Königlich Bayerisches 4. Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“

Regiment der Bayerischen Armee (1706–1919)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. November 2007 um 23:50 Uhr durch Athene noctua (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das 4. Infanterie-Regiment "König Wilhelm von Württemberg" war ein Verband der 8. Infanterie-Brigade. Der Friedensstandort des Regiments war Metz.

Geschichte

Entstehung

Das Regiment wurde am 14. März 1706 in Italien aufgestellt. Die ersten Stammtruppen wurden aus den bayerischen Gefangenen aus den Gefängnissen von Pavia, Cremona und Allessandria und aus Überläufern sowie Landeskindern unter französischen Sold von Brigadier Joseph de St. Jure Chevalier de Mercy rekrutiert. Es bestand aus 2 Bataillonen zu je 6 Kompagnien und war in Allessandria sowie in Vienne untergebraucht. Am 26. Juni 1706 fand eine erste Musterung mit 70 Offizieren und 492 Mann statt, zu denen noch 115 Mann im Anmarsch waren. Das Regiment erhielt nur eine Leibfahne aus weißer Seide mit einem aufgemalten Muttergottesbildnis und 2 Ordinari-Fähnl (weiß-blau gestreift). Erster Oberstkomandant (die Bezeichnung Kommandeur wurde erst ab 1878 gebräuchlich) war ab 1. Februar 1707 Franz Joseph Wiguleus Freiherr von Lerchenfeld, der das Kommando am 1. Januar 1709 an Emanuel Franz Joseph Chevalier de Bavière übergab. Zugleich wurde Oberst Chevalier de Bavière zum ersten Inhaber des Regiments ernannt, dessen Namen es zugleich trug ("Chevalier de Bavière").

Spanischer Erbfolgekrieg (1706 bis 1714)

Bei Asti stand das Regiment mit 600 Mann am 7. Juli 1706 in Ungarn in Bereitschaftstellung. Von den Gefechten bei Turin vom 3. August bis 7. September 1706 sind wenig Einzelheiten bekannt. Am Ende der Schlacht sind noch 400 Mann übrig. 1707 wurde das Regiment auf 6 Kompagnien abgerüstet. Von den Gefechten bei Freiburg vom 22. September bis 1. November 1713 ist nur der Tod von zwei Lieutenanten bekannt.

Feldzüge gegen die Türken (1717/1718 und 1737 und 1739)

Am Krieg 1717/1718 nahmen vom Regiment das I. und II. Bataillon in Stärke insgesamt 1395 Mann teil.

Teilnahme am Siebenjährigen Krieg (1757 bis 1759)

Feldzug gegen Russland 1812

Feldzug gegen Frankreich 1813 bis 1815

Reichskrieg gegen Dänemark

Krieg gegen Preußen 1866

Erster Weltkrieg

Das Regiment trat in einer Gefechtsstärke von 80 Offizieren, 3165 Mann sowie 235 Pferden in Frankreich an.

Tradition nach 1918

Die Tradition des Regiments übernahm in der Reichswehr die 3. Kompanie des (bayerischen) Infanterie-Regiments 21 in Würzburg.

Literatur

  • Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser, "Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914-1918", I. Band, Chr. Belser AG, Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1930
  • Günter Wegner, Deutschlands Heere bis 1918, Band 10 Bayern, Biblio Verlag, Osnabrück 1984

Liste der bayerischen Militärverbände