Der FC Valencia (offiziell: Valencia Club de Fútbol) ist ein spanischer Fußballverein aus Valencia.
FC Valencia
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Basisdaten | |||
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Name | Valencia Club de Fútbol | ||
Gründung | 18. März 1919 | ||
Präsident | Juan Bautista Soler | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Ronald Koeman | ||
Spielstätte | Mestalla | ||
Plätze | 53.939 | ||
Liga | Primera División | ||
2006/07 | 4. Platz | ||
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Die Vereinsfarben sind schwarz und weiß. Die Heimspiele werden zur Zeit noch im Mestalla-Stadion (53.939 Plätze) ausgetragen, dieses wird in den nächsten Jahren durch eine neue Multifunktionsarena ersetzt werden.
Geschichte
Die frühen Jahre
Die erste Präsidentschaftswahl des FC Valencia wurde durch einen Münzwurf entschieden. Der glückliche Sieger war Octavio Augusto Milego Diaz, der sich gegen Gonzalo Medina Pernas durchsetzte. Diese beiden waren also ein Teil der Gründerväter des Vereins, die am 18. März 1919 den Klub gründeten. Das erste Spiel der Mannschaft wurde auswärts gegen Valencia Gimnástico mit 0:1 verloren.
Bevor man im Mestalla-Stadion spielte, wurden Heimspiele auf dem Algirós-Platz ausgetragen. Das erste Stadion „Mestalla“ wurde 1923 eingeweiht. Die damaligen Kosten betrugen 316.439 Peseten (heute ca. 1.900 Euro) und das Stadion hatte eine Kapazität von 17.000 Plätzen. Das Einweihungsspiel wurde gegen Castellón Castalia ausgetragen und mit einem Unentschieden (0:0) beendet. Am Tag darauf gewann die Mannschaft aus Valencia gegen denselben Gegner mit 1:0. Noch vor dem Start der Saison 1923/24, wurde der tschechische Trainer Anton Fivber engagiert, der damit der erste offizielle Trainer des FC Valencia wurde. 1923 gewann man die regionale Meisterschaft und war somit erstmals berechtigt am Copa del Rey teilzunehmen.
Ende der 1920er-Jahre wurde die erste und zweite Liga von Spanien (Primera División und Segunda División) gegründet. Die Ligen bestanden jeweils aus 10 Teams. Nach 3 Jahren in der zweiten Liga schaffte Valencia in der Saison 1930/31 den Sprung in die Primera División.
Erfolge nach dem Bürgerkrieg
In den nächsten Jahren etablierte sich das Team in der ersten Liga. Nachdem der Spanische Bürgerkrieg den Club zurückwarf und den Wiederaufbau des nun 22.000 Plätze fassenden Stadions erforderte, waren die 1940er-Jahre ein wahrer Segen für den Club: Der erste Pokalsieg 1941, sowie der erste Gewinn der Meisterschaft in der Saison 1941/42. Es wurde auch ein Torrekord von 85 Toren in 26 Spielen aufgestellt. Die Erfolge setzten sich fort mit Meistertiteln in den Jahren 1943/44 und 1946/47, sowie vier Finalteilnahmen und einem Sieg im spanischen Pokal (Copa del Rey) in den Jahren 1944, 1945, 1946 und 1949.
Die 50er-Jahre
In den 1950er-Jahren wurde das Stadion Mestalla noch einmal vergrößert, was eine Investition von fast einer Million Peseten bedeutete. Mit 45.000 Plätzen wurde Mestalla zu einem der schönsten Stadien Spaniens. Die 50er waren eine Ära voller interessanter Entwicklungen, an den Erfolg der 40er-Jahre konnte man jedoch nicht anschließen. Viele bekannte Spieler, wie Antonio Puchades, Juan Carlos Díaz Quincoces, Servaas Wilkes oder Socrates, waren damals Teil einer großen Mannschaft. In der Saison erreichte man in der Meisterschaft den Vizemeistertitel und in der darauffolgenden Saison gewann Valencia den Generalísimo Cup.
1960er, 1970er, Europäischer Erfolg
Während die Leistungen in den frühen 60ern in der Liga eher unkonstant waren, machte der Verein 1961 erstmals international auf sich aufmerksam. Mit einem Sieg gegen den FC Barcelona im Finale des Messestädtecups holte sich die Mannschaft den ersten internationalen Titel. In der nächsten Saison gelang dieses Kunststück erneut, diesmal setzte man sich gegen Dinamo Zagreb in zwei Spielen durch. In der Saison 1963/64 stand Valencia erneut im Finale des Messestädtecups, damals verlor man jedoch gegen Real Saragossa mit 1:2.
Alfredo di Stefano unterschrieb 1970 als Trainer beim FC Valencia und konnte seine Mannschaft sogleich zum vierten Meisterschaftserfolg führen. So wurde dem Verein auch der Weg zum Europapokal der Landesmeister geebnet, wo man jedoch in der 3. Runde gegen Újpest Dózsa ausschied. Bekannte Spieler in den 70er-Jahren waren unter anderem der Österreicher Kurt Jara, der Holländer Johnny Rep und Mario Kempes, der zweifache Torschützenkönig der spanischen Liga (1976-1978). Außerdem spielte Rainer Bonhof von 1978 bis 1980 für den Verein, mit ihm gewann man 1979 den Copa del rey und im Jahr darauf den Europapokal der Pokalsieger.
Die erfolglosen 90er-Jahre
Nachdem Valencia 1985/86 zwischenzeitlich wegen interner und finanzieller Probleme in die Segunda División (2. Spielklasse) absteigen musste, übernahm 1987 Arturo Tuzón das Amt des Präsidenten. Zusammen mit Trainer Alfredo di Stéfano gelang der Wiederaufstieg in die Primera División. Die Saison 1987–88 beendete Valencia auf dem 14. Rang. 1989 wurde u.a. der bulgarische Stürmer Ljuboslaw Penew verpflichtet, der sich sofort einfügte und in seiner Laufbahn viele wichtige Tore für den Klub schoss. In der Saison 1991/92 nahm Valencia Erfolgstrainer Guus Hiddink unter Vertrag. Unter seiner Führung erreichte der Verein Platz 4 in der Meisterschaft und das Viertelfinale im nationalen Cup, der Copa del Rey. In der Saison 1993/94 wurde mit Predrag Mijatović ein weiterer gefährlicher Stürmer verpflichtet. Der Auftritt im UEFA-Pokal endete aber mit einem Fiasko. Nachdem das Hinspiel gegen den Karlsruher SC 3:1 gewonnen wurde, verlor Valencia unter der Führung von Guus Hiddink das Rückspiel im Wildparkstadion gegen den KSC mit 0:7. National konnte man am Saisonende nur den siebten Tabellenplatz erreichen. 1994 wurde Carlos Alberto Parreira (1994 Weltmeister mit Brasilien) als Cheftrainer verpflichtet. Dazu kamen noch Torhüter Andoni Zubizarreta und der russische Stürmer Oleg Salenko. Der sportliche Erfolg hielt sich in Grenzen.
1998 bis 2004: Meistertitel, zweimal Champions League-Finale und UEFA-Cup Sieg
Erst in der Saison 1998/99 konnte Valencia den Sieg der Copa del Rey feiern. Es war die erste Trophäe nach 19 Jahren. Es folgten die erfolgreichen internationalen Auftritte unter dem Cheftrainer Raul Hector Cuper. In der Saison 1999/2000 stand der FC Valencia im Finale der UEFA Champions League, welches gegen Real Madrid 3:0 verloren ging. Im der darauffolgenden Saison 2000/2001 erreichte der Klub erneut das Finale der UEFA Champions League, welches allerdings im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München mit 3:4 verloren wurde. In der Saison 2001/2002 errang der Verein nach 31 Jahren den spanischen Meistertitel. 2003/04 war wohl die erfolgreichste Saison. Der Verein holte sich die spanische Meisterschaft. Durch ein 2:0 Sieg im Finale gegen Olympique Marseille ging auch der UEFA-Pokal an die Spanier. Dazu verbuchte man die dritte Trophäe, den Supercup mit einem 2:1 über den Champions League Sieger, FC Porto.
Die letzten Jahre
In der Saison 2004/05 reichte es unter dem Trainer Claudio Ranieri, unter anderem wegen 16 Unentschieden in 38 Spielen nur zum siebten Rang in der Meisterschaft, was für den Verein eine sehr große Enttäuschung war, da man sich nach den erfolgreichen vorhergegangenen Jahren deutlich mehr erwartet hatte. Der Verein verpasste die direkte Qualifikation für den UEFA-Cup.
Die Saison 2005/06 verlief anfangs auch sehr durchwachsen, durch den UI-Cup misslang in zwei Finalspielen gegen den Hamburger SV, die Qualifikation für den UEFA-Cup. Dazu verspekulierte man sich in der Transferpolitik. Patrick Kluivert konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen, und wurde nach nur einer Saison wieder abgegeben. In der spanischen Meisterschaft erreichte der Verein den dritten Platz (hinter FC Barcelona und Real Madrid) und stieg somit in die dritte Qualifikationsrunde für die UEFA Champions League 2006/07 ein.
Die Saison 2006/07 begann trotz kurzfristigen vereinsinternen Unruhen, innerhalb des Führungsstabes, erfolgreich. Der ehemalige Spieler und Sportdirektor Amedeo Carboni äußerte öffentlich seinen Unmut gegen Trainer Quique Flores und dessen Transferpolitik. Leistungsträger wie Francisco Rufete, Pablo Aimar und Mista wurden aus unklaren Gründen kostengünstig abgegeben. Äquivalenter Ersatz wurde erst durch die Verpflichtungen von Fernando Morientes vom FC Liverpool und Joaquín von Betis Sevilla kurz vor Saisonbeginn geschaffen. Diese Spieler erwiesen sich im Laufe dieser Saison als Stützen der Mannschaft. Außerdem kamen Asier Del Horno vom FC Chelsea und der zuvor ausgeliehene David Silva, der einer der Entdeckungen der Saison war und bald zum Stammspieler der Levantiner avancierte. Mit einem klaren Sieg gegen Red Bull Salzburg qualifizierte sich Valencia zum fünften Mal für die Gruppenphase der UEFA Champions League. In diesem Jahr erreichte der Verein das Viertelfinale des Bewerbs, welches gegen den FC Chelsea 1:1 auswärts und 1:2 daheim verloren ging. Als negatives Highlight dieser Saison sind Handgreiflichkeiten zwischen Spielern des FC Valencia und Inter Mailand zu erwähnen. Nach TV Aufzeichnungen wurden einige Spieler beider Mannschaften nachträglich von der UEFA und FIFA mit harten Sperren bestraft. In der Meisterschaft spielte der Verein lange Zeit um den Meistertitel mit, doch am Ende reichte es nur zum vierten Platz. Im Sommer 2007 wurde der interne Streit zwischen Carboni und Flores damit beendet, dass Carboni durch Angel Ruiz als Sportdirektor ersetzt wurde.
Für die Saison 2007/08 wurde der Vertrag mit Torhüter Santiago Cañizares verlängert und mit Timo Hildebrand ein weiterer Tormann verpflichtet. Verteidiger und Stütze Roberto Ayala verließ den Verein und unterzeichnete letztendlich einen Vertrag beim Ligakonkurenten Real Saragossa. Als Ersatz wurde Ivan Helguera von Real Madrid verpfichtet. Am 29. Oktober 2007 wurde, nach einer Reihe von Misserfolgen in der Meisterschaft wie auch in der Champions League und einer nächtlichen Sitzung des Präsidiums Trainer Quique Flores mit sofortiger Wirkung gefeuert und Óscar Rubén Fernández als Interimscoach von der B-Mannschaft befördert. Einen Tag später wurde verkündet, dass mit dem Niederländer Ronald Koeman ein neuer Coach verpflichtet wurde und man einen Drei-Jahres-Vertrag abgeschlossen hat.
Titel
- Europapokal der Pokalsieger (1): 1980
- UEFA-Pokal (3): 1962, 1963, 2004
- Europäischer Supercup (2): 1980, 2004
- UI-Cup (1): 1998
- Spanischer Meister (6): 1942, 1944, 1947, 1971, 2002, 2004
- Copa del Rey (6): 1941, 1949, 1954, 1967, 1979, 1999
- Spanischer Supercup (2): 1949, 1999
Aktueller Kader der Saison 2007/08
(Anmerkung: Jeweils nach Rückennummer sortiert)
Tor
- 01 - José Santiago Cañizares Ruiz (seit 1998)
- 13 - Timo Hildebrand (seit 2007)
- 25 - Juan Luis Mora Palacios(seit 2005)
Verteidigung
- 04 - Raúl Albiol Tortajada (seit 2003)
- 05 - Carlos Marchena López (seit 2001)
- 12 - Marco António Simões Caneira (zurück 2007)
- 15 - Iván Helguera Bujía (seit 2007)
- 20 - Alexis Ruano Delgado (seit 2007)
- 23 - Luís Miguel Brito Garcia Monteiro (seit 2005)
- 24 - Emiliano Moretti (seit 2004)
Mittelfeld
- 02 - Stephen Sunny Sunday (seit 2007)
- 03 - Manuel Henriques Tavares Fernandes (seit 2007)
- 06 - David Albelda Aliques (Kapitän) (seit 1997)
- 08 - Rubén Baraja Vegas (seit 2000)
- 11 - Jaime Gavilán Martínez (seit 2006)
- 14 - Vicente Rodríguez Guillén (seit 2000)
- 17 - Joaquín Sánchez Rodríguez (seit 2006)
- 21 - David Jiménez Silva (zurück 2006)
- 22 - Eduardo César Daud Gaspar "Edu" (seit 2005)
Angriff
- 07 - David Villa Sánchez (seit 2005)
- 09 - Fernando Morientes Sánchez (seit 2006)
- 10 - Miguel Ángel Angulo Valderrey (seit 1997)
- 16 - Juan Manuel Mata García (seit 2007)
- 18 - Nikola Žigić (seit 2007)
- 19 - Ángel Javier Arizmendi de Lucas (seit 2007)
Verliehene Spieler
- Asier del Horno Cosgaya (- Athletic Bilbao)
- Aarón Ñíguez Escaplez (- Deportivo Xerez)
- Sisinio González Martínez (- Real Valladolid)
- Ludovic Butelle (- Real Valladolid)
- David Cerrajería Rubio (- Polideportivo Ejido)
- Mario Ignacio Regueiro Pintos (- Real Murcia)
- Cristóbal Emilio Torres Ruiz "Curro Torres" (- Real Murcia)
- Hugo Miguel Ferreira Viana (- CA Osasuna)
- David Navarro Pedrós (- RCD Mallorca)
- Fabián Larry Estoyanoff Poggio (- Real Valladolid)
- Pedro López Muñoz (- Real Valladolid)
- Stefano Fiore (- Mantova) (Vom Mannschaftstraining ausgeschlossen, Vertrag bis 2008)
Ehemalige bekannte Spieler
Weblinks
- Offizielle Homepage des Vereins
- Fanseite ciberche
- Fanseite Sentiment Che
- Fanseite Valencia - Erste und einzige deutschsprachige Seite
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