Yvonne Buschbaum (* 14. Juli 1980 in Ulm, Deutschland) ist eine ehemalige, deutsche Stabhochspringerin. Die persönliche Bestleistung im Stabhochsprung steht bei einer Höhe von 4,70 Metern; während der Karriere wurden mehrere deutsche Meistertitel errungen.
Im November 2007 gab Buschbaum bekannt, transsexuell zu sein und sich einer Hormontherapie unterziehen zu wollen, um künftig als Mann leben zu können. Gleichzeitig erklärte er die sportliche Laufbahn für beendet.[1]
Karriere
Buschbaum ist 1,70 m groß, wiegt 55 kg und trainierte unter Herbert Czingon. 2003 erfolgte ein Wechsel vom VfB Stuttgart zum ABC Ludwigshafen und zur Saison 2007 zum rheinhessischen Verein TuS 1897 Saulheim, um sich gezielt auf die WM-Saison mit dem Höhepunkt im japanischen Osaka vorzubereiten.
Buschbaum galt als verletzungsanfällig: Bis zum Karriereende mussten insgesamt vier Operationen an den Füßen absolviert werden. Schließlich erklärte er auf der persönlichen Internetseite: „Die Jahre der Diskrepanz zwischen Schein und Sein haben ihre Spannungen hinterlassen und körperlich Ausdruck gefunden in Form meiner verletzten Achillessehnen. Eine chronische Verletzung ist immer die logische Konsequenz, dass es der Seele nicht gut ergeht.“[2]
Erfolge
- 1997: Deutsche Jugendmeisterin (B-Jugend)
- 1998: Deutsche Jugendmeisterin, 4. Platz Junioren-Weltmeisterschaften, 3. Platz Europameisterschaft
- 1999: Deutsche Meisterin, Deutsche Juniorenmeisterin, Deutsche Jugendmeisterin, Junioren-Europameisterin
- 2000: Deutsche Hallenmeisterin, Deutsche Meisterin, Deutsche Juniorenmeisterin, 2. Platz Europa-Cup Superliga, 6. Platz Olympische Spiele
- 2001: Deutsche Hallenmeisterin, 6. Platz Hallen-Weltmeisterschaft, 7. Weltmeisterschaft
- 2002: 3. Platz Deutsche Hallenmeisterschaften, 2. Platz Hallen-Europameisterschaften, 2. Platz Europa-Cup Superliga, 2. Platz Deutsche Meisterschaften, 3. Platz Europameisterschaft
- 2003: 2. Platz Deutsche Hallenmeisterschaften, Deutsche Meisterin, 6. Platz Weltmeisterschaft
Persönliche Bestleistungen
- Stabhochsprung: 4,70 m, 2003
- Stabhochsprung (Halle): 4,65 m, 2002
Leistungsentwicklung
Jahr | Stabhochsprung (in Meter) |
---|---|
1996 | 2,55 |
1997 | 4,00 |
1998 | 4,31 |
1999 | 4,42 |
2000 | 4,45 |
2001 | 4,45 |
2002 | 4,64 |
2003 | 4,70 |
2004 | 4,21 |
2005 | - |
2006 | 4,62 |
Zeit des Neubeginns
Mit dem Outing als transsexuell kündigte er an, sich einer Hormontherapie zu unterziehen.[2] Die Entscheidung wurde im Wesentlichen mit einem seelischen Ungleichgewicht begründet; seit vielen Jahren befinde er sich gefühlsmäßig im falschen Körper. „Wer mich kennt, erkennt einen klaren Makel. Ich fühle mich als Mann und muss mein Leben im Körper einer Frau leben.“[2] Ein anschließendes sportliches Comeback bei den Männern wurde ausgeschlossen.
Nachweise
- ↑ „Leichtathletin Buschbaum outet sich als transsexuell“ Spiegel Online, 21. November 2007
- ↑ a b c Yvonne Buschbaum abgerufen am 21. November 2007
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Buschbaum, Yvonne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Leichtathletin |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1980 |
GEBURTSORT | Ulm |