Dieser Artikel befasst sich mit dem germanischen Gott Thor. Für weitere Bedeutungen siehe Thor (Begriffsklärung).

Thor (auch: Thunar, Donar, Donner, Asathôr; isl.: Þór), in der germanischen Mythologie Gott des Donners war der erste Sohn des Odin und der Jörd (Erde)
Nach Angaben des Tacitus war es den Germanen nicht gestattet sich ein Bildnis ihrer Götter zu fertigen. In der jüngeren Überlieferung wird Thor geschildert als ein Mann im besten Alter, von jugendlicher Frische, mit rotem Bart, vom Wesen her gutmütig, bieder und von ungeheurer Stärke, aber auch leicht erregbar und zornig.
Thor ist der Donnerer. Als solcher führt er drei Kleinode mit sich: Den Blitze schleudernde Donnerhammer Miölnir (Mjolnir), der, einmal geworfen, nie sein Ziel verfehlte und von selbst zurückkehrte, den Machtgürtel Megingiard und die Eisenhandschuhe. (In dieser Eigenschaft fassten ihn die römischen Geschichtsschreiber als Jupiter auf.) Mit seinem Hammer weiht er die Ehe und schenkt ihr Fruchtbarkeit. Auch die Gesundheit der Menschen beschützt er und deshalb wurden ihm bei Krankheit Opfer gebracht.
Er lag in steter Fehde mit dem Riesengeschlecht der Joten und Thursen, auch mit der Jormungandr (Midgardschlange). Später erlegte er diese bei der Götterdämmerung, doch wurde er hierbei selbst durch ihren Gifthauch getötet. Seit seinem Kampf mit Hrungnir steckt ein Stück von dessen Waffe, einem Wetzstein, in Thors Kopf.
Thors Wagen, den er benutzt wenn er gegen die Riesen ins Feld zieht, wird von den beiden Ziegenböcken Tanngnjostr (nord. Zähnefletscher oder Zähneknisterer) und Tanngrisnir (nord. Zähneknirscher) gezogen. Seine Gattin Sif gebar ihm eine Tochter, Thrud (Kraft), während er von der Jotin Jarnsaxa zwei Söhne, Magni und Modi was soviel wie (Stärke) und (Mut) bedeutet, besaß.
Als sein Wohnsitz gilt Thrudheim (Land der Stärke); als eine Wohnung in Asgard ist Thrudwang als der Sitz Thors verbürgt. Von Donar (= Thor) hat der Donnerstag den Namen. Von Thor (ae. thursday, an. thorsdagr)
Unter den Tieren ist dem Thor der Ziegenbock heilig, unter den Bäumen ist besonders die Eiche geweiht, aber auch die Eberesche. Die Braut (das Brautpaar) wurde bei der Hochzeit geweiht, indem man der Braut einen symbolischen Thorshammer in den Schoß legte. Andere Quellen sprechen von einem Schwert, das man in der ersten Nacht in die Mitte des Bettes zwischen das Brautpaar legte. Tyr
Literatur
- Uhland, Der Mythus vom Thor (Stuttg. 1836, und im 6. Bd. der "Schriften").
- Voenix: "Die Fahrten des Thor", Arun Verlag, September 2001, ISBN 3-927940-99-2