Johann Heinrich von Mädler (*29. Mai 1794 in Berlin, †14. März 1874 bei Hannover) war ein deutscher Astronom.
Auf der von Wilhelm Beer bei Berlin errichteten Sternwarte stellte Mädler seit 1828 Untersuchungen an. Hier beobachtete man insbesondere die Oberfläche des Mondes und der Planeten.
Zwei Jahre später nahm er eine Lehrtätigkeit am königlichen Lehrerseminar in Berlin auf. Nach der Fertigstellung der neuen Sternwarte in Berlin im Jahre 1836 erhielt Mädler dort eine Stellung und wurde 1840 Professor für Astronomie und Direktor der Sternwarte in Dorpat. 1865 ließ er sich pensionieren und kehrte er nach Deutschland zurück.
Große Bedeutung erlangte Mädler durch die von ihm und Beer herausgegebene große Mondkarte mit 4 Blättern (Berlin, 1834 - 1836) zusammen mit dem Textwerk Allgemeine Selenographie (2 Bde., Berlin, 1837). Die Arbeiten in Dorpat betrafen die Doppelsterne und die Eigenbewegungen der Fixsterne. Aus seinen Beobachtungen schloss er auf eine "Zentralsonne" (Zentralsystem), um die sich das ganze Fixsternsystem drehen sollte.
Werke
- Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie. Berlin: 1841 (8. Aufl. 1865), heute immer noch fortgesetzt durch Littrow u.a.
- Beobachtungen der Sternwarte zu Dorpat. Bd. 9 - 16. Dorpat: 1842-1866
- Die Centralsonne. Dorpat: 1846
- Untersuchungen über die Fixsternsysteme. 2 Bde. Mitau: 1847-1848
- Beiträge zur Fixsternkunde. Haarlem: 1855
- Die Eigenbewegungen der Fixtsterne. Dorpat: 1856
- Der Fixsternhimmel. Leipzig: 1858
- Reden und Abhandlungen über Gegenstände der Himmelskunde. Berlin: 1870
- Geschichte der Himmelskunde. 2 Bde. Braunschweig: 1872-1873