Graph (Graphentheorie)

mathematisches Objekt, das aus durch Kanten verbundenen Knoten besteht
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Ein Graph ist in der Graphentheorie ein Gebilde aus Knoten (auch Ecken oder Punkte), die durch Kanten verbunden sein können. Obwohl Graphen vielfach durch eine Zeichnung dargestellt werden, sind sie „nur“ mathematische Strukturen. Dies bedeutet vor allem, dass verschiedene Bilder denselben Graphen darstellen können.

Die zeichnerische Darstellung eines einfachen ungerichteten Graphen mit sechs Knoten und sieben hier unbenannten Kanten

Definition

Ein Graph   ist ein Paar zweier endlicher Mengen   und  . Dabei bezeichnet   die Menge der im Graph enthaltenen Knoten (oder Ecken) und   die Menge der Kanten des Graphen. Die Bezeichnungen der Mengen entstammen dem Englischen:   für vertex (engl. für „Knoten“) und   für edge (engl. für „Kante“). E bezeichnet also nicht die Eckenmenge. Für   und   gilt   und in der Regel auch  , also das Ausschließen eines sogenannten Nullgraphen.

Außerdem besitzt jeder Graph eine auf der Kantenmenge E definierte Abbildung   mit

 

Gerichteter Graph

Ein Graph   heißt gerichtet, wenn zu jedem   das durch   zugeordnete Paar   geordnet ist ( ) . Anschaulich bedeutet ein gerichteter Graph, dass sich die Kante   von einem Knoten   zu einem Knoten   durch einen Pfeil darstellen lässt.

Ein Graph   heißt ungerichtet, wenn zu jedem   das durch   zugeordnete Paar   nicht geordnet ist, wenn also gilt:

 

Es sei angemerkt, dass in einem Graphen   durchaus gerichtete Kanten zusammen mit ungerichteten Kanten auftreten können.

Gewichteter Graph

Ein Graph heißt gewichtet (auch: bewertet), wenn die Kantenmenge   mit Werten versehen ist. Die Bewertung eines Graphen wird durch eine quadratische Bewertungsmatrix

  mit  

beschrieben.

In praktischen Anwendungen können die Bewertungen zum Beispiel Kosten, Gewinnen oder Zeiten entsprechen.

Kategorisierung von Graphen

Man unterscheidet in der Graphentheorie vor allem zwischen ungerichteten und gerichteten Graphen sowie Graphen mit Mehrfachkanten und ohne Mehrfachkanten. Hypergraphen sind eine weitere Form von Graphen, die untersucht werden.

Literatur

  • Reinhard Diestel: Graphentheorie, Auflage: 3. Springer, 2006, ISBN 3-540-21391-0.
  • Jürgen Ebert: Effiziente Graphenalgorithmen. Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1981, ISBN 3-400-00424-3.

Siehe auch