sidux [ziːdʊks] ist eine auf Debian/unstable aufbauende, nichtkommerzielle [1] Linux-Distribution, für Desktop-Computer und Laptops. Sie ist als Live-CD für die Architekturen i686 und amd64 verfügbar und lässt sich mittels eines grafischen Installationswerkzeuges als Betriebssystem installieren. Neben der vollständigen Fassung, die alle Komponenten umfasst gibt es eine "Light"-Variante mit verringertem Paketumfang. Standarddesktop von Sidux ist KDE.
Sidux | |
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Entwickler | Stefan Lippers-Hollmannn (slh); Sidux Foundation, Inc. |
Lizenz(en) | Verschiedene GPL-kompatible Lizenzen |
Erstveröff. | 11. September 2006 |
Akt. Version | sidux-2007-04 Ερως (21. November 2007) |
Abstammung | \ Debian GNU/Linux \ Sidux |
Architektur(en) | i686, x86-64 |
Sonstiges | Sprachen: Deutsch und Englisch Desktop: KDE Paketsystem: APT |
http://sidux.com |
Merkmale
Besonderer Wert wird bei der Entwicklung von sidux auf Hardwareerkennung und Systemgeschwindigkeit gelegt. Die Distribution ist vollständig kompatibel zu Debian/unstable „sid“, so dass sämtliche (derzeit 17.000) Pakete des Debian-Repertoires nutzbar sind.[2]
sidux enthält ausschließlich DFSG-konforme Open Source-Software [2], jedoch können vom Anwender unfreie Pakete gegenüber Debian vereinfacht genutzt werden. Sidux stellt für verschiedene Anwendungsbereiche Skripte und Meta-Pakete zur gebündelten Installation der benötigten Software bereit[3]. Die Sidux Live-CD enthält nur Englisch und Deutsch; weitere Sprachpakete können nachinstalliert werden.[4]
Durch die Kopplung an Debian/unstable ist die Distribution immer auf auf einem sehr aktuellen Stand, man spricht dabei auch von einem "Rolling Release". Dies geht jedoch teilweise auf Kosten der Stabilität. Die LiveCD ist jeweils ein Snapshot des aktuellen Standes von sidux zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der jeweils aktuellen Ausgabe (ausgenommen der LiveCD-spezifischen Elemente, wie dem Installer).
Name
Der Name sidux verweist einerseits auf den technischen Ursprung „sid“, wie Debian/unstable intern genannt wird, zum anderen folgt sidux mit seiner Auslautung auf x der Tradition anderer Unix-Derivate. Die Bezeichnungen der einzelnen veröffentlichten CD-Versionen sind der griechischen Mythologie entlehnt.
Geschichte
Sidux führt die bisherige Konzeption von Kanotix fort und ist aus dieser Distribution hervorgegangen, nachdem sich deren Entwickler, Jörg Schirottke einer stärker kommerziell orientierten Linie zuliebe von Debian/unstable als Basis abgewandt hatte. [5] Da sich Kanotix damit vorwiegend an einen neuen Nutzerkreis (Unternehmen) wendet, übernimmt Sidux seit seiner Gründung im vierten Quartal 2006 durch frühere Kanotix-Entwickler die bisherige Funktion von Kanotix innerhalb der Linux-Distributionen und ist die derzeit einzige Distribution, welche unmittelbar und ausschließlich auf Debians Entwicklerzweig „sid“ basiert.
Seit dem 26.11.2006, lange bevor Sidux als brennfähiges ISO-Abbild für CD und DVD veröffentlicht worden ist, konnte es als funktionsfähiges Betriebssystem auf dem PC installiert werden, indem eine vorhergehende Kanotix-Installation per Script mit Quellen aus dem Repository zu Sidux aktualisiert wurde. Die erste CD wurde offiziell am 22.02.2007 veröffentlicht.
Im Februar 2007 wurde Sidux von Distrowatch ausgezeichnet[6] und erhielt im Rahmen dessen eine Spende über 350$.
Sidux e.V.
Zur dauerhaften Unterstützung und Finanzierung der Distribution wurde am 1.4.2007 der gemeinnützige Verein Sidux e.V mit Sitz in Berlin gegründet, dessen Satzung die Vereinsziele jedoch weit über die ausschließliche Förderung und Verbreitung von Sidux hinaus definiert [7].
Bisherige Veröffentlichungen
2007-04 "Ερως" (aktuell)
Veröffentlichungsdatum: 21. November 2007 [8]
2007-03 "Γαῖα" [ɣaˈi̠a]
Veröffentlichungsdatum: 14. August 2007 [9]
2007-02 "Τάρταρος" [ˈtartaros]
Veröffentlichungsdatum: 28. Mai 2007 [10]
2007-01 "Χάος" [xaɔs]
Veröffentlichungsdatum: 22. Februar 2007 [11]
Derivate
Wie bei praktisch jeder Linux-Distribution existieren auch von sidux Abwandlungen. Hierbei handelt es sich in diesem Falle vor allem um Versionen mit einer anderen Lokalisation, zum einen celtux mit einer irischen (gälischen) Lokalisation, zum anderen Deb-on-Air mit einer französischen. Daneben gibt es mit corpix eine Mini-Distribution für USB-Sticks, die auf sidux basiert.
Quellennachweis
- ↑ sidux-Deklaration: Abschnitt 4.
- ↑ a b Sidux-Deklaration: Abschnitt 2.
- ↑ Sidux-Handbuch: Meta-Pakete(Deutschsprachig)
- ↑ Sidux-LiveCD, Fassung 2/2007
- ↑ Jörg Schirottke: Kanotix (zur künftigen kommerziellen Orientierung seiner Distribution)
- ↑ Distrowatch: sidux receives US$350
- ↑ Sidux e.V, Satzung
- ↑ Weitere Informationen: http://sidux.com/Article364.html
- ↑ Weitere Informationen: http://sidux.com/Article287.html
- ↑ Weitere Informationen: http://sidux.com/Article237.html
- ↑ Weitere Informationen: http://sidux.com/Article117.html
Externe Links
- Offizielle Sidux-Internetpräsenz
- Sidux-Handbuch (international)
- Verein Sidux e.V.