Apostolikumsstreit

Streit um die Bedeutung des Apostolikums im Gottesdienst
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2003 um 17:30 Uhr durch Irmgard (Diskussion | Beiträge) (Link korr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Apostolikumsstreit war an der Schwelle des 20. Jahrhunderts eine Auseinandersetzung in der evangelischen Kirche um die Bindung an die altkirchlichen Bekenntnisse.

1871 lösten E. Lisco und K.L.A. Sydow mit der Infragestellung der im Apostolikum artikulierten Jungfrauengeburt und der Höllenfahrt Christi erbitterte Streitigkeiten aus. 1891 verweigerte der württembergische Pfarrer Christoph Schrempf die übliche Rezitation des Apostolikums während der Taufe, was zu seiner Entlassung führte.

Den Höhepunkt des Streites löste Adolf v. Harnack aus, der zwar nicht die Abschaffung des altkirchlichen Symbols, aber die Schaffung eines gleichrangigen unanstößigen Formulars anregte. Darauf erklärte die Evangelisch-Lutherische Konferenz die Jungfrauengeburt zum "Fundament des Christentums".

Der Streit führte in der Folge zum kirchlichen Erlass eines "Irrlehregesetzes" (1910), das 1911 bei Karl Jatho zur Anwendung kam.