Husum

Stadt in Schleswig-Holstein, Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. November 2007 um 02:24 Uhr durch Wahrerwattwurm (Diskussion | Beiträge) (Regionale Medien: dreimal nö, einmal lf.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Husum (friesisch Hüsem) ist Kreisstadt des Kreises Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die Stadt ist literarisch bekannt als graue Stadt am Meer (Theodor Storm).

Geographie

Geographische Lage

Husum liegt an der Nordsee am Rande der Schleswigschen Geest, 72 km westlich von Kiel, 119 km nordwestlich von Hamburg und 43 km südwestlich von Flensburg.

Stadtgliederung

Einige Stadtteile Husums:

  • Zentrum
  • Nordhusum
  • Porrenkoog
  • Osterhusum, Osterhusumfeld
  • Altstadt
  • Norderschlag (Neubaugebiet)
  • Dreimühlen
  • Rödemis (ein ehemaliges Dorf im Süden der Stadt)
  • Fischersiedlung
  • Neustadt
  • Gewerbegebiet
  • Kielsburg
  • Rosenburg
  • Schobüll
  • Halebüll
  • Hockensbüll
  • Lund

Geschichte

Der Name Husum bedeutet als Präfix wahrscheinlich „Haus” (oder Häuser) und als Suffix aus dem nordischen „an der Au" bzw. Siedlung.

Die Stadt ist zweifellos aus einer uralten Ansiedlung entstanden, wie Funde aus der Steinzeit bei Trockenlegung des Osthusumer Mühlenteichs in den Jahren 1866 und 1867, beim Bau der Eisenbahnbrücke über den Hafen im Jahre 1885 und der neuen Schleuse für die Schifffahrt 1902 ergeben. Auch in Osterende sind Urnen zu Tage gefördert worden. Die erste datierte Erwähnung in den Stadtchroniken stammt aus dem Jahr 1252. Der dänische König Abel versuchte eine neue Steuer auch in Nordfriesland durchzusetzen, die die Friesen nicht zahlen wollten. Abel zog daraufhin zu Feld, starb aber im Gefecht am Mildedamm bei Husembro (Husumbrücke).

1362 überspülte die „Zweite Marcellusflut“ oder auch „Grote Mandränke“ genannt, weite Teile der Küste. Das Land wurde zerrissen, Inseln versanken, Landstriche wurden dauerhaft unter Wasser gesetzt und Husum wurde über Nacht zur Hafenstadt. Die Husumer nutzten die traurige Gunst der Stunde und richteten einen Marktplatz ein. Waren konnten direkt aus weit entfernten Orten auf dem Schiffswege angeliefert werden und es entwickelte sich schon bald ein blühender Markt.

Schon im Jahre 1372 hatte Husum an Bevölkerung sehr zugenommen und sich bis 1398 so vergrößert, dass zwei Dörfer daraus entstanden, die bis 1431 die Namen Oster- und Wester-Husum führte. Bis zu diesem Jahr gehörten beide Orte zum Kirchspiel Mildstedt, trennten sich aber dann von diesem durch den Vertrag vom Tage St. Lukas' 1421 und begannen den Bau einer eigenen Kapelle.

siehe auch: Rungholt


 
Die Marienkirche, 1829 - 1833 im klassizistischen Stil von Dänemarks goldenem Zeitalter nach Entwürfen von Christian Frederik Hansen gebaut.

Urbanisierung

 
Der Husumer Hafen 2007
 
Blick auf die Stadt über den Husumer Hafen
 
Blick in die Wasserreihe
 
Husumer Innenhafen bei Niedrigwasser

1409 wird der Ortsname Husum erstmalig erwähnt.

Kurz nach 1421 erhält Husum die Fleckengerechtigkeit.

1448 war man dann so selbstbewusst, sich von vorgesetzter Stelle, dem Kirchspiel Mildstedt zu lösen. Mit der Einweihung der ersten Kirche 1507 war die Loslösung vollendet. In jenen Jahren wuchs Husum auf gut 3.000 Einwohner und entwickelte sich zum wichtigsten Hafen- und Marktplatz Nordfrieslands.

1465 erhielt Husum das Privilegium von König Christian I., einen Stadtvogt anzustellen, eigenes Gericht abzuhalten, und die Erlaubnis, sich mit einem hölzernen Pfahlwerk zu befestigen. Schon um 1472 wollten die Husumer Stadtrechte erlangen und beteiligten sich an dem erfolglosen Aufstand gegen den dänischen König Christian I. durch dessen Bruder, dem Grafen Gerhard VII., Graf und Herzog von Schleswig. König Christian ließ 1472 den Ort einnehmen. Durch die Fürsprache des Amtmannes von Ahlefeld und des Stallers Tede Feddersen wurde die Zerstörung der Stadt zwar abgewendet. Aber eine harte Brandschatzung, die Entziehung aller Privilegien, die Exekutierung einer Anzahl von Bürgern incl. der Anführer und die Landverweisung weiterer Bürger vernichtete praktisch den Ort in seiner Blüte. Auch wurde eine harte Strafsteuer verhängt. Mit den Stadtrechten war es vorläufig auch aus.

Von 1512 bis 1522 hatte der Walsroder Bildschnitzer Hans Brüggemann seine Werkstatt in Husum und fertigte von hier aus den Bordesholmer Altar sowie für die alte Marienkirche den Engel des verlorenen Tabernakels. Einer Legende zufolge soll er, durch die Reformation brotlos geworden, im Husumer Armenhaus gestorben sein.

Der ab 1544 im Norden regierende Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf sorgte für einige Neuerungen. So gab er 1577 den Anstoß, das Schloss vor Husum zu bauen.

Am 20. April 1603 wurde dem Ort durch Herzog Johann Adolf das Stadtrecht verliehen.

1634 zerschlug die „Burchardiflut“ die durch Landwirtschaft reich gewordene Insel Alt-Nordstrand. Husum wurde selbst nicht sehr stark betroffen, aber viele Bauern aus der Umgebung, die regelmäßig zum Markt gekommen waren, verloren ihr Leben, viele Überlebende ihren gesamten Besitz. Der wirtschaftliche Höhenflug war vorerst beendet. Schon die Gründung von Friedrichstadt 1621 wirkte sich auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt negativ aus.

1807 wurde die im frühen 15. Jahrhundert erbaute alte gotische Marienkirche am Markt wegen Baufälligkeit abgerissen. Die alte Kirche hatte nach vielen Ausbauten allmählich die Größe einer Domkirche mit einem fast 100 m hohen Turm angenommen.

1833 wurde die neue klassizistische Marienkirche, geschaffen von Christian Frederik Hansen, geweiht.

Erst als Husum 1867 mitsamt den Herzogtümern Schleswig und Holstein in den Preußischen Staat überging, begann die Stadt wieder zu wachsen. Dies zeigte sich insbesondere an einer Eisenbahnverbindung, durch deren wirtschaftliche Einflussnahme u. a. einer der größten Viehmärkte Nordeuropas entstand. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft führte dazu, dass 1970 der Viehmarkt zum letzten Mal stattfand.

In der Zeit zwischen 1935 und 1945 war Husum Standort der Wehrmacht. Die Stadt besaß ein eigenes Wehrmeldeamt sowie einen Fliegerhorst, auf dem vor allem Jagd-Einheiten stationiert waren. Außerdem unterhielt die Kriegsmarine in der Stadt eine Kriegsschule. Diese befand sich in der heutigen Fliegerhorst Kaserne.

Stadtbild

Prägend für den Stadtkern ist der Tidenhafen. Im Innenstadtbereich liegen noch einige Freizeitboote. Auf der ehemaligen Slipanlage der bis 1978 dort tätigen Werft liegt seit 2002 der ehemalige Tonnenleger Hildegard. Das Schiff bauten Husumer Werftarbeiter 1907 als Segelschiff unter dem Namen Eider. 1921 wurde es zum Motorschiff umgebaut, 1958 erfolgte der Verkauf an eine private Tonnenlegefirma und Umbenennung in Hildegard. 1978 stellte diese es außer Dienst, das in Husum ansässige Schifffahrtsmuseum Nordfriesland kaufte das Schiff. In seiner siebzigjährigen Dienstzeit markierte das Schiff das Fahrwasser von der Eider bis zur dänischen Grenze. Am Ort der Werft selbst wurde 1988/1989 das neue Rathaus gebaut.

 
Blick vom ehemaligen Werftgelände über den Husumer Hafen auf die Innenstadt


Kultur

Museen

 
Schifffahrtsmuseum
  • Das Theodor-Storm-Haus (Wasserreihe 31) war Wohnhaus von Theodor Storm. Es beherbergt eine Ausstellung über den Dichter und seine Werke.
  • Das Schifffahrtsmuseum Nordfriesland (Zingel 15) zeigt Schiffe und Modelle vom Mittelalter bis heute und vermittelt Einblicke in das Leben mit und auf der See.[1]
  • Das Ostenfelder Bauernhaus (Nordhusumer Str.13) ist das älteste deutsche Freilichtmuseum.
  • Im Poppenspäler Museum (Erichsenweg 23) wird das Puppentheater thematisiert.
  • Das NordseeMuseum Husum im Ludwig-Nissen-Haus (Herzog-Adolf-Str. 25) wurde am 31. März 2007 wiedereröffnet. Es dokumentiert Fundstücke aus dem Watt, gibt Informationen zum Küstenschutz, dem Alltag auf den Halligen und zur Lebenskultur der Nordfriesen. Ferner findet der Besucher eine Dokumentation über die untergegangene Siedlung Rungholt.

Sehenswürdigkeiten

 
Krokusblüte im Husumer Schlosspark
 
Der Tine-Brunnen von Adolf Brütt
  • Das Schloss vor Husum kann in der König-Friedrich V.-Allee besichtigt werden. Im Frühjahr ist die Blüte von Millionen von Krokussen im Schlosspark eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Attraktion. Von Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf 1577 - 1582 erbaut, diente das Schloss im 17. Jahrhundert vor allem als Witwensitz des Herzogshauses. 1750/51 wurde es umgestaltet.
  • Die Marienkirche am Marktplatz wurde 1833 nach Entwürfen des Architekten und dänischen Staatsbaumeisters Christian Frederik Hansen vollendet.
  • Der Marktplatz mit dem von Adolf Brütt gestalteten Asmussen-Woldsen-Brunnen, der als „Tine-Brunnen“' bezeichnet wird und als Bronzedenkmal die Figur einer Fischersfrau in Holzschuhen darstellt. Das „Tine-Denkmal“ gilt als Erinnerung an zwei Wohltäter der Stadt: August Friedrich Woldsen und dessen Cousine Anna Catharina „Tine“ Asmussen. Die Figur gilt als Wahrzeichen der Stadt.
  • Der Binnenhafen (Schiffbrücke), ehemaliger Werfthafen, reicht fast bis an den Marktplatz heran.
  • Die Gasse Wasserreihe in der Nähe des Hafens mit ihren kleinen Fischerhäusern und dem Theodor-Storm-Haus.
  • Wasserturm: 1902 als zentrale Wasserversorgung fertiggestellt, wurde der Turm 1961 stillgelegt. Von oben hat man einen weiten Blick über die Stadt und das Umland.

Filme

In Husum wurden u.a. folgende Filme gedreht:

Die Krankenhausserie Herzschlag – Ärzteteam Nord (1999 bis 2003) wurde in Husum produziert.

Am 19. November 2005 sendete der Musikantenstadl (Episode 1144) aus der Husumer Messehalle. Einige Außenaufnahmen zu den ARD-Serien Gegen den Wind und Die Strandclique wurden hier in den 1990er Jahren gedreht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Schon im 16. Jahrhundert war Husum eine wichtige Stadt für Herzog Adolf. Von hier aus betrieb er Handel mit den Niederlanden und war zudem an den Eindeichungen an der Nordseeküste interessiert.

Husum ist als Kreisstadt das wirtschaftliche Zentrum Nordfrieslands. Husum ist Mittelzentrum für die Westküste Schleswig-Holsteins mit entsprechenden Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen. Im historischen Stadtzentrum mit Marktplatz und Marienkirche sowie im Gewerbegebiet ist der Handel- und Dienstleistungssektor vorherrschend. Auf dem Marktplatz findet jeden Donnerstag einer der größten Wochenmärkte Schleswig-Holsteins statt.

Zwei Hersteller von Windkraftanlagen (Vestas und RePower Systems) haben große Produktionsstandorte in Husum aufgebaut (Hafen und Gewerbegebiet). Weiterhin sind im Gewerbegebiet einige Stahl- und Maschinenbaubetriebe angesiedelt.

Bereits 1912 wurde im Bereich des heutigen Außenhafens die erste Versuchsanlage eines Flut- bzw. Gezeitenkraftwerks vom Hamburger Zivilingenieur Emil Pein gebaut. Aufgrund von Beschädigungen durch Sturmfluten, der auch für damalige Verhältnisse geringen Kapazität von fünf Kilowatt und des vergleichsweise geringen Tidenhubs von ca. 3 Metern wurden seine Pläne für ein größeres Kraftwerk in der Nordstrander Bucht niemals umgesetzt und gerieten mit Beginn des Ersten Weltkriegs endgültig in Vergessenheit. [2]

Verkehr

Schienenverkehr

 
Bahnhof Husum

Der Bahnhof Husum ist der bedeutendste Knotenpunkt im nordfriesischen Bahnverkehr. Mit Regionalzügen der privaten Nord-Ostsee-Bahn kann man von dort aus das Nordseebad Sankt Peter-Ording, Kiel über Jübek, Schleswig und Rendsburg, sowie Hamburg und Westerland erreichen. Es halten allerdings auch einige InterCity-Züge der Deutschen Bahn. Auf dem Areal des ersten Husumer Bahnhofs von 1854 befindet sich heute das Bahnbetriebswerk Husum.

Busverkehr

 
Bus der AK in Husum

Mehrere Buslinien der Autokraft durchqueren Husum. Die wichtigsten Linien sind der Schnellbus nach Flensburg, sowie der Zubringerbus zur Fähre nach Nordstrand.

Schiffsverkehr

 
Der Husumer Außenhafen
 
Der Husumer Binnenhafen

Husum hat einen tideabhängigen Landeshafen, der für den Umschlag von landwirtschaftlichen Gütern von hoher Bedeutung ist. Es ist geplant, den Hafen zu einem Stützpunkt für den Bau und die Wartung von Offshore-Windparks auszubauen. Diese Pläne sind umstritten.

Der Hafen hat eine überregionale Bedeutung als Umschlagsplatz für landwirtschaftliche Güter. Zwei Betriebe des Landhandels haben entsprechende Umschlags- und Lageranlagen am tideabhängigen Hafen. Der Hafen ist darüber hinaus auch Standort einer kleinen Krabbenkutterflotte. Das Amt für ländliche Räume (ALR) nutzt den Hafen als Stützpunkt für den Küstenschutz. Die ehemals für Ihre Fahrgastschiffe überregional bekannte Husumer Schiffswerft GmbH musste in den 1990er Jahren Insolvenz anmelden. Die Dockanlagen werden heute von einer Dock- und Reparaturgesellschaft für Schiffsreparaturen und Wartungsarbeiten genutzt; Schiffsneubauten werden nicht mehr erstellt. Das übrige Werftgelände ist heute Standort der Firma RePower.

Straßenverkehr

Husum liegt an der B200 nach Flensburg, der B201 nach Schleswig sowie der B5 südlich nach Heide bzw. nördlich nach Tondern (Dänemark).

Luftverkehr

Über den zivil genutzten Teil des ehemaligen NATO-Flugplatzes ist Husum auch aus der Luft zu erreichen.

Messestandort

Husum ist Austragungsort der HUSUMwind, die alle zwei Jahre stattfindet, und mit ca 15.000 Besuchern (2005), davon 19 % internationale Fachbesucher, als weltgrößte Messe der Windenergiebranche internationale Bedeutung hat.

Tourismus

Der Tourismus ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor. Husum wird auch „Das Tor zur Halligwelt“ genannt. Am Dockkoog grenzt Husum an den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Husum bietet Unterkünfte in allen Kategorien, hat mit dem Romantik Hotel Altes Gymnasium ein historisches 5-Sterne-Hotel, aber auch zwei Campingplätze, einen Reisemobilstellpatz und eine Jugendherberge. Am Dockkoog gibt es einen Badestrand (kein Sand, sondern grüner Deich), außerdem im Stadtgebiet ein Hallenbad und im neuen Ortsteil Schobüll zwei Seebrücken. Im Juli feiert Husum mit den Hafentagen das größte maritime Stadtfest an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Jedes Jahr findet zudem das Kneipenfestival Honky Tonk in Husum statt.

Die Tourist-Information Husum mit zentraler Zimmervermittlung für Stadt und Ferienregion Husumer Bucht, wird von der Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH betrieben, zu deren Gesellschafter die Stadt Husum und Husumer Betriebe gehören. Die Stadt Husum ist außerdem Mitglied im Verein "Husumer Bucht - Ferienorte an der Nordsee e.V.", zu dem neben der Stadt Husum mit dem Stadtteil Schobüll die Gemeinden Hattstedtermarsch, Hattstedt, Wobbenbüll, Horstedt, Mildstedt, Südermarsch, Simonsberg, Witzwort, Uelvesbüll und Norderfriedrichskoog zählen.

Bundeswehrstandort

Seit alters her ist die Stadt Husum auch Standort verschiedenster militärischer Einrichtungen und Einheiten. Auch heutzutage befinden sich im Husumer Stadtgebiet drei Kasernen: die Fliegerhorstkaserne an der Flensburger Chaussee (Sitz des Standortältesten), die Julius-Leber-Kaserne an der Matthias-Claudius-Straße und die Liegenschaft des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums an der Industriestraße.

Zusätzlich befindet sich der ehemalige militärische Flugplatz auf dem Gelände der Gemeinden Schwesing und Immenstedt in unmittelbarer Nähe. Diese Liegenschaft wird zum einen von der Flugabwehrraketengruppe 26 als Friedensausbildungsstellung (FAST), zum anderen von der Husumer Flughafen GmbH zivil genutzt. Zur FlaRakGrp 26 gehört eine Ausbildungswerkstatt der Luftwaffe mit derzeit 128 Auszubildenden, die für die Berufe des Fluggerätmechanikers und des Elektronikers für Gerät und Systeme ausgebildet werden.

Derzeit (Anfang 2007) sind am Standort Husum ca. 1.800 Soldaten und Zivilangestellte stationiert; somit stellt dieser einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor für die Stadt dar.

Öffentliche Einrichtungen

 
Zweisprachige Schilder Deutsch-Friesisch bei der Polizeidirektion Husum.

Husum ist Sitz eines der drei schleswig-holsteinischen Ämter für ländliche Räume und Sitz der Kreisverwaltung des Kreises Nordfriesland. Ein Amtsgericht ist ebenfalls vorhanden, ebenso eine auswärtige Kammer des Arbeitsgerichts Flensburg.

Zudem betreibt der Bundesnachrichtendienst (BND) unter dem Tarnnamen Bundesstelle für Fernmeldestatistik am Norderwungweg 21 eine Abhöreinrichtung für den Nachrichtenverkehr in Husum/Lund.

Bibliotheken

Bildung

Regionale Medien

Zeitungen

Weitere Medien

Vereine

Musikvereine

In Husum bestehen sämtliche Musikvereine: Von der Musikschule bis zur Blaskapelle. Der größte Musikverein ist der Spielmannszug & Jugendblasorchester Rödemis Weiterhin existieren eine Musikschule und einige kleinere Gruppen.

Sportvereine

Unter anderem gibt es in Husum zwei Fußballvereine, die „Husumer SV“ und den „Rödemisser SV“, wovon der erstgenannte bereits in der viertklassigen Oberliga gespielt hat, einen Leichtathletikverein, einen Handballverein und eine Voltigier-Gruppe. Die Husumer Kegler waren einige Zeit in der ersten Bundesliga vertreten. Der Verein TSV Husum 1875 bietet Breitensport für Jung und Alt. Der „Golfclub Husumer Bucht e.V.“ besitzt mit seinem 18-Loch-Platz einen der schwierigsten Kurse in Deutschland. Die Modellfluggruppe MFG-Husum existiert seit über 30 Jahren (Flugmodellsport). Im Norden von Husum findet man den Schäferhundverein "Ortsgruppe Husum NF", gegründet im Jahre 1946.

Tourismus

Die Stadt Husum mit dem Stadtteil Schobüll ist Mitglied im Verein "Husumer Bucht - Ferienorte an der Nordsee e.V.". Hierzu gehören ferner folgende Gemeinden: Hattstedtermarsch, Hattstedt, Horstedt, Wobbenbüll, Mildstedt, Südermarsch, Witzwort, Simonsberg, Uelvesbüll und Norderfriedrichskoog.

Weitere Vereine

In Husum bestehen darüber hinaus noch weitere Vereine, wie bspw. die Theatervereine "Niederdeutsche Bühne Husum (vormals Husumer Speeldeel)" und "das eXperimenttheater". Daneben gibt es Ringreiter- und Schützenvereine und vieles mehr.

Religionen

Die überwiegende Mehrheit der Husumer ist evangelisch-lutherisch. Daneben finden sich Gemeinden der Katholischen Kirche, der evangelisch-lutherischen Dänischen Kirche und freie Gemeinden.

Kirchen

  • Marienkirche (ev.)
  • Friedenskirche (ev.)
  • Christuskirche (ev.)
  • Versöhnungskirche (ev.)
  • Kirchlein am Meer, Schobüll (ev.)
  • Freie Christengemeinde (ev.-freik.)
  • Albert-Schweitzer-Haus (ev., Rödemis)
  • Christus König und St. Knud (kath.)
  • Husum Danske Kirke (ev. dänisch)
  • Neuapostolische Kirche
  • Missionswerk "Wort des Lebens" (freik.)

Politik

Sitzverteilung in der Ratsversammlung (Sep. 2003)
CDU 13 Sitze
SPD 9 Sitze
Wählergemeinschaft Husum 4 Sitze
SSW 2 Sitze
Grüne 2 Sitze
FDP 1 Sitz
Parteilos 1 Sitz
Summe 32 Sitze

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein roter Palisadenzaun mit offenem Torhaus, dessen rotes Dach mit drei roten Fähnchen an blauen Stangen besteckt ist; in der Toröffnung zwei schreitende, rot gezungte blaue Löwen übereinander.“[3]

Das erst als Siegel und später als Wappen verwendete Bild stammt aus dem späten Mittelalter. Der Palisadenzaun deutet wahrscheinlich auf das 1465 verliehene Befestigungsrecht hin. Im Zentrum des Wappens stehen (toröffnend) die Schleswigschen Löwen.

Persönlichkeiten

Anmerkung: Viele der hier genannten, historischen Personen sind mittlerweile mit Straßennamen geehrt worden.

Söhne und Töchter der Stadt

Mit Husum verbunden

 
Ferdinand Tönnies
Denkmal-Büste
im Husumer Schlosspark
  • Der Barockkomponist Nicolaus Bruhns (1665-1697) ist als Husumer Organist bekannt geworden.
  • Ferdinand Tönnies (1855-1936), der Begründer der deutschen Soziologie, legte an der Hermann-Tast-Schule sein Abitur ab. Damals wohnte die Familie im „Kavaliershäuschen“ des Schlosses; in der Nähe findet sich auch sein Denkmal.
  • Peter-Harry Carstensen (* 12. März 1947), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, machte 1966 sein Abitur an der Hermann-Tast-Schule.

Städtepartnerschaften

Seit 1976 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Husum und der britischen Stadt Kidderminster. Des Weiteren bestehen Partnerschaften zu den Städten Heilbad Heiligenstadt (Thüringen), Gentofte (Dänemark) und Trzcianka (dt.: Schönlanke, Polen).

Sonstiges

  • Ein Airbus A321 der Lufthansa (D-AIRS) trägt seit 1996 den Namen Husum
  • Husum gilt als die deutsche Stadt mit der höchsten durchschnittlichen Windgeschwindigkeit über das Jahr gesehen.
  • Das Husumer Protestschwein wurde gezüchtet, weil es den in Husum lebenden Dänen nicht erlaubt war, ihre Dannebrog zu hissen. Daraufhin entstand dieses Hausschwein, welches in seiner Färbung der dänischen Flagge ähnelt.

Quellen

  1. http://www.schiffahrtsmuseum-nf.de
  2. Flutkraftwerk Husum (Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte)
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Literatur

  • Freimaurerei in Husum. Festschrift 100 Jahre Johannisloge "Zur Bruderliebe an der Nordsee" in Husum 1906-2006, Husum 2006
  • Heino Hünken/Henning Sehnert (Hgg.): 300 Jahre Garnisonsstadt Husum - 50 Jahre Bundeswehrstandort, Husum 2006
  • Barbro Lovisa: Hermann Tast. Reformator in Husum: zu Recht gewürdigt oder zu Recht verkannt?, in: Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte 52 (2006), S. 47-76
  • Jürgen Beyer: Ein Husumer Gebetsheiler (1680/81) - vom Bankrotteur zur Heiligenfigur, in: Kieler Blätter zur Volkskunde 37 (2005), S. 7-29
Commons: Husum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien