Teatro alla Scala

Opernhaus in Mailand
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Das Teatro alla Scala (auch: Mailänder Scala) ist ein am 3. August 1778 eröffnetes Opernhaus in Mailand, welches das 1776 abgebrannte Teatro Regio Ducale ersetzte. Maria Theresia ließ für den Neubau die Kirche Santa Maria della Scala (1381, benannt nach Beatrice Regina della Scala, der Gemahlin von Bernabò Visconti) abreißen und durch den klassizistischen Architekten Giuseppe Piermarini das eher schlicht wirkende neue Opernhaus in nur 23 Monaten errichten. Zur Premiere wurde Antonio Salieris Oper L'Europa riconosciuta aufgeführt. Die 'Mailänder Scala' zählt heutzutage zu den wichtigsten Opernhäusern der Welt.

Mailänder Scala
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Mailänder Scala, während der Umbauarbeiten

Die Saison beginnt alljährlich am 7. Dezember, dem Namenstag des Stadtpatrons von Mailand, dem Hl. Ambrosius (Sant'Ambrogio).

Nach der völligen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg (1943) war das legendäre Opernhaus in Rekordzeit wieder aufgebaut worden. Am 11. Mai 1946 wird das Haus mit einem Konzert unter Arturo Toscanini wiedereröffnet. Dem überhasteten Wiederaufbau waren verschiedene Fehler geschuldet, so wurde etwa Bauschutt unter dem Orchestergraben abgelagert, was die Akustik beeinträchtigte. Eine Grundsanierung wurde dringend erforderlich. Eine heftige Diskussion über die Art der Sanierung entbrannte. Trotz erheblichen Protests, einer Sammlung von 18.000 Unterschriften durch die Primaballerina Carla Fracci und Gerichtsverhandlungen wurde die Scala abgerissen. Nur noch das Foyer, der Zuschauerraum und die von Stahlträgern gestützten Außenmauern blieben stehen. Der gesamte hintere Teil, beginnend mit der Bühne aus Holz, wurde entfernt.

Von 2001 bis Anfang Dezember 2004 war die Mailänder Scala geschlossen, um Akustik und Bühnentechnik auf den neuesten Stand zu bringen und dabei doch den Stil der ursprünglichen Inneneinrichtung weitgehend zu erhalten.

Für den Wiederaufbau wurde der Schweizer Architekt Mario Botta beauftragt. Unter seiner Verantwortung entstand ein Theater mit modernster Bühnentechnik. Aber Foyer und Zuschauerraum erhalten ihre originale Ausstattung von 1778. So kann seither auf drei Bühnen gleichzeitig geprobt werden. Der neue Bühnenturm erreicht eine Höhe von 38 Meter.

Wieder eröffnet wurde das Opernhaus am 7. Dezember 2004 mit der Oper, die zur Ersteröffnung uraufgeführt wurde: L'Europa riconosciuta. Regie führte Luca Ronconi, die Ausstattung entwarf Pier Luigi Pizzi, Dirigent war Riccardo Muti, die Hauptrolle sang die deutsche Sopranistin Diana Damrau. Unter den 2000 geladenen Gästen waren unter anderem Sophia Loren, Giorgio Armani sowie Angehörige mehrerer europäischer Königshäuser. Eine Eintrittskarte zur Eröffnungsveranstaltung kostete 2400 Euro.

Ein Konflikt entzündete sich an der Person des Nachfolgers von Intendant Carlo Fontana. Musikdirektor Muti favorisierte Maurizio Meli, gegen den sich jedoch die Belegschaft in Protestversammlungen aussprach. Die Wogen schlugen so hoch, dass Muti schließlich das Vertrauen in seine Personen nicht mehr gegeben sah und zurücktrat. Schließlich kristallisierten sich Stéphane Lissner, Intendant des Festivals in Aix-en-Provence sowie Musikintendant der Wiener Festwochen, und Alexander Pereira, Direktor des Opernhauses Zürich als wichtigste Nachfolgekandidaten heraus. Lissner wurde schließlich bestellt und gab dafür seine Position in Aix auf. Er will die Scala wieder als ernstzunehmendes, wichtiges europäisches Opernhaus in der öffentlichen Aufmerksamkeit etablieren und plant, die zuletzt schmal gewordene Riege an Gastdirigenten zu erweitern, wichtige Regisseure zu verpflichten und die Zahl der Vorstellungen zu erhöhen.

Für Lissners erste Scala-Eröffnung am 7. Dezember 2005 setzte er Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo auf den Spielplan und holte dafür die Debütanten Daniel Harding (Dirigent) und Luc Bondy (Regie). Das Bühnenbild entwarf Erich Wonder, der bereits 1997 an der Scala tätig gewesen war.

Die Scala-Eröffnung am 7. Dezember 2006 wurde mit Giuseppe Verdis Aida in der Regie von Franco Zeffirelli, der auch das Bühnenbild entwarf, sowie unter der musikalischen Leitung von Riccardo Chailly bestritten. Die beteiligten Sänger waren unter anderem Roberto Alagna, Violeta Urmana und Ildiko Komlosi.

Für die Scala-Eröffnung am 7. Dezember 2007 ist Richard Wagners Tristan und Isolde unter Daniel Barenboim und in der Inszenierung von Patrice Chéreau vorgesehen.

Generalintendanten

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Künstlerische Direktoren

Musikdirektoren

Chordirektoren

Bedeutende Uraufführungen

Siehe auch

Commons: Teatro alla Scala di Milano – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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