Spanisch-Westafrika

bezeichnete eine spanische Kolonie in Nordwest-Afrika
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Spanisch-Westafrika bezeichnet eine Spanische Kolonie im Nordwesten von Afrika, die 1934 mit dem Zusammenschluss der spanischen Besitztümer Ifni und Spanisch-Sahara entstand. Sie war über 250.000 km² groß. Spanien herrschte über dieses Territorium vom 1884 bis 1975.

Spanische Besitztümer im Nordwesten Afrikas (Stand 1912, vor den Zusammenlegungen)

Geschichte

1860 wurde Ifni von Spanien erworben.
1884 wurde Spanisch-Sahara als Rio de Oro (span. "Goldfluss") spanische Kolonie (Berliner Konferenz). Die Spanier begannen Handelsposten zu eröffnen und Militärstützpunkte auszubauen. Die Spanier waren dabei von Anfang an mit dem Widerstand der einheimischen Stämme konfrontiert.
1886 Mit Unterstützung der Spanischen Gegraphischen Gesellschaft (Sociedad Española de Geografía Comercial), durchquerten Julio Cervera Baviera, Felipe Rizzo (1823-1908) und Francisco Quiroga (1853-1894), die Kolonie Rio de Oro, da das Land geographisch praktisch unbekannt war. Die Grenzen des Territoriums waren bis zum Abkommen zwischen Spanien und Frankreich Anfang des 20. Jahrhunderts nicht klar definiert.
1904 kam es zu einer Rebellion, angeführt vom Marabout Scheich Ma al-Aynayn. Der Aufstand wurde 1910 von Frankreich niedergeschlagen. Es folgten aber weitere Aufstände unter den Söhnen von Ma al-Aynayns, den Enkeln und anderen politischen Führern. Spanien war dabei nie in der Lage gewesen, die Kontrolle im Inneren des Landes zu erringen.
1924 Spanisch-Sahara wurde aus den Gebieten Río de Oro und Saguia el-Hamra geschaffen. Dazu gehörte jedoch nicht das Gebiet von Spanisch-Marokko.
1934 kam es zum Zusammenschluss der beiden Kolonien.
1956 Marokko wird unabhängig und fordert den Anschluss von Spanisch-Sahara.
1957 gelang es der marokkanischen Befreiungsarmee fast, die Spanier während des Ifni-Krieges aus dem Land zu vertreiben.
1958 Die Spanier schaffen nur mit Hilfe der Franzosen eine Wiederherstellung ihre Herrschaft.
1958 wurde Spanisch-Westafrika erneut aufgeteilt.
1967 kam es zu den friedlichen Harakat Tahrir Demonstrationen, die das Ende der Besatzung forderten.
1969 kam Ifni zu Marokko.
1970 Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Zemlaintifada, kam es zu einer Radikalisierung die 1973 in der Gründung der Polisario mündete.
1975 verlor Spanien die Kontrolle über fast alle ländlichen Gebiete an die Polisario.
1976 wurde der nördliche Teil von Spanisch-Sahara im Zuge des Grünen Marschs von Marokko besetzt. Mauretanien marschierte in den südlichen Teil ein. Nach dem späteren Abzug Mauretaniens wurde auch dieses Gebiet von Marokko besetzt. Der östliche Teil des Gebiets wird von der Polisario kontrolliert, die das gesamte Areal als Territorium der Demokratischen Arabischen Republik Sahara beansprucht.

Spanisch-Sahara ist heute Westsahara und Ifni liegt an der Küste vor den Kanarischen Inseln und südlich von Casablanca.

Siehe auch: Kolonialismus, Französisch-Westafrika

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