Das 15-Puzzle (auch 14-15-Puzzle genannt) ist ein Geduldspiel, welches in der USA zwischen 1870 und 1880 entstanden ist und von einem Postangestellten mit Namen Noyes Palmer Chapman erfunden wurde.

Aufgabenstellung
In einem quadratischen Rahmen der Größe 4×4 liegen 15 Steine, die von 1 bis 15 durchnummeriert sind. In der Ausgangsposition sind die Steine mit Ausnahme der Steine 14 und 15 in aufsteigender Reihenfolge sortiert, das letzte Feld bleibt frei.
Dadurch ergibt sich folgendes Bild:
Die Aufgabe besteht nun darin, die Steine durch eine Folge von Zügen in die richtige Reihenfolge zu bringen:
Erlaubt sind nur solche Züge, bei denen ein Stein, der horizontal oder vertikal direkt neben dem freien Feld liegt, auf dieses verschoben wird. Sam Loyd setzte ein Preisgeld von 1000 Dollar für die erste richtige Lösung aus, wohl wissend, dass das Problem unlösbar ist. Der Beweis basiert auf der Tatsache, dass bei erlaubten Zügen die Parität von erhalten bleibt (das heißt, wenn vor dem Zug (un)gerade war, ist es das auch nach dem Zug). Dabei ist die Anzahl der Zahlenpaare, die sich in falscher Reihenfolge befinden und die Nummer der Reihe, in der sich das leere Feld befindet.
Geschichte
Der Rätselspezialist Sam Loyd behauptete von 1891 bis zu seinem Tode (1911), dass er der Erfinder dieses Rätsels wäre. Dies konnte er aber nicht belegen. Es wurde von neueren Untersuchungen sogar als Lüge entlarvt.[1][2]
Das Spiel wurde von einem Postangestellten mit Namens Noyes Palmer Chapman in New York erfunden. Er zeigte seinen Freunden im Jahr 1874 ein ähnliches Puzzle. Bei diesem ging es darum, sechszehn nummerierte Blöcke in die Form eines magischen Quadrates zu bringen. Die ersten Kopien des 15-Puzzles machten den Weg nach Syracuse im Staat New York zu Frank Chapman dem Sohn von Noyes. Und dann von ihm weiter nach Watch Hill und schliesslich nach Hartfort in Connecticut, wo Studenten der amerikanischen Schule für Hörbehinderte das Puzzle in grossen Auflagen fertigten und im Dezember 1879 als Weihnachtsgeschenke in Boston, Massachusetts verkauften. Matthias Rice, der Besitzer eines Geschäftes für ausgefallene Holzgegenstände, entdeckte eines dieser Puzzles und fing an diese umgehend selber herzustellen und als "Gem Puzzle" auf den Markt zu bringen. Gegen Ende Januar 1880 setzte ein Zahnarzt namens Dr. Charles Pevey ein Preisgeld für die Lösung des 15-Puzzles aus. Der erste Megatrend für das Spiel war in den USA im Februar, in Kanada im März und in Europa im April 1880 zu sehen. Der Trend war bereits im Juli des gleichen Jahres aber wieder im Rückgang. Das Spiel wurde in Japan erst neun Jahre später (1889) eingeführt.[1]
Noyes Chapman hat das 15-Puzzle am 21. Februar 1880 als "Block Solitaire Puzzle" zum Patent angemeldet. Das Patentamt lehnte sein Gesuch aber ab, weil es nicht gross unterschiedlich zu sein schien, wie ein am 20. August 1878 erteiltes Patent für Ernest U. Kinsey und das Spiel "Puzzle-Blocks".[1]
Heutige Spiele
Die heutigen Spiele haben das Spielprinzip abgewandelt. Da es nicht möglich ist, das 15-Puzzle zu lösen, sind nun viele Puzzles im Handel, die bereits richtig sortiert sind. Das Ziel des Spieles ist es nun, ein gemischtes Puzzle wieder in den Originalzustand zu versetzen und ist damit mit der Aufgabenstellung des Zauberwürfels vergleichbar.
Im Handel findet man viele Formen dieses Spiels. Es gibt sie z.B. als Schlüsselanhänger, oder in Plastik oder Holz gefertigt. Es gibt auch Spiele, die nicht mehr das Ziel haben Zahlen zu sortieren, sondern bestehen aus einem Bild, das nur komplett zu sehen ist, wenn alle Quadrate in einer richtigen Reihenfolge sortiert werden.
Weblinks
- 8-Puzzles-Applet Deutschsprachige Seite, welche ein selbstlösendes Schiebepuzzle als Java-Applet und als Mashup anbietet.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Jerry Slocum & Dic Sonneveld, The 15 Puzzle. ISBN 1-890980-15-3
- ↑ Sam Loyd's Fifteen Englischsprachige Seite mit Java-Applet und Beweis der Unlösbarkeit des Problems. Abgerufen 16.11.2007