auf 16-Zoll gesteigert wurde, jedoch konnte man bei der Schiffsgrösse nur 8 Rohre der schweren Artillerie unterbringen, die Tennessee-Klasse hatte jedoch 12 Rohre des kleiner Kalibers mit an Bord. Der Vorteil der Kalibersteigerung lag in Reichweite und Durchschlagskraft, die Nachteile waren eine reduzierte Feuergeschwindigkeit und die Senkung der quantitativen Anzahl der Rohre des Hauptkalibers. Schon bei der Planung der Schiffe wurde heftig um diese Punkte diskutiert. Heute ist man der Ansicht, dass die Tennessee-Klasse werder besser noch schlechter als die Colorado-Klasse war.
Durch das Washingtoner Flottenabkommen mußte die US-Navy auf eines der Schiff der Colorado-Klasse verzichten. Da die ersten beiden Schiffe schon fertig waren, wurde das Schwesterschiff USS Washington aufgegeben und später als Zielschiff versenkt. Der Bau der West Virginia wurde hingegen fertiggestellt. Somit war die West Virginia das modernste Schlachtschiff der amerikanischen Marine bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.
Die Schiffe der Colorado-Klasse waren sehr schwer gepanzert und verfügten über die neuesten Entwicklungsstufen des Kriegsschiffbaus. Ihr großer Nachteil war ihre zu geringe Geschwindigkeit, mit der sie gegenüber ausländischer Konkurenz nicht mithalten konnten.
Von der Indienststellung bis zum Krieg
Das Schiff wurde auf der New York Navy Yard gebaut und 1923 in Dienst gestellt. Sie wurde sofort der Atlantikflotte zugeordnet und war ab 1924 das Flaggschiff des Befehlshabers der Schlachtschiffe.
In dieser Zeit gewann sie diverse Auszeichnungen bei verschiedensten Übungsschießen.
1926 machte sie ein Weltreise und wurde im Frühling 1939 darauf der Pazifikflotte zugeteilt, da man davon ausging, daß es mit Japan in absehbarer Zeit zu einem Kreig kommen könnte.
Angriff auf Pearl Harbor
Beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 lag die West Virginia im Hafen neben dem Schlachtschiff USS Tennessee und wurde dabei versenkt. Da der Hafen nicht sehr tief war, lag sie brennend auf ebenem Kiel im Hafenschlick.
Sie bekam dabei 7 Torpedotreffer ab, dies ist eine Dosis, die selbst modernere Schlachtschiffe zum sinken gebracht hätte, wie es zum Beispiel bei dem japanischen Superschlachtschiff Yamato 1945 der Fall war.
Hebung und Wiederherstellung
In den Jahren 1942 bis 1944 war man damit beschäftigt die Lecks zu schließen und das Schiff zu heben. Nachdem es Mitte 1942 gehoben worden war, wurde es an die amerikanische Westküste nach Puget Sound geschleppt und grundlegend wiederhergestellt. Wie bei den Schiffen der Tennessee-Klasse und beim Schwesterschiff USS Maryland wurden die Gittermasten komplett entfernt, die beiden Schornsteine zu einem Schornstein zusammengefaßt, die Brückenaufbauten neu konstruiert im Stil der Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, neue optische Meßgeräte eingebaut, Rader dem Schiff hinzugefügt und eine starke Verstärkung der Flugabwehrbewaffnung installiert, so dass das Schiff sein Aussehen grundlegend veränderte und für die neue Art der Seekreigsführung gerüstet war.
Im September 1944 konnte die West Virginia wieder an aktiven Einsätzen der Pazifikflotte teilnehmen.
Kriegseinsätze
Bis zur Kapitulation Japans nahm die West Virginia an verschiedensten Kampfeinsätzen der US Navy im Pazifik teil. Das waren unter anderem die See- und Luftschlacht im Golf von Leyte, die Philippinen-Seeschlacht, die Schlacht um Iwojima und die Schlacht um Okinawa.
Im Golf von Leyte führte die West Virginia die Schlachtschifflinie an und war maßgeblich an der erfolgreichen versenkung der japanischen Schlachtschiffe Yamashiro und deren Schwesterschiff Fuso beteiligt.
Am 29. November 1944 musste auch die West Virginia einen Kamikazetreffer hinnehmen und wurde dabei aber nur leicht beschädigt. Ihre gewaltige Flugabwehrbewaffnung half ihr dabei, dass einige Kamaikaze-Flieger an ihrem Vorhaben gehindert werden konnten.
Ihre Hauptaufgabe war es während der Inseleinnahmen den Landungsstreitkräften Deckungsfeuer zu geben und durch diesen Landbeschuss den japanischen Widerstadn zu brechen.
Nach dem Krieg bis zur Verschottung
Direkt nach dem Krieg wurde die West Virginia nach San Diego verlegt, um dort als Attraktion des Navy Day besichtigt zu werden.
Daraufhin übernahm sie den Rücktransport von Veteranen aus dem Pazifik von Hawaii an die amerikanische Westküste. Im Jahre 1946 verlegte sie dann nach Bremerton und Seattle und wurde dort ausser Dienst gestellt und gehört zur Reseve der amerikanischen Pazifikflotte.
1959 wurde sie aus dem Schiffsregister der US-Navy gestrichen und zum Abwracken nach New York verkauft. Bis 1962 wurde das Schiff komplett abgewrackt, die Schiffsglocke befindet sich jetzt im West Virginia State Museum.
Auszeichnungen
Während des Krieges, dessen Hauptteil das Schiff durch seine Wiederherstellung nicht mitmachen konnte, wurden West Virginia fünf Battle Stars verliehen.