Jambus

steigender Versfuß
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Als Jambus (altgriech. Vorlage:Polytonisch ïambos; Plural: Jamben) bezeichnet man einen Versfuß, in welchem auf eine „leichte“ (kurze) eine „schwere“ (lange) Silbe folgt.

Im Deutschen wie in anderen modernen Sprachen zeigt der Jambus das Schema: unbetont - betont.

Beispiele

Einzelne Worte: Verstand, Ersatz, genau

Beispiel einer vierhebigen Jamben-Zeile: „Wer nie sein Brot mit Tränen “ (Goethe).

Verse mit zum Beispiel vier Betonungen nennt man „vierhebige Jamben“.

Ein gutes Beispiel für die Verwendung von Jamben ist Theodor Storms Gedicht Die Stadt: „Am grauen Strand, am grauen Meer“.

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Wichtige jambische Versmaße sind der Alexandriner und der Blankvers.

Alexandriner

Der Alexandriner ist eine Verszeile aus sechs Jamben mit einer Zäsur nach der dritten Hebung.

Was sind wir Menschen doch? ein Wohnhauß grimmer Schmerzen ... (sic) (Andreas Gryphius)

Blankvers

Der Blankvers ist ein reimloser fünfhebiger Jambus. Blankverse kennzeichnen viele Dramen der deutschen Klassik.

Es eifre jeder seiner unbestochnen,
Von Vorurteilen freien Liebe nach! (Gotthold Ephraim Lessing)

Das Antonym zu Jambus ist Trochäus - wie auch das Wort „Jambus“ hinsichtlich der Betonung selbst ein Trochäus ist.

Siehe auch

Trochäus, Daktylus, Amphibrachys, Anapäst, Kretikus, Verslehre.