Schmerlen (Cobitidae), auch als Dorngrundeln bekannt, sind bodenlebende Süßwasserfische aus Familie der Karpfenartigen. Alle Schmerlen leben in der Alten Welt.
Schmerlen | ||||||||||||
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![]() Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cobitidae | ||||||||||||
Swainson, 1839 |
Verbreitung
Die Fische leben in ganz Europa, mit Ausnahme des Nordens von Skandinavien, der Inseln im Mittelmeer und der Peloponnes, ganz Asien mit Ausnahme der Arabischen Halbinsel, des äußersten Norden Sibiriens zwischer der Mündung des Ob und der Lena, der Tschuktschen-Halbinsel, Kamtschatkas, der Philippinen, Hainans, Sulawesis und des Gebietes östlich der Wallace-Linie. In Afrika gibt es ein isoliertes Vorkommen im Norden Marokkos, sowie am Horn von Afrika.
In Deutschland gibt es nur zwei Schmerlenarten, der Europäische Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), der vor allem in nährstoffreichen kleinen Seen und Teichen lebt, und der Steinbeißer (Cobitis taenia), der vor allem in Fließgewässern vorkommt. Auf dem Balkan wurden erst in jüngster Zeit einige neue Arten entdeckt, die endemisch in sehr kleinen Gebieten leben [1].
Merkmale
Die meisten Schmerlen werden um die zehn Zentimeter lang, die größte Schmerlenart Lepidocephalichthys manipurensis [2] kann bis zu 56 Zentimeter lang werden, die kleinste, das winzige Dornauge Pangio incognito [3] erreicht mal gerade eine Länge von drei Zentimeter. Vor allem kleinere Arten sind auch als Zierfische in der Aquaristik bekannt, wo sie als Schneckenbekämpfer eingesetzt werden. Gemeinsame Merkmale sind:
- zylindrischer Körper
- 6-12 Barteln
- zahnloses, nach unten gerichtetes ("unterständiges") Maul
- Dornen im Gesichtsbereich (fast alle Arten)
- einreihige Schlundzähne
Taxonomie
Es gibt zwei Unterfamilien, 26 Gattungen und über 175 Arten. [4]
- Prachtschmerlen (Botiinae)
- Botia Gray, 1831
- Chromobotia Kottelat, 2004
- Leptobotia Bleeker, 1870
- Parabotia Dabry de Thiersant, 1872
- Sinibotia Fang, 1936
- Syncrossus Blyth, 1860
- Yasuhikotakia Nalbant, 2002
- Steinbeißer (Cobitinae)
- Acanthopsoides Fowler, 1934
- Acantopsis van Hasselt, 1823
- Cobitis Linnaeus, 1758
- Acanthopsoides Fowler, 1934
- Acantopsis van Hasselt, 1823
- Cobitis Linnaeus, 1758
- Enobarbichthys Whitley, 1931
- Iksookimia Nalbant, 1993
- Kichulchoia Kim, Park & Nalbant, 1999
- Koreocobitis Kim, Park & Nalbant, 1997
- Kottelatlimia Nalbant, 1994
- Lepidocephalichthys Bleeker, 1863
- Lepidocephalus Bleeker, 1859
- Schlammpeitzger (Misgurnus) Lacepède, 1803
- Neoeucirrhichthys Banarescu & Nalbant, 1968
- Niwaella Nalbant, 1963
- Dornaugen (Pangio) Blyth, 1860
- Paralepidocephalus Tchang, 1935
- Paramisgurnus Dabry de Thiersant, 1872
- Protocobitis Yang & Chen, 1993
- Sabanejewia Vladykov, 1929
- Serpenticobitis Roberts, 1997
- Somileptus Swainson, 1839
Quellen und weiterführende Informationen
Zitierte Quellen
Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil aus den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
- ↑ Maitland, Linsel: Süßwasserfische, Kosmos, ISBN 3-440-10962-5
- ↑ Fishbase Lepidocephalichthys manipurensis
- ↑ Fishbase Pangio incognito
- ↑ Integrated Taxonomic Information System Cobitidae
Literatur
- Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt, Urania-Verlag, 1990, ISBN 3-332-00109-4