Gampopa

Gründer der Kagyü-Schulrichtung des tibetischen Buddhismus (Vajrayana)
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Gampopa (* Dagpo 1079; † 1153; tib.: sGam-po-pa Zla-'od gzhon-nu; auch: Der grosse Arzt von Dagpo, tib.: Dvags-po lha-rje) war neben Rechungpa und zahlreichen anderen Hauptschüler Milarepas. Er ist der eigentliche Gründer der Kagyü-Schulen des tibetischen Buddhismus im Sinne einer monastischen Tradition. [1]

Gampopa, Gründer der Kagyü

Biographie

Gampopa wurde in der südlichen Region von Dagpo als der ältere von zwei Söhnen eines Arztes (vgl. Tibetische Medizin) geboren. Zunächst erlernete er den Beruf seines Vaters und wurde auch Arzt. Schon im Alter von 15 Jahren studierte er Schriften der Nyingma. Mit 22 Jahren heiratete er Chogme, die aus einer sehr reichen Familie aus dem Nachbardorf stammte und hatte mit ihr einen Sohn und eine Tochter. Beide Kinder starben jedoch kurz hintereinander und auch seine Frau wurde schwer krank. Seine Mittel ihr zu helfen versagten und auch die Pujas die zu ihrer Heilung abgehalten wurden halfen nichts. Auf Wunsch seiner sterbenden Frau und im Beisein eines Onkels legte Gampopa das Gelübde ab sein Leben dem Dharma zu widmen. Nach dem Tode seiner Frau ließ er ihr zu ehren einen Stupa errichten, der als Chogme-Stupa in Tibet bekannt ist. Über den Tod seiner Frau war Gampopa weniger betrübt als anzunehmen gewesen wäre. Im Gegenteil, er freute sich darauf Mönch zu werden. So wurde er unter dem Namen Sönam-Rinchen (tib. bSod-nams rin-chen) Mönch der Kadampa, bevor er auf seinen Hauptlehrer Milarepa traf.[2]

Gampopa begründete die für die Kagyü-Schulen typische Art der Schultradition, indem er die klösterliche Tradition der Kadampa mit der Mahamudra-Tradition der indischen Siddhas verknüpfte. Eines seiner Hauptwerke ist der Juwelenschmuck der Befreiung.

Verschiedene Namen

Gampopa ist auch unter folgenden Namen bekannt: Dhagpo Lhadje („Heiler von Dhagpo“), Gelong Tsodje („Mönchs-Arzt“), Sönam Rinchen („Kostbare Verdienste“), Daö Shönnu („Jüngling des Mondlichts“; Skr. Candrapabha Kumara; zur Zeit von Buddha Shakyamuni), Nyam-me Gampopa („Unvergleichlicher Gampopa“), Dsamling Dragpa („Ruhm von Dsambuling“), Dhagpo Rinpoche („Juwel von Dhagpo“), Nyi Gom („Meditierender aus Nyi“)

Vier Dharmas von Gampopa

Gampopa hat die buddhistischen Lehren in den sogenannanten Vier Dharmas von Gampopa zusammengefasst, diese sind:

  • der Geist wendet sich dem Dharma zu
  • der Dharma wird zum Erleuchtungspfad
  • der Pfad beseitigt die Verwirrung
  • die Verwirrung wird in Weisheit umgewandelt. [3]

Schüler

Dagpo Lhaje Gampopa hatte vier Hauptschüler, die in der Folgezeit vier Schulen gründeten. Zu diesen Schulen zählen: Barom-Kagyü (hBah.rom), gegründet von Barompa Darma Wangtschug, Pagru-Kagyü (PHag.gru), gegründet von Pagmo Drupa Dorje Gyalpo, Karma-Kagyü (auch Kamtsang-Kagyü genannt), gegründet vom 1.Karmapa Je Düsum Khyenpa, Tsalpa-Kagyü, gegründet von Zangyu Dragpa Darma Drag (Shang Rinpoche) (1121-1193)

Von Gampopas Schüler Phagmo Drupa Dorje Gyalpo gehen acht weitere, die sogenannten kleinen Kagyü-Schulen aus: Drikung-Kagyü, Drukpa-Kagyü, Hugreb-Kagyü, Krophu-Kagyü, Taklung-Kagyü, Trubo-Kagyü, Yabzang-Kagyü und Yelpa-Kagyü. Von diesen Kagyü-Linien sind heutzutage aber nicht mehr alle als eigenständige Schulen erhalten geblieben.

Werke

  • Gampopa, Albrecht Frasch (Übers.): Juwelenschmuck der Befreiung. 2. Auflage. Tashi-Verlag, Elmshorn 2005, ISBN

3-00-004501-5

Referenzen

  1. Kagyuoffice über Gampopa
  2. Berzinarchives über Gampopa
  3. Die vier Dharmas von Gampopa