Albertus Magnus

deutscher Gelehrter und Bischof sowie Kirchenlehrer und Schutzpatron der Naturwissenschaftler
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Leben

Albertus Magnus oder Albert der Große (zu seiner Zeit Albert der Deutsche), eigentlich Graf Albert von Bollstädt (* 1200 in Lauingen an der Donau, † 15. November 1280 in Köln) war der erste große christliche Aristoteliker des Mittelalters.

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Albertus Magnus
Fresko (1352), Treviso, Italien

Quelle: Internet

Er studiert 1223 die freien Künste in Padua, trat in den Dominikanerorden ein und studierte nach 1223 in Köln Theologie, wo er auch zum Priester geweiht wurde. Um 1240 herum geht er an die Universität nach [[Paris], erwirbt dort den Magister der Theologie, lehrt drei Jahre lang und befasst sich dabei intensiv mit Aristoteles und der jüdisch-arabischen Philosophie. 1248kehrt er nach [[Köln]9 zurück in Begleitung seines Schülers Thomas von Aquin, ist von 1260 bis 1262 Bischof von Regensburg, von 1263 bis 1264 Kreuzugsprediger in Deutschland und Böhmen und übt ab 1264 Lehrtätigkeiten in Würzburg und Straßburg aus. um 1270 kehrt er endgültig zurück in das Dominikanerkloster Hl. Kreuz in Köln.

1931 wird er heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer ernannt; im selben Jahr wird auch das Albertus-Magnus-Institut in Bonn gegründet. Die Naturwissenschaftler ernennen ihn 1941 zu ihrem Patron.

Werk

Albertus Magnus war Philosoph, Naturwissenschaftler, Theologe, Dominikaner und Bischof von Regensburg.

Sein großes, vielseitiges Wissen verschaffte ihm den Namen Magnus (der Große), den Titel Kirchenlehrer und den Ehrentitel doctor universalis. Er kannte die antike und zeitgenössische Fachliteratur und wollte das Wissen seiner Zeit vollständig erfassen und in Lehrbüchern verständlich darlegen. Die mehr als 70 handschriftlich verfassten Abhandlungen und Bücher ergäben heute etwa 22.000 Druckseiten. Das Albertus-Magnus-Institut in Bonn arbeitet seit 1931 an einer kritischen Ausgabe des Gesamtwerkes von Albertus Magnus. Von der auf 41 Bände (mit unterschiedlicher Teilbandzahl) angelegten Editio Coloniensis sind bisher (2003) 15 Teilbände + 1 Ergänzungsband erschienen und 8 Teilbände in Vorbereitung. 44 weitere Teilbände sind geplant.

Einige seiner Arbeiten gelten im jeweiligen Wissenschaftssektor als bahnbrechend: so die erste ausführliche Darstellung der mitteleuropäischen Flora und seine geografischen Beschreibungen. Seine Arbeiten zur Gesteinskunde stellen den ersten Versuch dar, eine vollständigen Systematik für Mineralien zu entwickeln.

Er versuchte eine Vereinbarkeit zwischen dem naturphilosophischem Denken des Aristoteles und dem christlichen Glauben herzustellen. Er arbeitete das gesamte wissenschaftliche Material aus Theologie, Philosophie, Medizin und Naturwissenschaften seiner Zeit ein, ohne alles wirkliche systematisch geschlossen darzustellen. Das schaffte erst sein Schüler Thomas von Aquin.