Erich Schmid (Komponist)

Schweizer Dirigent und Komponist
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. November 2007 um 23:42 Uhr durch Port(u*o)s (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Erich Schmid (* 1. Januar 1907 in Balsthal (Kanton Solothurn), † 17. Dezember 2000 in Zürich) war ein schweizer Dirigent und Komponist.

Leben

Schmid wuchs als Sohn des protestantischen Pfarrer von Balsthal auf und besuchte 1922-26 das Lehrerseminar in Solothurn. Dort erhielt er Unterricht bei Max Kaempfert. Nach kurzer Tätigkeit als Primarlehrer besucht Schmid ab 1927 das Hoch'sche Konservatorium in Frankfurt a. M. Studium bei Bernhard Sekles, Fritz Malata und bei Hermann Schmeidel. 1928-32 ist er Stipendiat der Mozart-Stiftung (Frankfurt), erste Werke werden im Rundfunk ausgestrahlt. Durch diese Erfolge angespornt, entscheidet er sich, 1931−33 die Meisterklasse bei Arnold Schönberg in Berlin zu besuchen. Nachdem er aus politischen und finanziellen Gründen in die Schweiz zurückgekehrt war, übernimmt er 1934 in der Nachfolge von Jacob Gehring die Stelle des Musikdirektors in Glarus, das er bis 1949 innehat. Sein kompositorisches Schaffen tritt ab 1940 stark zugunsten des Dirigierens zurück, 1949 kann er die Leitung des Tonhalle-Orchesters in Zürich übernehmen. Er gab dieses Amt 1956 ab und führte dann bis 1970 das Radioorchester Beromünster. Ausserdem hatte er 1963 bis 1973 einen Lehrauftrag an der Musikakademie Basel für das Fach Dirigieren. Zahlreiche Dirigate führten ihn nach England, Israel, Ungarn, Deutschland, Dänemark und andere Länder.

Werke

  • Sonatine, op. 1 (1929) für Violine und Klavier
  • Suite, op. 2 (1929/30) für Mezzosopran und Kammerorchester
  • Drei Sätze, op. 3 (1930/36) für Orchester
  • Streichquartett, op. 4 (1930-1931/34) (In modo classico) für Streichquartett
  • Trio, op. 5 (1931) für Klarinette, Violoncello und Klavier
  • Sechs Stücke, op. 6 (1932) für Klavier
  • Suite Nr. 1, op. 7 (1931) für Blasorchester
  • Zwei Sätze (Sonatine II), op. 8 (1932-1938) für Violine und Klavier
  • Widmungen, op. 9 (1933-1935) Fünf kleine Stücke für Klavier
  • Notturno, op. 10 (1935) für Oboe, Bassklarinette, Violine und Violoncello
  • Rhapsodie, op. 11 (1936) für Klarinette und Klavier
  • Drei Gesänge, op. 12 (1938-1941) für Bariton und Klavier
  • Kleines Hauskonzert, op. 13 (1937-1940) Zwölf Stücke für verschiedene Instrumente
  • Fünf Bagatellen, op. 14 (1943) für Klavier
  • Vier Chöre, op. 15 (1930-1940) für Chor a cappella
  • Mura, op. 16 (1955) Kleines Trio für Flöte, Violine, Violoncello


Literatur

  • Schmid, Erich: Ein Jahr bei Arnold Schönberg in Berlin, in: Melos 4 (1974), S. 190-203.
  • Schmid, Erich: Studie über Schönbergs Streichquartette II. Streichquartett in fis-Moll Op. 10, in: Schweizerische Musikzeitung 3 (1934), S. 84-91.
  • Schmid, Erich: Studie über Arnold Schönbergs Streichquartette. III. Streichquartett, Op. 30, in: Schweizerische Musikzeitung 5 (1934), S. 155-163.
  • Schmid, Erich: Studie über Schönbergs Streichquartette, in: Schweizerische Musikzeitung 1 (1934), S. 1-8.


  • Gartmann, Thomas: "Weitergehen, den Weg, den man vorgezeigt bekommt ...". Erich Schmid und die kulturpolitische Situation in der Schweiz 1933-1960, in: Arnold Schönbergs "Berliner Schule", hrsg. von Ludwig Holtmeier (Musik-Konzepte 117), München 2002, S. 20-36.
  • Keller, Christoph: Zum Tode Erich Schmids, in: Dissonanz 67 (2001), S. 44-45.
  • Moser, Roland: Der Komponist Erich Schmid, in: Dissonanz 3 (1985), S. 11-14.
  • Moser, Roland: Zu seiner Zeit. Über die späte Wahrnehmung von Erich Schmids Werken, in: Dissonanz 97 (2007).
  • Schoch, Rudolf: Erich Schmid, in: Hundert Jahre Tonhalle Zürich. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, hrsg. von Rudolf Schoch, Zürich 1968, S. 139-141.

Quellen