Kirchenbezirk Balingen

Bezirk der Evangelischen Landeskirche in Württemberg
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Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Reutlingen
Fläche: km²
Gliederung: 37 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 71.200 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Charlottenstr. 16
72336 Balingen
Dekan: Martin Seitz
Karte
Lage des Kirchenbezirks Balingen innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Balingen ist einer von 51 Kirchenbezirken bzw. Dekanaten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Geografie

Der Kirchenbezirk Balingen liegt im Süden der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst fast den gesamten Zollernalbkreis also die Städte und Gemeinden Albstadt, Balingen, Bisingen, Bitz, Burladingen, Dautmergen, Dormettingen, Dotternhausen, Geislingen, Grosselfingen, Haigerloch, Hausen am Tann, Hechingen, Jungingen, Meßstetten, Nusplingen, Obernheim, Ratshausen, Rangendingen, Rosenfeld (nur Stadtteile Isingen und Täbingen), Schömberg, Straßberg, Weilen unter den Rinnen, Winterlingen und Zimmern unter der Burg, ferner den Westen des Landkreises Sigmaringen, also die Städte und Gemeinden Bingen (ohne Ortsteil Hochberg), Inzigkofen (ohne Ortsteil Engelswies), Krauchenwies (ohne Ortsteil Göggingen), Meßkirch (nur Stadtteile Dietershofen, Rengetsweiler und Ringgenbach), Ostrach (ohne Ortsteile Burgweiler, Laubbach und Wangen), Pfullendorf (nur Stadtteile Gaisweiler und Otterswang), Sigmaringen (ohne Stadtteil Gutenstein), Sigmaringendorf und Wald (ohne Ortsteil Sentenhart).

Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Balingen grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Südwesten): Tuttlingen, Sulz am Neckar, Tübingen und Reutlingen (alle Prälatur Reutlingen) sowie Biberach (Prälatur Ulm). Im Süden hat er eine Grenze zur Evangelischen Landeskirche in Baden.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Dekanats bzw. Kirchenbezirks Balingen gehört im Nordosten zum alten Kernland Württemberg, wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Dieses Gebiet ist daher mehrheitlich evangelisch geprägt und es gibt auch in fast jedem Dorf auch eine meist alte evangelische Kirche. Der Nordwesten und der Süden des Kirchenbezirks Balingen gehörte ehemals zu den Fürstentümern Hechingen und Sigmaringen, die im 19. Jahrhundert preußisch wurden und dann die Hohenzollerischen Lande bildeten. Dieses Gebiet blieb nach der Reformation katholisch. Hier zogen überwiegend erst seit dem 19. Jahrhundert evangelische Bewohner zu und es wurden evangelische Kirchengemeinden gegründet.

Balingen wurde nach Einführung der Reformation 1547 Sitz einer Spezialsuperintendentur, die zunächst zur Generalsuperintendentur bzw. zum Generalat Tübingen, später Bebenhausen gehörte. 1810 kam das Dekanat Balingen zum Generalat Tübingen, 1823 zum Generalat Reutlingen, und 1913 zum Generalat Ulm, aus dem 1924 die heutige Prälatur Ulm hervorging. Seit 1956 gehört das Dekanat Balingen wieder zur Prälatur Reutlingen.

Am 1. April 1950 wurden die ehemals preußischen Kirchengemeinden Haigerloch, Hechingen und Sigmaringen (bis dahin zum Kirchenkreis der hohenzollerischen Lande gehörig) dem Kirchenbezirk Balingen zugeordnet, nachdem diese Gemeinden durch Vertrag zwischen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg in die württembergischen Landeskirche wechselten. Inzwischen wurde in diesem Gebiet noch die Kirchengemeinden Bisingen, Ostrach und Rangendingen errichtet.

Zum 1. Januar 2002 wurde die Kirchengemeinde Burladingen vom Kirchenbezirk Reutlingen in den Kirchenbezirk Balingen umgegliedert.

Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist seit 1993 Martin Seitz, der zugleich einer der Pfarrer an der Stadtkirche in Balingen ist.

Dekane des Kirchenbezirks Balingen seit 1800

  • 1800-1807 Eberhard Friedrich Cless
  • 1807-1824 Johann Jakob Baur
  • 1824-1831 Georg Friedrich Simeon Gundert
  • 1831-1837 Gottlieb Friedrich Rapp
  • 1838-1855 Christoph Friedrich Fraas
  • 1855-1860 August Wilhelm Georgii
  • 1861-1867 Wilhelm August Heinrich Klemm
  • 1867-1873 Karl Ludwig Heinrich Haug (1818-1880)
  • 1873-1880 Karl Hermann Cranz (1824-1895)
  • 1880-1887 Karl Sixt Kapff (1833-1901)
  • 1887-1893 Karl Heinrich Adolf Hoffman (1844-1912)
  • 1893-1897 Eugen Julius Kern
  • 1897-1906 Reinhold Wiedersheim (1857-1909)
  • 1906-1927 Heinrich Meissner
  • 1927-1946 Karl Pfleiderer
  • 1946-1962 Karl Baur (1898-1962)
  • 1963-1978 Johannes Will
  • 1978-1986 Hans Kümmel (*1936)
  • 1986-1993 Albrecht Plag (*1929)
  • 1994-2003 Gotthilf Baumann (*1937)
  • 2003-heute Martin Seitz (*1952)

Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Balingen gibt es insgesamt 37 Kirchengemeinden, von denen sich zehn zu insgesamt vier Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen haben, bleiben aber weiterhin eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Das Gebiet des Kirchenbezirks Balingen ist im Nordosten überwiegend evangelisch, im Westen und Süden jedoch überwiegend katholisch geprägt. Alte evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden gibt es daher nur in den Orten, die schon früh die Reformation eingeführt haben, also überwiegend im altwürttembergischen Teil. In den mehrheitlich katholischen Orten der Fürstentümer Hechingen und Sigmaringen, die im 19. Jahrhundert preußisch wurden (Hohenzollerische Lande), zogen evangelische Bewohner erst seit dem 19. Jahrhundert bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg zu, so dass es dort meist jüngere evangelische Kirchengemeinden gibt.

Gesamtkirchengemeinde Balingen

Die Gesamtkirchengemeinde Balingen (ca. ) umfasst die Kernstadt von Balingen. Sie besteht aus den drei nachfolgenden Kirchengemeinden Balingen Stadtkirche, Balingen-Ost und Balingen auf Schmiden.[1]

Kirchengemeinde Balingen Stadtkirche

Die Kirchengemeinde Balingen Stadtkirche (ca. 2.000) umfasst Teile der Kernstadt von Balingen. Die erste Balinger Kirche wurde 1255 erwähnt und war Unserer Lieben Frau geweiht. Sie war die Pfarrkirche des alten Dorfes Balingen und blieb zunächst auch die Pfarrkirche der Stadt nach deren Gründung. Doch lag sie außerhalb der Stadtmauer. Aus der 1343 erwähnten Kapelle St. Nikolaus im heutigen Stadtzentrum wurde dann im 15./16 . Jahrhundert die heutige Stadtkirche erbaut und 1516 zur Pfarrkirche erhoben. Dadurch wurde die bisherige Kirche als Friedhofskirche genutzt. Württemberg führte die Reformation ein und 1547 wurde Balingen Sitz eines Superintendentur, aus welcher der heutige Kirchenbezirk Balingen hervorging. Über Jahrhunderte war die Stadtkirche dann die einzige Pfarrkirche Balingens. Infolge starken Wachstums der Kirchengemeinde Balingen wurden im 20. Jahrhundert weitere Pfarreien errichtet. So wurde die alte Friedhofskirche 1954 wieder zur Pfarrkirche für die Kirchengemeinde Balingen Ost erhoben. Zu ihr gehören auch die Gemeindeglieder in Heselwangen. Im Wohngebiet Schmiden entstand dann 1968 ein weiteres Gemeindezentrum mit eigenen Pfarrei. Die drei Kirchengemeinden bilden heute die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Balingen.

Kirchengemeinde Balingen-Ost

Die Kirchengemeinde Balingen-Ost (ca. 2.500) umfasst den Osten der Kernstadt von Balingen. Die Bewohner von Balingen-Ost gehörten zunächst zur Stadtkirche, die bis ins 20. Jahrhundert die alleinige Pfarrkirche der Stadt war. Infolge starken Wachstums der Kirchengemeinde Balingen wurden im 20. Jahrhundert jedoch weitere Pfarreien errichtet. So wurde die alte Friedhofskirche, die bis 1516 bereits Pfarrkirche war, 1954 wieder zur Pfarrkirche erhoben und eine eigene Kirchengemeinde Balingen Ost gebildet. Mit Wirkung vom 5. Januar 1996 wurde der Gemeindebezirk Hirschberghof der Kirchengemeinde Balingen Ost in die Kirchengemeinde Heselwangen umgegliedert.

Heselwangen hatte eine 1463 erwähnte Kapelle, an welcher um 1500 eine Kaplanei mit Pfarrrechten gestiftet wurde. Nach der Reformation wurde die Pfarrei jedoch aufgehoben. Seither wird Heselwangen von Balingen betreut, bildet aber bis heute eine eigene Kirchengemeinde. 1830 erhielt der Ort wieder eine eigene Kirche.

Kirchengemeinde Balingen auf Schmiden

Die Kirchengemeinde Balingen auf Schmiden (ca. 1.700) umfasst Teile der Kernstadt von Balingen. Infolge starken Wachstums der Kirchengemeinde Balingen wurden im 20. Jahrhundert weitere Pfarreien errichtet. So wurde die alte Friedhofskirche 1954 wieder zur Pfarrkirche erhoben und die Kirchengemeinde Balingen Ost gegründet. Im Wohngebiet Schmiden entstand dann 1968 ein weiteres Gemeindezentrum mit eigenen Pfarrei und eigener dritter Kirchengemeinde der Gesamtkirchengemeinde Balingen.

Kirchengemeinde Bisingen

Die Kirchengemeinde Bisingen (ca. 2.650) umfasst die Gemeinde Bisingen mit den zugehörigen Ortsteilen Steinhofen, Thanheim, Wessingen und Zimmern sowie die Gemeinde Grosselfingen. Das gesamte Gebiet blieb nach der Reformation katholisch. Evangelische Bewohner zogen überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Zunächst wurden sie der Kirchengemeinde Hechingen zugeordnet. 1959 wurde eine eigene evangelische Kirche in Bisingen, die Christuskirche erbaut und eine eigene Kirchengemeinde für das gesamte Umland gegründet. Seit 1968 ist Bisingen auch eigene Pfarrei.

Kirchengemeinde Bitz

Die Kirchengemeinde Bitz (ca. 2.300) umfasst die Gemeinde Bitz. Kirchlich gehörte Bitz zunächst zu Ebingen. Eine Kapelle zum Hl. Nikolaus wurde aber bereits 1386 erbaut. Das Dorf gehörte der Stadt Ebingen, welche die Rechte an Bitz aber teilweise an Württemberg abtrat. Die Ebinger verpflichteten sich in Bitz Messen abzuhalten. Nach der Reformation versah der Diakon aus Ebingen die pfarramtlichen Tätigkeiten in Bitz. Erst 1832 wurde Bitz eine eigene Gemeinde und 1891 wurde auch eine eigene Pfarrei errichtet. Die heutige Kirche wurde 1926/27 neu erbaut.

Kirchengemeinde Burgfelden

Die Kirchengemeinde Burgfelden (ca. ) umfasst den Stadtteil Burgfelden der Stadt Albstadt. Die erste St. Michaelskirche in Burgfelden wurde wohl im 8. Jahrhundert erbaut. Untersuchungen an den Gebeinen aus einem Doppelgrab unter der Apsis der Kirche ergaben, dass die erste Grabanlage wohl in der ersten Hälfte, die zweite Bestattung wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts erfolgte. Die heute erhaltene Kirche stammt aus dem 11.Jahrhundert. Im Turm befinden sich romanische Wandmalereien von 1070/1080 mit einer großflächigen Darstellung des Weltgerichts. Die Malereien wurden erst 1892 entdeckt, als man die Kirche abreißen und durch einen Neubau ersetzen wollte. Zum Pfarrsprengel von St. Michael gehörte im 13. Jahrhundert unter anderem auch die Kirchen in Pfeffingen, Zillhausen, Ufhofen, Wannental, Laufen und Streichen. 1575 nach der Reformation wurde der Pfarrsitz nach Pfeffingen verlegt, von wo die Kirchengemeinde als Filiale bis heute betreut wird. Da die Kirche zu klein geworden war, wurde 1896 an anderer Stelle eine neue Kirche erbaut.

Kirchengemeinde Burladingen

Die Kirchengemeinde Burladingen (ca. 1.550) umfasst den Hauptort und die Stadtteile Gauselfingen, Hausen im Killertal, Hermannsdorf, Killer, Ringingen und Starzeln der Gemeinde Burladingen. Die Stadtteile Melchingen und Salmendingen gehören zur Kirchengemeinde Willmandingen (Gemeinde Sonnenbühl), der Stadtteil Stetten u.H. zur Kirchengemeinde Erpfingen (ebenfalls Gemeinde Sonnenbühl) und der Stadtteil Hörschwang zur Kirchengemeinde Hausen an der Lauchert (Stadt Trochtelfingen), alle im Kirchenbezirk Reutlingen.

Das Gebiet Burladingen blieb nach der Reformation. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch viele evangelische Bewohner in den Raum Burladingen. Sie wurden wohl zunächst von der Pfarrei Hechingen betreut. Am 15. September 1962 konnte dann der Grundstein für eine eigene evangelische Kirche in Burladingen gelegt werden, 1963 wurde sie eingeweiht. Anlässlich der 25-jährigen Kirchweihe erhielt die Kirche, die etwa 250 Personen Platz bietet, den Namen "Versöhnungskirche". Die schlicht gehaltene Kirche hat bunte Glasfenster. 1970 erhielt Burladingen einen eigenen Pfarrer. Die Kirchengemeinde Burladingen hat auch einen Kirchenchor. Bis 2001 gehörte die Kirchengemeinde Burladingen zum Kirchenbezirk Reutlingen. Zum 1. Januar 2002 wurde sie in den Kirchenbezirk Balingen umgegliedert. Weitere Informationen sind auf der Website der Kirchengemeinde zu finden. [2]

Neben der Versöhnungskirche Burladingen gibt es eine weitere Kirche innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Burladingen. Es ist die bereits 1959 erbaute Kirche in Gauselfingen. Sie geht auf eine Initiative von Fabrikant Maier zurück. Der Bau ist der Kirche von Hirschegg im Kleinen Walsertal nachempfunden. Das ovale Kirchenschiff bietet ca. 80 Personen Platz. Daher ist das Glasfenster hinter dem Altar mit dem Bild des Guten Hirten und die Inschrift auf dem Grundstein "Fürchte dich nicht, du kleine Herde!" sehr passend.

Kirchengemeinde Dürrwangen

Die Kirchengemeinde Dürrwangen (ca. 1.000) umfasst die Stadtteile Dürrwangen und Stockhausen der Stadt Balingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Dürrwangen bereits 1094 erstmals erwähnt. Später wird sie St. Peter genannt. Der Kirchensatz kam über das Kloster St. Georgen an Württemberg, das die Reformation einführte. Die alte Kirche wurde bei einem Erdbeben 1911 so stark beschädigt, dass sie abgebrochen werden musste. In der Nähe der Kirche wurde dann 1912 bis 1914 die heutige Kirche erbaut. Sie hat einen runden Turm. Die Kirchengemeinde Dürrwangen hat auch einen Kirchenchor. Sie ist ferner Träger eines Kindergartens in Dürrwangen.

Der Stadtteil Stockenhausen gehörte kirchlich wohl stets zu Dürrwangen. Eine Kirche gibt es dort bislang nicht. [3]

Gesamtkirchengemeinde Ebingen

Die Gesamtkirchengemeinde Ebingen (ca. ) umfasst den Stadtteil Ebingen der Stadt Albstadt und die Gemeinde Straßberg. Sie wurde am 5. Dezember 1971 gegründet und besteht aus den drei nachfolgenden Kirchengemeinden Martinskirchengemeinde Ebingen, Friedenskirchengemeinde Ebingen und Thomaskirchengemeinde Ebingen. Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Ebingen ist Träger der Kindertagesstätte Alfred-Haux sowie der fünf Kindergärten Regenbogen, Friedenskirche, Ulrichstraße, Hohenzollernstraße und Thomaskirche. Sie ist auch Träger des Gemeindehauses Spitalhof im Zentrum von Ebingen, der Kirchlichen Sozialstation Ebingen und des Ferienwaldheims Ebingen.[4]

Martinskirchenngemeinde Ebingen

Die Martinskirchengemeinde Ebingen (ca. 3.200) umfasst die Kernstadt des Albstadter Stadtteils Ebingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Ebingen 1270 erstmals erwähnt. Doch stand bereits im 7. Jahrhundert über einem alamannischen Gräberfeld ein Gotteshaus, an dessen Stelle später eine frühgotische Rundpfeilerbasilika trat. 1342 wird sie St. Martinskirche genannt. Sie war Sitz eines Dekanats. Der Kirchensatz kam über die Grafen von Hohenberg, die Herren von Schilteck und die Herren von Tierberg an Württemberg, das die Reformation einführte. Danach wurde das Dekanat Ebingen aufgelöst und die Stadt dem Dekanat Balingen zugeordnet. Nach langen Diskussionen in der Gemeinde wurde der Großteil der St. Martinskirche 1905 aus baulichen Gründen abgerissen und dafür eine repräsentative Jugendstilkirche errichtet. Dabei wurden der alte, spätgotische Chor von 1473 wie auch der 1670 erneuerte Turm in das neue Gebäude mit einbezogen. In der Kirche befindet sich der Grabstein des Ritters Heinrich von Ringelstein, genannt Affenschmaltz, von 1413.

Neben der Martinskirche gibt es noch eine 1382 gestiftete Kapelle „zu Ehren Unserer Lieben Frau und des Heiligen Grabes zu Jerusalem“. Sie wurde 1490 neu erbaut, 1833 renoviert und ist heute als "Kapellkirche" bekannt. 1944 zerstörte eine Bombe das Kirchendach, doch nach der Währungsreform konnte die Gemeinde ihre Kapellkirche wieder aufbauen und am 19. Dezember 1950 erneut einweihen.

Die Bevölkerungszunahme der Stadt Ebingen seit Anfang des 20. Jahrhundert und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg machte den Bau weiterer Kirchen sowie die Errichtung neuer Kirchengemeinden notwendig. So entstand 1931 die Friedenskirche im Bauhaus-Stil, 1962 die Thomaskirche und 1989 in Ebingen-West die Emmauskirche, die zur Friedenskirchengemeinde gehört. Die Friedenskirchengemeinde und die Thomaskirchengemeinde bilden mit der Martinskirchengemeinde seit 5. Dezember 1971 die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Ebingen. Heute gibt es zwei Pfarrämter (I und II) in der Martinskirchengemeinde.

1991 gab es eine Gebietsveränderungen zwischen der Martins- und der Thomaskirchengemeinde im Bereich Bitzer Steige und Herderstraße zugunsten der Thomaskirchengemeinde.

Friedenskirchengemeinde Ebingen

Die Friedenskirchengemeinde Ebingen (ca. 3.100) umfasst den Westen des Albstadter Stadtteils Ebingen. Bis ins 20. Jahrhundert war die Martinskirche die einzige evangelische Kirche der Stadt Ebingen. Als sich die Stadt dann nach Westen ausdehnte, wurde dort eine neue Kirche notwendig. So wurde 1932 die schlichte Friedenskirche eingeweiht und eine eigene Kirchengemeinde gegründet. Die Kirche befindet sich noch weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand, wurde jedoch inzwischen renoviert. Durch weiteren Zuzug wurde innerhalb der Friedenskirchengemeinde eine weitere Kirche notwendig. So entstand 1989 die Emmauskirche. Heute verfügt die Friedenskirchengemeinde über zwei Pfarrämter, die den Namen der beiden Kirchen tragen.

Thomaskirchengemeinde Ebingen

Die Thomaskirchengemeinde Ebingen (ca. 2.100) umfasst die Oststadt des Albstadter Stadtteils Ebingen und die Gemeinde Straßberg. Durch starkes Wachstum der evangelischen Kirchengemeinde Ebingen wurde nach der Martinskirche und der 1931 erbauten Friedenskirche für die Oststadt eine weitere Kirche notwendig. So wurde 1962 die Thomaskirche gebaut und eine eigene Kirchengemeinde gegründet. Sie bildet mit der Friedenskirchengemeinde und der Martinskirchengemeinde seit 5. Dezember 1971 die Gesamtkirchengemeinde Ebingen.

Die benachbarte Gemeinde Straßberg sowie deren Ortsteil Kaiseringen blieben nach der Reformation katholisch. Seit Ende des 19. Jahrhunderts zogen auch evangelische Gemeindeglieder zu. Für sie wurde 1910 von Sigmaringen aus ein Schul- und Bethaus in Straßberg mit einem runden Turm erbaut. Mitte der 1950er Jahre wurden die inzwischen 700 evangelischen Gemeindeglieder von Straßberg der Thomaskirchengemeinde Ebingen zugeordnet. Es wird angestrebt, die evangelischen Bewohner von Straßberg der Kirchengemeinde Winterlingen zuzuordnen.

1991 gab es eine Gebietsveränderungen zwischen der Martins- und der Thomaskirchengemeinde im Bereich Bitzer Steige und Herderstraße zugunsten der Thomaskirchengemeinde.

Kirchengemeinde Endingen

Die Kirchengemeinde Endingen (ca. 1.230) umfasst den Stadtteil Endingen der Stadt Balingen. Eine Kirche und Pfarrei St. Blasius wurde in Endingen 1275 erstmals erwähnt. Der Kirchensatz war seit dem 14. Jahrhundert zollerisch, ab 1403 württembergisch, das die Reformation einführte. Die spätgotische Kirche wurde mehrmals verändert. Der Turm wurde 1866 erbaut.

Kirchengemeinde Engstlatt

Die Kirchengemeinde Engstlatt (ca. 1.050) umfasst den Stadtteil Engstlatt der Stadt Balingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Engstlatt 1275 erstmals erwähnt. 1368 wurde sie St. Petrus genannt. Das Patronat hatte wohl Zollern, später Württemberg, das die Reformation einführte. Die Kirche ist gotischen Ursprungs und hat einen Westturm. Der Chor wurde 1471 erbaut. In der Nachbarschaft das Pfarrhaus mit reichem Fachwerk.

Kirchengemeinde Erzingen

Die Kirchengemeinde Erzingen (ca. 2.050) umfasst den Stadtteil Erzingen der Stadt Balingen sowie die Gemeinden Schömberg, Dormettingen, Dotternhausen, Ratshausen und Weilen unter den Rinnen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Erzingen 1275 erstmals erwähnt. 1446 wird sie St. Georg genannt. Das Patronat hatten die Herren von Erzingen, seit dem 15. Jahrhundert Württemberg, das die Reformation einführte. Die Kirche hat noch einen spätgotischen Chor. Das Langhaus wurde 1833 erbaut und 1910 erweitert.

Schömberg und der heute dazugehörige Ortsteil Schörzingen sowie die Gemeinden Dormettingen, Dotternhausen, Ratshausen und Weilen unter den Rinnen blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Erzingen zugeordnet.

Kirchengemeinde Frommern

Die Kirchengemeinde Frommern (ca. 2.050) umfasst den Stadtteil Frommern (ohne das 1937 eingemeindete Dürrwangen) der Stadt Balingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde 1228 erstmals erwähnt. 1525 wird sie St. Gallus genannt. Sie dürfte bereits um 800 durch das Kloster St. Gallen gestiftet worden sein. Vom Kloster kam der Kirchensatz an die Zollern und 1403 an Württemberg, das die Reformation einführte. Die Kirche ist teilweise noch früh- und spätgotisch, der Turm wurde wohl erst im 17. Jahrhundert erbaut.

Kirchengemeinde Haigerloch

Die Kirchengemeinde Haigerloch (ca. 1.950) umfasst die Stadt Haigerloch, den Stadtteil Heiligenzimmern der Stadt Rosenfeld (die ihrerseits zum Kirchenbezirk Sulz am Neckar gehört) und die Ortsteile Bietenhausen und Höfendorf der Gemeinde Rangendingen (?). Haigerloch und dessen Umland blieb als Teil von Hohenzollern-Sigmaringen nach der Reformation katholisch. Im 19. Jahrhundert zogen auch evangelische Bewohner zu, so dass bereits 1861 bis 1863 eine eigene Kirche erbaut werden konnte und auch eine eigene Kirchengemeinde gegründet wurde. 1864 wurde in Haigerloch ein Vikariat und 1873 eine eigene Pfarrei errichtet. Der Kirchengemeinde Haigerloch wurden alle evangelischen Bewohner des Umlandes zugeordnet. Seit 1950 gehört die Kirchengemeinde Haigerloch zur württembergischen Landeskirche. Zuvor gehörte sie zum Kirchenkreis der Hohenzollerischen Lande innerhalb der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.

Kirchengemeinde Hechingen

Die Kirchengemeinde Hechingen (ca. 5.200) umfasst die Stadt Hechingen und die Gemeinde Jungingen. Hechingen und dessen Umland blieb als Teil von Hohenzollern-Hechingen nach der Reformation katholisch. Im 19. Jahrhundert zogen auch evangelische Bewohner zu, so dass bereits 1857 eine eigene Kirche erbaut werden konnte und später auch eine eigene Kirchengemeinde gegründet wurde. 1857 wurde in Hechingen ein Vikariat und 1861 eine eigene Pfarrei errichtet. 1906 wurde die Kirche durch einen Querbau erweitert. 1969 erhielt die Kirchengemeinde Hechingen ein Gemeindezentrum. Zur Kirchengemeinde Hechingen gehören heute alle evangelischen Bewohner des gesamten Umlandes. Seit 1950 gehört die Kirchengemeinde Hechingen zur württembergischen Landeskirche. Zuvor gehörte sie zum Kirchenkreis der Hohenzollerischen Landes innerhalb der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.

Früher gehörte auch die Gemeinde Rangendingen zur Kirchengemeinde Hechingen. Inzwischen wurde dort eine eigene Kirchengemeinde gegründet.

Kirchengemeinde Heselwangen

Die Kirchengemeinde Heselwangen (ca. 700) umfasst den Stadtteil Heselwangen der Stadt Balingen. Eine Kapelle wurde in Heselwangen 1463 erwähnt. An ihr wurde um 1500 eine Kaplanei gestiftet, die später Pfarrrechte erhielt. Nach der Reformation wurde die Pfarrei wieder aufgehoben und Heselwangen von Balingen betreut. 1830 erhielt der Ort jedoch wieder eine eigene Kirche. Es handelt sich um einen flachgedeckten Saalbau mit einbezogenem Turm.

Mit Wirkung vom 5. Januar 1996 wurde der Gemeindebezirk Hirschberghof, der bislang zur Kirchengemeinde Balingen Ost gehörte, in die Kirchengemeinde Heselwangen umgegliedert.

Kirchengemeinde Hossingen

Die Kirchengemeinde (ca. ) umfasst den Stadtteil Hossingen der Stadt Meßstetten. Kirchlich gehörte Hossingen zunächst als Filiale zu Ebingen. Nach der Reformation wurde Hossingen der Pfarrei Meßstetten zugeordnet, von wo die Kirchengemeinde bis heute betreut wird. Eine Kapelle wurde 1404 erstmals erwähnt. 1496 wird sie St. Nikolaus genannt. Die heutige Kirche in Hossingen wurde aber erst 1903/04 erbaut. Der Turm ist jedoch älter.

Kirchengemeinde Isingen

Die Kirchengemeinde (ca. ) umfasst den Stadtteil Isingen der Stadt Rosenfeld sowie die Stadtteile Binsdorf und Erlaheim der Stadt Geislingen. Zur Pfarrei Isingen gehörten unter anderem Rosenfeld und die Orte Binsdorf und Erlaheim. Nach der Reformation siedelten die Pfarrer von Isingen nach Rosenfeld über. Die Pfarrer wurden dort von der Johanniterkommende Rottweil nominiert und von Württemberg bestätigt. Isingen wurde erst 1869 wieder von der Pfarrei Rosenfeld abgetrennt und zur eigenen Pfarrei erhoben. Ihr wurden später auch die evangelischen Bewohner aus Binsdorf und Erlaheim zugeordnet. Diese Orte waren nach der Reformation katholisch geblieben. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner in diese Orte, die der Kirchengemeinde Isingen zugeordnet wurden. Bis 2006 gehörte die Kirchengemeinde Isingen zum Kirchenbezirk Sulz am Neckar. Zum 1. Januar 2007 wechselte die Kirchengemeinde Isingen auf eigenen Wunsch jedoch in den Kirchenbezirk Balingen.

Kirchengemeinde Laufen an der Eyach

Die Kirchengemeinde Laufen an der Eyach (ca. 1.800) umfasst die Stadtteile Laufen an der Eyach, Lautlingen und Margrethausen der Stadt Albstadt. Eine Kapelle zum Hl. Gallus in Laufen an der Eyach wurde 1451 erwähnt. Sie war wohl eine Stiftung des Klosters St. Gallen und gehörte zur Pfarrei Burgfelden. 1522 wurde Laufen vorübergehend eigene Pfarrei und dann Dürrwangen zugeordnet. 1897 wurde Laufen wieder eigene Pfarrei. Die heutige Kirche wurde 1875 erbaut.

Lautlingen und Margrethausen blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Laufen an der Eyach zugeordnet.

Kirchengemeinde Meßstetten

Die Kirchengemeinde Meßstetten (ca. 3.650) umfasst die Kernstadt von Meßstetten. Die Stadtteile Hossingen, Oberdigisheim und Tieringen bilden eigene Kirchengemeinden, wobei zu Tieringen auch der Stadtteil Unterdigisheim gehört. Die Stadtteile Hartheim und Heinstetten gehören zur Kirchengemeinde Stetten am kalten Markt der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Eine Kirche und Pfarrei wurde in Meßstetten 1275 erstmals erwähnt. 1403 wird eine Kirche St. Lambert genannt. Das Patronat gelangte 1354 von Heinrich von Tierberg an den Pfarrer und 3 Kaplänen des Ortes, die fortan das Stift bildeten. Württemberg führte die Reformation ein. Die Kirche wurde 1911 durch ein Erdbeben zerstört und danach im Jugendstil durch Architekt Martin Elsässer wieder aufgebaut. Dabei wurde der Turm des Vorgängerbaus mitverwendet. 1960 wurde die Kirche renoviert. Das Pfarramt Meßstetten betreut auch die Kirchengemeinde Hossingen.

Kirchengemeinde Onstmettingen

Die Kirchengemeinde Onstmettingen (ca. 3.050) umfasst den Stadtteil Onstmettingen der Stadt Albstadt. Onstmettingen ging aus den beiden Siedlungen Unterhofen und Oberhofen hervor. Eine Kirche und Pfarrei St. Maria in Unterhofen wurde bereits 1275 erwähnt. Sie ist seit 1450 württembergisch und wurde nach der Reformation evangelische Pfarrkirche für ganz Onstmettingen. Das Untergeschoss des Turmes der Kirche ist noch romanisch, das Schiff wurde aber 1887/88 neu erbaut. In Oberhofen bestand eine Johanneskirche, die nach der Reformation 1534 profaniert wurde. Seit 1961 hat die Kirchengemeinde Onstmettingen auch ein Gemeindehaus, das wegen der früheren Johanneskirche den Namen Johannes-Gemeindehaus erhielt.

Kirchengemeinde Ostdorf

Die Kirchengemeinde Ostdorf (ca. 1.800) umfasst den Stadtteil Ostdorf der Stadt Balingen und die Kernstadt von Geislingen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Ostdorf 1275 erstmals erwähnt. 1477 wird sie St. Medardus genannt. Das Patronat hatten die Ortsherren. 1534 wurde durch Württemberg die Reformation eingeführt. Der Chor der Kirche ist noch hochgotisch aus dem 14. Jahrhundert, der Turm im Kern sogar aus dem 13. Jahrhundert. Er wurde um 1500 erhöht. Das Langhaus wurde in seiner heutigen Form 1832 erbaut.

Geislingen blieb nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Ostdorf zugeordnet.

Kirchengemeinde Ostrach

Die Kirchengemeinde Ostrach (ca. 1.350) umfasst die Gemeinde Ostrach (ohne die Ortsteile Burgweiler und Wangen, die zur Kirchengemeinde Pfullendorf gehören, sowie Laubbach, das zur Kirchengemeinde Altshausen gehört), die Gemeinde Wald (ohne Ortsteil Sentenhart) ferner die Stadtteile Dietershofen, Rengetsweiler und Ringgenbach der Stadt Meßkirch und die Stadtteile Gaisweiler und Otterswang der Stadt Pfullendorf. Ostrach und das Umland blieben nach der Reformation katholisch. Überwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. Sie gehörten zunächst zur Kirchengemeinde Sigmaringen, die 1950 von der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union in die württembergische Landeskirche wechselte. 1951 wurde für die Bewohner aus Ostrach und Wald eine eigene Kirchengemeinde gegründet. 1955/56 wurde in Ostrach eine eigene evangelische Kirche, die Christuskirche, erbaut, die 2001 einen Anbau mit Gemeinderäumen und Küche erhielt. Seit 1959 hat die Kirchengemeinde Ostrach auch eine eigene Pfarrei (die bislang 3. Pfarrstelle der Stiftsgemeinde Stuttgart).

Kirchengemeinde Pfeffingen

Die Kirchengemeinde Pfeffingen (ca. 1.500) umfasst den Stadtteil Pfeffingen der Stadt Albstadt. Die Nikolauskapelle ist schon seit dem 14. Jahrhundert erwähnt. Sie war zunächst Filiale von Burgfelden. Nach der Reformation wurde sie Sitz der Pfarrei, während Burgfelden Filiale wurde. Weitere Orte der Pfarrei Pfeffingen waren Zillhausen und Streichen. Die alte Kirche wurde 1897/98 durch einen Neubau ersetzt. Das Pfarramt Pfeffingen betreut bis heute die Kirchengemeinde Burgfelden.

Kirchengemeinde Rangendingen

Die Kirchengemeinde Rangendingen (ca. 750) umfasst die Gemeinde Rangendingen. Die Gemeinde und ihre Ortsteile blieben nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. Sie wurden zunächst der Kirchengemeinde Hechingen zugeordnet. Inzwischen wurde in Rangendingen eine eigene evangelische Kirchengemeinde gegründet.

Kirchengemeinde Sigmaringen

Die Kirchengemeinde Sigmaringen (ca. 5.200) umfasst die Stadt Sigmaringen (ohne Stadtteil Gutenstein, das zur Kirchengemeinde Stetten am kalten Markt gehört) sowie die Gemeinden Bingen (ohne Ortsteil Hochberg), Inzigkofen (ohne Ortsteil Engelswies), Krauchenwies (ohne Ortsteil Göggingen) und Sigmaringendorf. Sigmaringen und das Umland blieben nach der Reformation katholisch. Im 19. Jahrhundert und vermehrt nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu. 1861 wurde in Sigmaringen eine eigene Pfarrei errichtet und 1862 eine eigene Kirche im neogotischen Stil erbaut. Die Kirchengemeinde Sigmaringen gehörte bis 1950 zur Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union und wurde dann mit den anderen ehemals preußischen Kirchengemeinden in Südwürttemberg-Hohenzollern in die württembergische Landeskirche umgegliedert. 1951 wurde für die Bewohner aus Ostrach und Wald eine eigene Kirchengemeinde gegründet und diese Orte somit von der Kirchengemeinde Sigmaringen abgetrennt.

In die kleinen Orte um Sigmaringen zogen evangelische Bewohner überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Sie wurden der Kirchengemeinde Sigmaringen zugeordnet.

In Sigmaringen gibt es auch eine evangelische Militärkirchengemeinde. Zu ihr gehört die 1966 erbaute Kreuzkirche.[5]

Kirchengemeinde Täbingen

Die Kirchengemeinde Täbingen (ca. 600) umfasst den Stadtteil Täbingen der Stadt Rosenfeld sowie die Gemeinden Dautmergen und Zimmern unter der Burg. Täbingen gehörte kirchlich zunächst zu Gößlingen. Eine Kapelle St. Blasius ist aber früh bezeugt. Der Sage nach soll hier die Selige Hailwig gelebt haben. Nach der Reformation wurde Täbingen von der Pfarrei Leidringen betreut. 1711 wurde eine Pfarrverweserei errichtet und 1739 eine eigene Pfarrei. Die heutige Kirche wurde 1834 neu erbaut. Dabei wurde der romanische Chorturm des Vorgängerbaus beibehalten.

Dautmergen und Zimmern unter der Burg blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Täbingen zugeordnet. Ebenso gehörte bis 1995 auch der Dietinger Ortsteil Gößlingen zur Kirchengemeinde Täbingen. Mit Wirkung vom 1. November 1995 wurde Gößlingen jedoch von der Kirchengemeinde Täbingen abgetrennt und der Kirchengemeinde Rottweil (Kirchenbezirk Tuttlingen) zugeordnet, nachdem der Hauptort Dietingen bereits zur Kirchengemeinde Rottweil gehörte.

Kirchengemeinde Tailfingen

Die Kirchengemeinde Tailfingen (ca. 5.700) umfasst den Stadtteil Tailfingen der Stadt Albstadt. 1534 wurde im Herzogtum Württemberg die Reformation eingeführt; seither ist Tailfingen evangelisch. Eine Tailfinger Kirche wurde bereits 1275 erwähnt. 1462 taucht sie als Kirche St. Petrus auf. Ihre Anfänge dürften jedoch bereits auf das 8. oder 9. Jahrhundert zurückgehen. Die heutige evangelische Peterskirche wurde aber erst 1777 erbaut. Der Turm der Peterskirche war ursprünglich ein Wehrturm und ist rund tausend Jahre alt. Er ist mit dem eigentlichen Kirchengebäude nicht direkt verbunden.

Infolge starken Zuwachses der Bevölkerung wurden weitere Kirchen erforderlich. So entstand 1907 am gegenüber liegenden Ende des Ortskerns die geräumige Pauluskirche mit eigener Pfarrei. Die Pauluskirche weist starke Anklänge an den Jugendstil auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand dann noch 1953 die Erlöserkirche ebenfalls mit eigener Pfarrei, so dass die Kirchengemeinde Tailfingen heute drei Pfarreien hat. 1965 erbaute sich die Kirchengemeinde Tailfingen im Wohngebiet Stiegel ein Gemeindezentrum mit Turm als vierte Predigtstätte. Es gehört heute zum Pfarrbezirk III. Auch hier finden regelmäßige Gottesdienste statt.

Gesamtkirchengemeinde Tieringen-Oberdigisheim

Die Gesamtkirchengemeinde Tieringen-Oberdigisheim (ca. 1.800) umfasst die Stadtteile Oberdigisheim, Tieringen und Unterdigisheim der Stadt Meßstetten. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Oberdigisheim und Tieringen.

Kirchengemeinde Oberdigisheim

Die Kirchengemeinde Oberdigisheim (ca. ) umfasst den Stadtteil Oberdigisheim der Stadt Meßstetten. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Oberdigisheim 1275 erstmals erwähnt. 1453 wird eine St. Johanneskirche genannt. Der Kirchensatz gelangte früh an das Kloster Beuron, dann an Württemberg, das die Reformation einführte. Seither wurde Oberdigisheim von der Pfarrei Tieringen betreut, mit der die Kirchengemeinde Oberdigisheim heute die Gesamtkirchengemeinde Tieringen-Oberdigisheim bildet. Die heutige Kirche in Oberdigisheim wurde 1655 erbaut. Der Chor ist aber noch spätgotisch. 1957/59 wurde die Kirche renoviert und 1974 wurde sie durch einen Anbau vergrößert.

Kirchengemeinde Tieringen

Die Kirchengemeinde Tieringen (ca. ) umfasst die Stadtteile Tieringen und Unterdigisheim der Stadt Meßstetten sowie die Gemeinden Nusplingen, Obernheim und Hausen am Tann. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Tieringen 1275 erstmals erwähnt. Im 14. Jahrhundert wird eine Kirche Zu Unserer Lieben Frau genannt. Das Patronat hatte die Ortsherrschaft inne. Württemberg führte die Reformation ein. Die Kirche wurde 1595 im spätgotischen Stil erbaut. Teile des Mauerwerks sind aber noch romanisch und frühgotisch. Seit 1972 befindet sich in Tieringen die Evangelische Tagungsstätte.

Unterdigisheim sowie Nusplingen, Obernheim und Hausen am Tann blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Tieringen zugeordnet.

Kirchengemeinde Truchtelfingen

Die Kirchengemeinde Truchtelfingen (ca. 1.750) umfasst den Stadtteil Truchtelfingen der Stadt Albstadt. Eine Kirche wurde in Truchtelfingen bereits 1275 erwähnt, 1462 taucht sie als St. Gallus-Kirche auf. Sie wurde vermutlich vom Kloster St. Gallen gestiftet. Die heutige evangelische Pfarrkirche wurde 1732 erbaut, wobei der Turm noch aus gotischer Zeit stammt. Neben der Kirche befindet sich das liebevoll hergerichtete alte Pfarrhaus.

Kirchengemeinde Weilstetten

Die Kirchengemeinde Weilstetten (ca. 2.250) umfasst die Stadtteile Weilstetten und Roßwangen der Stadt Balingen. Weilstetten wuchs aus den beiden Siedlungen Weilheim und Waldstetten, die 1936 zur Gemeinde Weilstetten vereinigt wurden, zusammen. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Weilheim 1275 erwähnt. 1428 wird sie St. Dionysius genannt. Das Patronat hatte die Ortsherrschaft. Waldstetten war stets Filiale von Weilheim, hatte jedoch eine Kapelle, die 1565 erstmals genannt wurde. 1350 wurde die Pfarrei Weilheim aufgehoben und beide Orte von Frommern aus betreut. 1463 wurde die Pfarrei neu errichtet, bevor sie nach der Reformation wieder aufgehoben wurde. Die Neugründung der Pfarrei Weilheim (später Weilstetten) erfolgte erst 1928. Die Kirche in Weilstetten ist im Kern noch gotisch, erhielt ihr heutiges Aussehen jedoch überwiegend durch den Umbau von 1934.

Roßwangen blieb nach der Reformation katholisch, weil dieser Ort ritterschaftlich verwaltet wurde und die Ortsherren keine Reformation durchführten. Evangelische Bewohner zogen überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Sie wurden der Kirchengemeinde Weilstetten zugeordnet.

Kirchengemeinde Winterlingen

Die Kirchengemeinde Winterlingen (ca. 2.650) umfasst die Gemeinde Winterlingen und seit Mitte 2007 auch die Gemeinde Straßberg. Winterlingen war kirchlich zunächst Filiale von Ebingen. Eine Kapelle wurde um 1300 erwähnt. 1456 wird sie St. Georg genannt. Nach der Reformation wurde Winterlingen eigene Pfarrei. Die Pfarrkirche Winterlingen wurde 1939 renoviert und 1975/76 umgebaut und erweitert.

Die Ortsteile Benzingen und Harthausen auf der Scher blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Winterlingen zugeordnet.

Die benachbarte Gemeinde Straßberg sowie deren Ortsteil Kaiseringen blieben nach der Reformation katholisch. Seit Ende des 19. Jahrhunderts zogen auch evangelische Gemeindeglieder zu. Für sie wurde 1910 von Sigmaringen aus ein Schul- und Bethaus in Straßberg mit einem runden Turm erbaut. Mitte der 1950er Jahre wurden die inzwischen 700 evangelischen Gemeindeglieder von Straßberg der Thomaskirchengemeinde Ebingen zugeordnet und Mitte 2007, im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Pfarrstellen im Kirchenbezirk der Gemeinde Winterlingen zugeordnet. Diese Zuordnung fand auch unter Mitsprache der Gemeindeglieder statt.

Gesamtkirchengemeinde Zillhausen-Streichen

Die Gesamtkirchengemeinde Zillhausen-Streichen (ca. 850) umfasst die Stadtteile Zillhausen und Streichen der Stadt Balingen. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Streichen und Zillhausen.

Kirchengemeinde Streichen

Die Kirchengemeinde Streichen (ca. ) umfasst den Stadtteil Streichen der Stadt Balingen. Kirchlich gehörte Streichen als Filiale zunächst zu Burgfelden, seit 1514 zu Zillhausen, mit dem die Kirchengemeinde Streichen heute die Gesamtkirchengemeinde Zillhausen-Streichen bildet. Eine Kapelle wurde in Streichen 1451 erwähnt, 1565 wird sie zu Unserer Lieben Frau genannt. Die Reformation wurde 1534 eingeführt. Nach dem Erdbeben von 1911 wurde die Kirche abgebrochen und 1912/13 neu erbaut.

Kirchengemeinde Zillhausen

Die Kirchengemeinde Zillhausen (ca. ) umfasst den Stadtteil Zillhausen der Stadt Balingen. Kirchlich gehörte Zillhausen zunächst als Filiale zu Burgfelden. Eine Kapelle St. Johannes wurde im 14. Jahrhundert erwähnt. 1514 wurde an ihr eine Kaplanei gestiftet. Eine weitere Kapelle in Ufhofen ging später ab. 1523 wurde Zillhausen eigene Pfarrei, nach der Reformation jedoch wieder mit Burgfelden vereinigt. 1825 wurde Zillhausen Pfarrverweserei und 1865 erneut eigene Pfarrei, zu der auch die Kirchengemeinde Streichen gehört. Die heutige Kirche in Zillhausen wurde 1838 anstelle des Vorgängerbaus errichtet.

Literatur

  • Das Evangelische Württemberg - Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910
  • Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart, 1978, ISBN 3-17-004807-4

Quellen und weitere Informationen

  1. Internetauftritt der Gesamtkirchengemeinde Balingen
  2. Internetauftritt der Kirchengemeinde Burladingen
  3. Internetauftritt der Kirchengemeinde Dürrwangen
  4. Internetauftritt der Gesamtkirchengemeinde Ebingen
  5. Internetauftritt der Militärkirchengemeinde Sigmaringen