Iloilo City (Hiligaynon: Ciudad sang Iloilo; Filipino: Lungsod ng Iloilo) ist die Hauptstadt der philippinischen Provinz Iloilo. Sie liegt an der Südküste der Insel Panay im westlichen Teil der Inselgruppe Visayas.
Iloilo City Lungsod ng Iloilo Ciudad sang Iloilo | ||
Lage von Iloilo City in der Provinz Iloilo | ||
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Basisdaten | ||
Region: | ||
Provinz: | Iloilo | |
Barangays: | 180 | |
PSGC: | 063022000 | |
Einkommensklasse: | 1. Einkommensklasse | |
Haushalte: | 72.218 Zensus 1. Mai 2000
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Einwohnerzahl: | 447.992 Zensus 1. August 2015
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Einwohnerdichte: | 7993 Einw. je km² | |
Fläche: | 56,05 km² | |
Koordinaten: | 10° 42′ N, 122° 34′ O | |
Postleitzahl: | 5000 | |
Vorwahl: | +63 33 | |
Bürgermeister: | Jerry P. Treñas (Lakas-CMD) | |
Website: | www.iloilocity.gov.ph | |
Geographische Lage auf den Philippinen | ||
Die Stadt, am gleichnamigen Fluss gelegen, hat 365.820 Einwohner auf einer Fläche von etwa 56 km² und besteht aus den sechs Stadtbezirken: Iloilo City Proper, Jaro, Molo, Mandurriao, La Paz und Arevalo. Politisch weiter unterteilt wird sie in zirka 180 barangays oder Gemeinden. Iloilo City wird häufig als das "Herz der Philippinen" oder auch "Prinzessin des Südens" genannt. Der Ballungsraum von Metro Iloilo (263.150 km²; 510.230 Einwohner) gehört zu den am dichtesten bevölkerten Großstädten der Philippinen. Iloilo City ist auch ein bedeutendes Kulturzentrum.
Geschichte
Im Jahre 1600 wurde die kleine Hafenstadt von den Spaniern als La Punta gegründet, ihr heutiger Name wird von der ursprünglichen Bezeichnung der Provinz Irong-Irong, der sich aus dem Altmalaiischen als "Nasenform" übersetzen lässt und auf die nasenförmige Landfläche der Provinz verweist, abgeleitet. Historische Funde, wie Porzellan und Schmuck aus dem Mittelalter deuten darauf, dass hier der Handel mit China, Indien und Siam schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier stattfand.
La Punta diente als Hafenanlage der damaligen Stadt Jaro. Später siedelten sich Spanier und Chinesen hier an. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt von niederländischen Eroberern übernommen, bis sie später aus dem Land vertrieben wurden. Ab dem Jahr 1800 wuchsen Handel und Schiffbau in rasantem Tempo, so dass die Stadt zu einer Metropole heranwuchs, sie wurde als zweitwichtigster Hafen der Philippinen angesehen.
Am 31. März 1855 öffnete der Hafen für den internationalen Handel und es wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Zuckerrohr und Kokosnüsse sowie einheimische Textilien in alle Welt (vor allem nach Australien) exportiert. Daraus ergab sich, dass diplomatische Vertretungen fremder Staaten wie Großbritannien, Portugal, China und Norwegen ihre Konsulate hier eröffneten. Die Stadt war bald als "reichste Stadt des Landes" bekannt. Emigranten und Händler aus Schottland, Irland und China zog es hierher, genau so wie wohlhabende Nachfahren von Spaniern aus Manila. Um diese Zeit folgte auch die Eröffnung der ersten Golfplatzanlage auf den Philippinen sowie der Bau der ersten Eisenbahnlinie außerhalb von Luzon. Etliche Stahlbrücken und ein gutausgebautes Straßennetz wurde für den Transport von Gütern in der gesamten Provinz errichtet. 1893 wurde die Stadt als Municipio de Iloilo neugegründet. Der König von Spanien nannte die Stadt La Muy Leal y Noble Cuidad de Iloilo.
Nach der Philippinischen Revolution wurde die Stadt durch die Zusammenlegung der zwei Nachbarstädte Jaro und Iloilo sowie der umgebenden Stadtgemeinden von Molo, Mandurriao, La Paz und Arevalo zu einer Metropole, die offiziell am 25. August 1937 als Iloilo City gegründet wurde. Als japanische Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg die Stadt übernnahmen, wurden viele historische Denkmäler sowie die damals gutausgebaute Infrastruktur zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Stadt an wirtschaftlicher und industrieller Bedeutung, und die Hafenanlage wurde nur noch als lokaler Transporthafen benutzt.
Erst in den 1990er Jahre zeichnete sich in der Stadt ein erneuter Aufschwung ab. Im Jahr 1995 plante man eine wirtschaftliche Stadterweiterung mit den umgebenden Regionen Leganes, Oton, Pavia, San Miguel und Guimaras, die als "Metro Iloilo" bekannt wurde. Geplant wurde die Errichtung eines internationalen Flughafens, eine moderne Brücke für Guimaras, die Modernisierung des alten Handelshafens für den internationalen Schffsverkehr und neue industrielle Zentren außerhalb des Stadkerns. Zu den Plan gehört auch der Bau einer modernen Eisenbahnlinie, die von Iloilo mit Passi City und Roxas City verbinden soll. Auch ein Autobahnausbau wird zur Zeit geplant.
Kultur
Hiligaynon, oder besser als Ilonggo bekannt, ist die häufig gesprochene Sprache. Kinaray-a, Tagalog, Mandarin und Englisch werden auch weitgehend verstanden.
Jährlich wird am 18. Januar der Dr. Graciano Lopez Jaena Day und am Ende des Monats das Dinagyang Festival in der Stadt gefeiert. Am 2. Februar feiert man in Jaro das Fest der Nuestra Señora de la Candelaria. Das Paraw Regatta Festival folgt Ende Februar in Arevalo. Hier werden einheimische Seegelbote kunstvoll bemalt und bis nach Guimaras gesegelt.
Die Stadtbevölkerung besteht hauptsächlich aus Migranten aus den gesamten westlichen Visayas sowie auch Nachkommen von Arbeitern aus Mindanao. In der Stadt leben viele Nachfahren spanischer Mestizen, chinesischstämmiger Filipinos und Inder.
Besondere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die spanischen Kolonialbauten aus Korallen- und Marmorstein sowie die alten Kirchen aus der Barockzeit in Molo, La Paz und Jaro. Der Arroyo-Brunnen vor dem Provinzkapitol und der Glockenturm von Jaro Plaza sind bedeutende Wahrzeichen der Stadt. Bedeutende Baudenkmäler ist auch das mehrere hundert Jahre alte Fort San Pedro, die Plaza Libertad und das Museo Iloilo.
Wirtschaft
Der Ballungsraum der Stadt Iloilo gilt als das wirtschaftliche Zentrum von ganz Panay. Hier befinden sich ein Großteil der regionalen Regierungsbehörden sowie der Hauptsitz etlicher Firmen, Industriebetriebe, Büros, Konzerne und Banken. Als Hauptstraßen gelten die General Luna St., Iznart St. und J.M. Basa St.(Calle Real) im Stadtkern sowie M.H. del Pilar St. in Molo und der Lopez Jaena St. in La Paz und Jaro.
Viele Industrieanlagen befinden sich in Jaro. Neue kommerzielle Zentren existieren auch weitgehend in Mandurriao. Besonders erwähnenswert ist die Benigno Aquino Ave. (diversion road), wo sich viele neue Geschäfte angesiedelt haben. Besonders bekannt ist der Boardwalk Riverside und der Smallville Buisness Complex sowie die offene Anlage des alten Iloilo Domestic Airport. Im Juni 2007 wurde der neuerbaute New Iloilo International Airport außerhalb der Stadt eröffnet sowie die Rekonstruktion und Modernisierung der alten Hafenanlage. Die Infrastruktur, vor allem die Stadtbrücken und das Straßennetz wurden stark verbessert. Im Vergleich zu anderen philippinischen Großstädten sind hier die Kontraste zwischen reich und arm nicht allzu gegenwärtig. Die Stadt ist auch für ihr relativ hohes Bildungsniveau bekannt. Inzwischen besitzt die Stadt etwa 30 Grund- und Hochschulen sowie sieben Universitäten. Es gibt zahlreiche Luxushotels und Resorts für den zunehmenden Tourismus in der Stadt.