Tanklöschfahrzeuge in der DDR
Tanklöschfahrzeug TLF 15
Der Bau von Tanklöschfahrzeugen begann in der DDR in Jöhstadt und Görlitz. Auf den zur Verfügung stehenden LKW-Fahrgestellen H3A und G5 wurden ab 1949 das Tanklöschfahrzeug TLF 15 gebaut.
TLF 15 H3A

Auf einem Fahrgestell der Firma Horch in Zwickau (siehe auch Löschfahrzeuge LF15) wurde vom VEB Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt ein Tanklöschfahrzeug mit einer zweistufigen Feuerlösch-Kreiselpumpe (FPH 15/8), die offen im Heck des Fahrzeuges eingebaut ist, aufgebaut. Diese Fahrzeuge entstanden in der Zeit von 1953 bis 1957. Sie waren in halboffener Bauweise gefertigt und hatten einen Löschwassertank von 2000 Litern Inhalt. Das Fahrzeug verfügt weiterhin über 2 C-Schlauchhaspeln, die seitlich am Heck des Fahrzeuge angebracht sind und eine Schnellangriffseinrichtung (30m) direkt an der Rückfront des Fahrzeuges. Zur Ausrüstung gehörten weiterhin 2 Stechleitern, die auf dem Dach untergebracht waren, 150 m C-Druckschlauch, 25 m B-Druckschlauch und 80 l Schaumbildner. Die Höchstgeschwindigkeit betrug ca. 60 Km/h. Der H3A LKW ist mit einem 4-Zylinder 4-Takt-Dieselmotor ausgerüstet, der 80 PS leistet.
TLF 15 G5

Das Tanklöschfahrzeug TLF 15 auf dem G5-Chassis hat einen Löschwassertank, der 2500 Liter fasst. Zusätzlich wird ein Zweihundertlitertank mit Schaumbildner mitgeführt. Die feuerwehrtechnische Beladung ist teilweise offen an den Außenseiten des Tanks angebracht. Zwei Schnellangriffseinrichtungen sind direkt hinter der Mannschaftskabine auf beiden Seiten platziert. Ebenfalls an beiden Seiten befinden sich zwei tragbare C-Schlauch-Haspeln. Am Heck des Fahrzeuges ist eine fahrbare B-Schlauch-Haspel angebracht. Die dreistufige Feuerlöschkreiselpumpe FPV 15/8 befindet sich vor dem Motor. Das Wendestrahlrohr, das hinter dem Fahrerhaus über dem Löschwassertank angebracht ist, kann auch während der Fahrt bei geringen Geschwindigkeiten benutzt werden.
Der G5 als Basis dieses Löschfahrzeuges wird mit einem Sechszylinder Viertakt-Dieselmotor angetrieben, der 120 PS leistet. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges beträgt 60 km/h. Das Fahrzeug, das als Militärfahrzeug konzipiert worden war, zeichnet sich durch eine gute Geländegängigkeit aus. Das Steigvermögen beträgt bis zu 35 Prozent.
TLF 16 IFA W 50 L/A
Ab 1969 begann die Serienfertigung der Tanklöschfahrzeuge auf dem Fahrgestell des Typs W 50 L aus Werdau, mit Allradgetriebenen Fahrgestell. Das Fahrzeug wurde mit der Doppelkabine in Ganzstahlbauweise für bis zu einer Besatzung von 1:5 vorgesehen (6 Mann). Diese Fahrzeuge wurden zusätzlich zur besseren Brandbekämpfung mit ein Wendestrahlrohr und eine Große Dachluke auf der Staffelkabine versehen, was bis zu 400 mm hydraulisch ausgefahren werden kann. Das Bedienelement für das Wendestrahlrohr befindet sich direkt in der Mitte der Kabine unter dem Strahlrohr. Für die Bessere Bedienung des Wendestrahlrohres wurde ein Klappbares Trittbrett in der Staffelkabine montiert, auf dem der Brandbekämpfer einen festen und höheren Stand hat. Die Wasserabgabe ist auch während der Fahrt möglich, für die Schaumabgabe kann am Wendestrahlrohr ein Schaumrohr (Schwer. oder Mittelschaum) angekoppelt werden und auch je Verwendung, während der Fahrt abgegeben werden. Der Aufbau wurde in Gemischtbauweise (Stahl, Holz) gefertigt, in dem sich die Feuerwehrtechnische Ausrüstung befindet. Im Heck des Fahrzeuges befindet sich eine festeingebaute zweistufige Feuerlöschkreiselpumpe, die eine Nennförderleistung von 2200 l/min bei einer Nennförderdruck von 8 bar erreicht (FHP 22/8). Ab 1976 bekamen diese Fahrzeuge eine automatische Zumischvorrichtung für die Netzwasser, Mittel- oder Schwerschaum Erzeugung. Im Aufbau befindet sich unter der Feuerwehrtechnischen Ausrüstung eine Hochdruck-Schnellangriffseinrichtung (Gummischlauch) mit Pistolenstrahlrohr. Der Wassertank beträgt ein Nennvolumen von 2000 l und der Schaummitteltank 500 l.
Der W 50 L erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Km/h und besitzt einen Vierzylinder- Viertakt- Dieselmotor mit 125 PS (91,9 kW) Leistung. Zur Brandbekämpfung, Gefahrenbeseitigung und/oder Technische Hilfeleistung kann das Tanklöschfahrzeug selbstständig oder zusammen mit anderen Feuerwehrfahrzeugen eingesetzt werden.