Bill Coleman

US-amerikanischer Jazz-Trompeter
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William Johnson „Bill“ Coleman (* 4. August 1904 in Paris in Kentucky; † 24. August 1981 in Toulouse) war ein US-amerikanischer Jazz-Trompeter des Swing.

1927 ging er nach New York City mit der Band von Cecil und Lloyd Scott. 1929 war er bei Luis Russell, verließ aber die Band 1933 als die Solos fast nur noch an Red Allen gingen. 1933 war er erstmals in Frankreich mit der Band von Lucky Millinder. 1934 nahm er mit Fats Waller auf. Nach einem Engagement im Orchester von Teddy Charles ging er 1935 wieder nach Frankreich, wo er mit eigenen Bands, mit Django Reinhardt und mit der Band von Willie Lewis aufnahm. 1938 bis 1940 war er in Ägypten mit der Band von Hermann Chittison. Wieder in New York spielte er 1940 bei Benny Carter und Teddy Wilson und 1941/2 mit Andy Kirk. Er nahm mit Billie Holiday, Dickie Wells und 1943 mit Lester Young und Coleman Hawkins auf. Weiter spielte er mit Mary Lou Williams, 1945 mit John Kirby in Kalifornien sowie in den Bands von Sy Oliver und Billy Kyle 19546/7. 1948 ging er nach Frankreich zurück, wo er von da an blieb. Mit eigenen Bands und speziell zusammengestellten All-Star Besetzungen tourte er viel in Europa. Er spielte ab Mitte der 1950er Jahre in einem Pariser Club, wo er mit durchreisenden (und exilierten) US-amerikanische Musikern spielte wie Don Byas und Albert Nicholas, sowie mit Franzosen wie dem Saxophonisten Guy Lafitte und Stephane Grappelli. 1961 spielte er mit der Count Basie Bigband in Antibes. 1967 nahm er mit Ben Webster in London auf.

Seine Autobiographie „Trumpet Story“ kam 1981 in französisch heraus (englisch 1991 bei Northeastern University Press). Darin gibt er als einen wichtigen Grund dafür die USA zu verlassen die dortige Rassentrennung an. 1974 wurde er Ritter der französischen Ehrenlegion. Zuletzt lebte er in Südwestfrankreich in Cadeillan. Noch einen Monat vor seinem Tod spielte er mit Freunden Trompete, allerdings wegen seiner Herzschwäche nur sitzend. Seine Trompete und weiterer Nachlass befinden sich im Jazzmuseum des Dorfes Marciac („Territoires du Jazz“), in dem auch seit 1978 im August ein bekanntes, international besetztes Jazzfestival stattfindet. Der Gründer des Festivals Louis Guilhaumon, ein Englisch-Lehrer, lud damals die in der Nähe wohnenden Bill Coleman und Guy Lafitte ein, dort zu spielen.

Literatur

  • Kunzler „Jazzlexikon“, 2002