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Lage von Harleshausen in Kassel |
Harleshausen ist der achte der insgesamt 23 Stadtteile bzw. Ortsbezirke der Stadt Kassel. Im Jahr 2004 hat Harleshausen ca. 14 000 Einwohner.

Geschichte
Mittelalter
Die Geschichte Harleshausens beginnt mit einer neolithischen Siedlung "In der Aue" ( Bandkeramiker). Weiterhin gibt es Funde und Hügelgräber aus der Bronzezeit (ca. 1500 v. Chr.), die belegen, dass das heutige Gebiet Harleshausens bereits früh von Menschen besiedelt wurde.
Urkundlich wurde Harleshausen 1074 erstmalig erwähnt. Ein Mann namens Ruothnc schenkt dem Kloster Hasungen eine Manse (7,5ha). In Harleshausen werden 1125 die Ministerialen (Adlige) des Klosters Hersfeld auf der "Kirchhofsburg" erwähnt. Die Adligen, die 1399 den Rest ihres Besitzes verkaufen, haben auf dem burghofartigen Gelände auf dem Kirchhof eine Eigenkirche mit einem vom Gutsherrn angestellten Priester.
Neuzeit
Später wurde Harleshausen dem Kirchspiel Weißenstein mit Sitz in Kirchditmold zugeordnet, blieb aber politisch im nördlich gelegenen Amte "Uff'r Ahna". Im Amte Ahna bildete Harleshausen einen Schöppenstuhl zusammen mit Wolfsanger. 1556 wird berichtet, in Harleshausen seien "viele Güter innen, gäben aber nichts davon", d.h. sie gäben der Kirche nichts ab.
1604 schlachten die Harleshäuser einen herrschaftlichen Auerochsen des Landgrafen Moritz des Gelehrten von Hessen-Kassel. Die Gemeinde Harleshausen bezahlt 235 Jahre lang Strafe, bis 1839. Aus dieser Zeit rührt die Bezeichnung der Harleshäuser: "Ossenköbbe" (Ochsenköpfe) oder einfach "Harleshüser Ossen" (Harleshäuser Ochsen).
1747, bei Erstellung des Lager-Stück- und Steuerbuchs, werden in Harleshausen 304 Einwohner gezählt. Im Dreißigjährigen und im Siebenjährigen Krieg erleidet Harleshausen schwere Zerstörungen. Im Siebenjährigen Krieg wird u.a der Turm der ehem. Kirche auf dem Kirchhof zerstört. Ab dem 18. Jh. ist Harleshausen nach Kirchditmold eingepfarrt.
19. und 20. Jahrhundert
Im 19.Jh. wuchs die Bevölkerung erheblich. 1880 kam Bürgermeister Martin Homburg ins Amt (bis 1904), der die Verkoppelung (1882-1902) durchführte. Ihm folgte Bürgermeister Wilhelm Führer (1904-1928), unter dessen Leitung Harleshausen eine eigene Kirche bekam. Daneben wurde mit dem Bau der neuen Schule ein neues Zentrum geschaffen. Harleshausen wurde in dieser Zeit entscheidend geprägt. Um 1930 hatte Harleshausen mehr als 4000 Einwohner. 1936 wurde Harleshausen nach Kassel eingemeindet und verlor dabei ca.70 ha Fläche an Ober- und Niedervellmar (siehe Vellmar).
Der Stadtteil wurde innerhalb der Stadt Kassel neu zugeschnitten. 1980 schließlich wurde der Stadtteil Jungfernkopf abgetrennt; Harleshausen ist aber noch immer einer der großen Stadtteile der Stadt.
Straßen und Plätze
Die B 251 führt von Korbach kommend als Wolfhager Straße durch den Ort nach Rothenditmold in die Innenstadt; am "Uhrtürmchen" zweigt die Harleshäuser Straße nach Kirchditmold ab und beim ehemaligen Cafe Bachmann die Straße nach Vellmar. Vielbefahren ist auch die Ahnatalstraße, die vom Haroldsplatz an der B 251 über die Harleshäuser Straße zur Rasenalle führt. Die Rasenalle stellt am nördlichen Ortsrand vor dem Wald die Verbindung von Wilhelmshöhe über die Wolfhager Straße nach Weimar und schließlich bis zum Schloß Wilhelmsthal bei Calden her.
Geschichtlich bedeutsam, aber heute nur noch eingeschränkt als Durchgangsverbindung genutzt, sind der Wilhelmshöher Weg (von der Wolfhager Straße in Ortsmitte südlich über die Ahnatalstraße zur Hessenschanze und schließlich nach Wilhelmshöhe führend) und die Eschebergstraße (in der "Scharfen Kurve" der Wolfhager Straße als Verbindung zur Rasenalle nach Westen abzweigend).