Der Renault R4 wurde von 1961 bis 1992 produziert. Er gehört zu den meistproduzierten Autos der Welt. In seiner 31jährigen Geschichte wurde er über 8 Millionen mal verkauft.

Der R4 führt heute nicht nur den Status eines Kultobjektes, sondern brachte zu seiner Markteinführung viele innovative Konzepte in den Massenmarkt.
So besaßen schon die Fahrzeuge Anfang der siebziger Jahre einen Bremskraftregler und eine stufenlos verstellbare Rückenlehne, was zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ein Opel Kadett, der fast doppelt so viel kostete, aufwies. Die Federung war "französisch", also bestens. Die Motoren galten von Begin an als robust. Die PS-Zahlen veränderten sich nicht groß (R4), von ca. 26 PS in den ersten Fahrzeugen 1956 bis 34 PS (ab August 1970) am Ende der Produktion.
Eine Ausnahme stellte hier der Rodeo dar, der 1980 mit 1280 ccm und 45 PS auf den Markt kam.
Im Jahre 1978 brachte Renault den R4 mit 1100 ccm Hubraum (vorher 845 ccm) auf den Markt, der, trotz gleicher PS-Zahl, den Durchzug bei Steigungen erhöhte; auch für den R4 galt: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum.
Der R4 basierte auf einem Baukastensystem mit Plattformstrategie. Das bedeutet, dass die Karosserie nur mit der Bodengruppe verschraubt war. So war es leicht möglich andere Karosserieformen zu montieren, so war der R4 auch als Kastenwagen oder Cabrio erhältlich.
Die gelungene Kombination von Frontantrieb, rundum Einzelradaufhängung, relativ langem Radstand und ziemlicher Höhe der Karosserie verhalfen ihm zur außergewöhnlich guten Raumausnutzung und im Verbund mit ausreichender Motorisierung zum hohen Nutzwert.
Bis zum Jahr 1964 waren 500.000 R4s hergestellt im Jahr 1966 waren es bereits 1 Million. 1988 wurden die letzte Modelle in Deutschland verkauft, da der R4 den verschärften Abgasgrenzwerten in Deutschland nicht mehr genügte. In den 1960er und 1970er Jahren wurde er zum Kultobjekt, als die Studentenbewegung ihn (neben der Ente) als ideales Revolutionsauto ansah. Seinen eigentlichen Erfolg verdankte er aber wohl dem Umstand, daß er einfach praktisch, preiswert und robust war.
Die immer wieder kritisierten Rostprobleme, in der Hauptsache Durchrostung des Bodenblechs von innen her, was leider tatsächlich ziemlich schnell (5 bis 6 Jahre) gehen konnte, waren keine, wenn man den Neuwagen entsprechend schützte. So fuhr der Autor einen R4 von Februar 1983 bis Ende des Jahres 2000, und das Bodenblech war nicht durchgerostet.
1998 brachte Renault mit dem Kangoo ein Fahrzeug auf den Markt, welches von der Presse als Nachfolger des R4 gefeiert wurde, obwohl es für Fahrzeuge wie die "Ente", den "Käfer" und eben den R4 keine wirklichen Nachfolger geben kann; sie werden einfach durch etwas anderes abgelöst.