Praxis Dr. Hasenbein

Film von Helge Schneider (1997)
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Film
Titel Praxis Doktor Hasenbein!
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1997
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Helge Schneider
Drehbuch Helge Schneider
Produktion Hanno Huth
Musik Helge Schneider
Kamera Sergej Roman
Schnitt Andrea Schumacher
Besetzung

Praxis Dr. Hasenbein ist ein deutscher Kinofilm von 1996 und der dritte des Jazzkünstlers Helge Schneider. Er schrieb das Drehbuch sowie die Musik und spielt die Hauptrolle.

Inhalt

Der Film spielt in einer kleinen Straße des Ortes Karges Loch. Hier praktiziert Dr. Angelika Hasenbein (Helge Schneider), verschreibt Salben und bietet Bestrahlungen an. Der Film zeigt das alltägliche Leben in einem kleinen Viertel.

Der Doktor muss sich mit den frechen Kindern aus dem von Tante Uschi (Andreas Kunze) geleiteten Waisenhaus auseinandersetzen. Sie ärgern seinen Sohn Peterchen (Peter Berling) und legen den Doktor mit einem leeren Karton herein, in dem sich ein Hamster befinden soll. Frau Holzkiste (Peter Thoms) bewirbt sich als Arzthelferin, kann jedoch die strengen Kriterien (Suppe kochen) nicht erfüllen. Ein Ereignis ist die Kino-Premiere des Kunstfilms „Ruck, Ruck - Taubenmensch“ vom „großen Tortellini“ (Günther Kordas).

Gerne geht der Doktor über die Straße in einen kleinen, gemütlichen Zigarrenladen, plaudert mit dem Verkäufer und kauft eine „Überraschungstüte für den Herrn“. Abends sieht er zusammen mit seinem Mitarbeiter Kochsendungen für Singles im Fernsehen oder spielt Fitze Fitze Fatze auf dem Akkordeon. Wenn ihm aber alles einmal stinkt, geht er „zum Jazz“ und spielt Saxophon in einer kleinen Jazzband.

Insgesamt ist das Leben recht geruhsam. Doch gerade als im Waisenhaus gefeiert wird, bricht der Krieg in die kleine heile Welt und der Doktor muss an die Front. Lange Jahre verschanzt er sich in einem U-Boot und wartet das Ende des Krieges ab.

Als er schließlich nach Hause zurückkehrt, hat sich in seiner Straße viel verändert. Die Menschen sind unfreundlich und hochnäsig geworden und statt des gemütlichen Zigarrenladen beherrscht nun ein Spielsalon das Bild. Sein Sohn hat Annegret (Carina Berns) aus dem früheren Waisenhaus geheiratet, die den plötzlich zurückgekehrten Schwiegervater aber nicht im Haus haben will. So zieht der Doktor ins Altenheim, um dort mit den anderen Senioren in gemütlicher Runde zu jazzen.

Charaktere

Angelika Hasenbein, Arzt, Ruhrpottbewohner, genannt „Helge“. Er hat zwar keine Frau, doch hat diese ihm das Rauchen verboten. Ein wenig zu oft greift er auch zu Tabletten (packungenweise). Bei leichtem Husten verschreibt er eine übelriechende Salbe („sehr unangenehm!“) gegen Sehnenscheidenentzündung für 80 Mark (zu zahlen in bar!). Die Herkunft seines Sohnes ist ihm unerklärlich. In seiner Freizeit musiziert Dr. Hasenbein gerne auf Klavier, Orgel, Akkordeon und Saxofon und spielt dabei das Fitzefatzelied sowie mit Barmusikern Jazz.

Der Sohn des Doktors ist ein alter Mann, der mit dem Ball spielt und noch nicht allein essen kann. Er wird häufig von den Älteren aus dem Kinderheim geärgert. Später heiratet er das Mädchen Annegret (Carina Berns).

Die Arzthelferin Dr. Hasenbeins ist ein schüchterner Kerl in den besten Jahren, der sich für Mopeds interessiert (aber keines hat) und zum Arbeitersekt alte Kommunistenlieder pfeift. Nach Feierabend bleibt er gerne noch länger und sieht mit dem Doktor fern.

Ein netter Mann, der Zigarren, Mopedzeitschriften und Wundertüten für Herren und Damen („Kost' nommal vier Mark, ne!“) im Sortiment führt. Dr. Hasenbein besucht den Laden immer wieder, nur weils so schön ist, auch wenn man nichts kauft und immer nur die gleichen Gespräche führt.

Ein arroganter alter Wicht, der sich beim Arzt vor kleine Kinder drängelt und Damenbesuch (von der Frau des Kinobesitzers) empfängt.

Jeden Tag in der Früh rollt der Käsehändler den Karren in seinen Laden und verkauft duftenden frischen Käse (sowie Attrappen, wenn es sein muss).

  • Kinobesitzer Bäsig

Von Schlafmangel geplagt, erhält er vom Assistenten Hasenbeins ein Rezept über 30 Tassen schwarzen Kaffee am Tag. Er kann seine Frau nicht vom Arzt abholen, weil er schlafen muss. Ein kulturelles Ereignis ist der in seinem Kino vorgeführte, surrealistisch anmutende Kurzfilm „Ruck, Ruck - Taubenmensch“, in dem ein Schauspieler 2 Minuten lang eine fröhliche Taube darstellt. Mit gemischtem Erfolg – ein Zuschauer stirbt während der Vorführung an einem Lachkrampf, die anderen haben geteilte Meinungen über den Film („Das ist ja wohl die letzte Scheiße!“, „Ich glaub', ich bin zu blöd für sowas.“, „Ein Mensch als Taube - das soll Kunst sein?“)

Die Grande Dame des Kinderheims der Stadt ist ein gediegener Herr mit Melone und Pfeife, der freundlich 4 Jungs und ein Mädchen betreut. Sie fährt eine BMW Isetta, die sie Dr. Hasenbein auch für den Krieg leiht. Der Hamster des Heims, Hermie, wird von Dr. Hasenbein unwissentlich zertreten.

Annegret ist das einzige Mädchen und das wohl jüngste Kind im Waisenhaus. Zwar hilft sie den älteren Jungs aus dem Heim dabei, sich an Dr. Hasenbein zu rächen, weil sie um den Hamster Hermie trauert, petzt aber, dass diese Peterchens Ball zerstochen haben. Am Ende lebt sie mit Peterchen zusammen und hat ein Kind mit ihm. Sie ist (im Gegensatz vor allem zu Peterchen) die einzige Person, die im Laufe des Films älter wird, d.h. von einer älteren Schauspielerin gespielt wird.