Louis (auch Ludwig) Harms (* 5. Mai 1808 in Walsrode; † 14. November 1865 in Hermannsburg) war ein bedeutender Evangelist.
Er gründete 1849 die Hermannsburger Mission und wurde als einer der bedeutendsten Erweckungsprediger des 19. Jahrhunderts auch als der Erwecker der Heide bezeichnet. Er starb am 14. November 1865 und wurde auf dem Hermannsburger Friedhof beerdigt. Sein Grab ist bis in die Gegenwart erhalten geblieben.
Weblinks
- Ludwig Harms. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Homepage des Ludwig-Harms-Hauses in Hermannsburg
- Homepage des Missionsseminars
- Homepage des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen (Hermannsburger Mission)
Personendaten | |
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NAME | Harms, Louis |
ALTERNATIVNAMEN | Harms, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | bedeutender Erweckungsprediger |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1808 |
GEBURTSORT | Walsrode |
STERBEDATUM | 14. November 1865 |
STERBEORT | Hermannsburg |
Ludwig Harms – Gründer der Hermannsburger Mission - Erwecker der Lüneburger Heide
Am 5. Mai 1808 wird Ludwig Harms als zweiter Sohn des Pastors Christian Harms in Walsrode geboren. 1817 zieht die Familie nach Hermannsburg um. Nach Ablegung des Abiturs in Celle 1827 bis 1830 studiert Harms evangelische Theologie in Göttingen. Das Studium zwingt ihn zur Auseinandersetzung mit der Aufklärung, der führenden geistigen Strömung seiner Zeit. Beim Lesen des Verses Joh.17, 3 „Das ist das ewige leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum erkennen“ Harms gelangt1830 zur Erkenntnis, dass es nicht reicht, religiös und gut zu sein, vernünftig zu leben und richtig zu handeln, sondern dass es gilt, Jesus Christus, den gekreuzigten, als Lebensmitte zu haben und zu bezeugen. Nach mit Auszeichnung bestandenem Examen arbeitet Ludwig Harms von 1830 bis 1843als Hauslehrer in Lauenburg und Lüneburg. Während dieser Zeit hält er Bibelstunden, gründet in Lauenburg einen Missionsverein (1834) und besucht Arme, Kranke und Gefangene.
Nach der Ordination am 20. November 1844 wird Ludwig Harms Hilfsgeistlicher bei seinem Vater in Hermannsburg. Mit seinen Gottesdiensten, Stubenversammlungen im Pfarrhaus, in Hausbesuchen und Seelsorge beginnt die Erweckung in Hermannsburg. Auf Antrag der Gemeinde wird Ludwig Harms nach dem Tod seines Vaters 1849vom Konsistorium in Hannover zum Pastor in Hermannsburg ernannt.
Am 12. Oktober 1849gründet Harms mit der Eröffnung des Missionsseminars die Missionsanstalt Hermannsburg. Zum Inspektor beruft er seinen Bruder Theodor (1818 bis 1885). Die ersten zwölf Seminaristen nehmen im heutigen „Ludwig-Harms-Haus“ ihr Studium auf. 1851 feiert die Gemeinde das erste Hermannsburger Missionsfest, das bis heute im Park des Missionsseminars feierlich begangen wird.
1853 besteht der erste Seminaristenkursus vor dem Konsistorium in Stade seine theologische Prüfung und wird für den Missionsdienst ordiniert. Die ersten 16 Missionare (darunter acht Handwerker und Bauern) werden von Ludwig Harms zum Dienst in die Mission entsandt und reisen am 28. Oktober 1853 mit dem Missionsschiff „Candace“ aus. Die „Candace“, die am 27. September 1853 in Harburg vom Stapel gelaufen ist, wird mit Spenden von Missionsfreunde, die Harms vor allem mit seiner besonderen Art, zu predigen, angesprochen hatte, finanziert. Bis zu ihrem Verkauf 1874 unternimmt das Schiff dreizehn Reisen. Ludwig Harms leitet vom Pfarramt als Missionsdirektor die Arbeit in Übersee.
Nachdem der Versuch, nach Äthiopien zu gelangen, misslingt, gehen die Missionare 1854 in Port Natal (heute Durban) / Südafrika an Land und beginnen eine Missionsarbeit unter den Zulu.Im selben Jahr erscheint erstmals das Hermannsburger Missionsblatt, das bis heute Interessierte über die Arbeit der Mission informiert. Zur Unterstützung der Missionsarbeit wird außerdem 1856 eine Missionshandlung gegründet.
1862 zieht das Missionsseminar ins „Neue Missionshaus“ um, wo es sich noch heute befindet und wo immer noch junge Menschen für den Missionsdienst ausgebildet werden. Noch zu Lebzeiten von Ludwig Harms wird 1864 mit der Missionsarbeit in Indien begonnen.
Körperlich sehr geschwächt stirbt Ludwig Harms am 14. November 1865, nachdem er am 5. November seine letzte Predigt in der Hermannsburger St. Peter-Paul-Kirche gehalten hat.
Die Arbeit der Hermannsburger Mission wird heute vom Ev.-luth. Missionswertk in Niedersachsen (ELM) getragen, zu dem sich 1977 die drei niedersächsischen lutherischen Landeskirchen Hannovers, Braunschweigs und Schaumburg-Lippes zusammengeschlossen haben.
== Literatur: ==
Lüdemann, Ernst-August (Hg.), Vision Gemeinde weltweit - 150 Jahre Hermannsburger Mission und Ev.luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM), Hermannsburg 2000.
Lüdemann, Ernst-August (Hg.), Ludwig Harms Grüße alle meine Kinder, die weißen und die schwarzen, Briefe eines Missionsdirektors nach Südafrika 1861 - 1865, Hermannsburg 1998.