Eisegese

umstrittene interpretative Textauslegung
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Eisegese (v. griech.: εισήγηση = die Einlegung) ist eine Verballhornung des Begriffs Exegese bei dem die griech. Vorsilbe "ex" (heraus) durch die grich. Vorsilbe "eis" (hinein) vertauscht wurde. Es bedeutet im Gegensatz zur Exegese, etwas aus einem Text herauslesen (oder besser: hineinzuinterpretieren), das nicht darin steht oder gemeint ist. Da eine Eisegese fast immer zu einer Fehlinterpretation führt, wird der Begriff und die vermeintlichen Ergebnisse einer "Eisegese" meist abschätzig gebraucht.

Im Deutschen spricht man auch vom „Hineinlesen“ oder „Hineindeuten“. Die Methode steht im Widerspruch zu seriöser Hermeneutik.

Mit Umberto Ecos Roman Das Foucaultsche Pendel gelangte die Technik wieder zu einem gewissen Ruhm. So entsteht in dem Roman eine Verschwörungstheorie, die zwar auf historischen Realitäten basierend, aus deren Fakten aber durch falsche Analogien und falsche Verknüpfungen etwas hineingelesen (Eisegese)wurde, das letztlich ins Absurde führen musste.

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