Panke


Die Panke ist ein kleiner Fluss in Brandenburg und Berlin und gemeinsam mit Dahme und Wuhle der bekannteste Berliner Nebenfluss der Spree. Sie hat eine Länge von etwa 27 Kilometern, von denen sich etwa 17 Kilometer auf Berliner Stadtgebiet befinden. Ihr Einzugsgebiet beträgt etwa 250 km².
Verlauf
Die Panke entspringt auf dem Barnimplateau in Bernau. Ein Arm mündet heute im Wedding am Nordhafen in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, ein anderer, nämlich der ursprüngliche, beim Bahnhof Friedrichstraße auf der Höhe des Theaters am Schiffbauerdamm, kaum sichtbar, in die Spree. Ein berlinerischer Spruch lautete in alten Tagen:
„Am Schiffbauadamm Numma zwee,
da fließt de Panke in de Spree.“
Soweit die Panke zum Ortsteil Wedding gehört, hat sie seit 1827 im wesentlichen den gleichen Verlauf wie heute. Sieht man von späteren Begradigungen ab, die zu einem kanalartigen Erscheinungsbild geführt haben, wird der Pankelauf nur an zwei Punkten einschneidend verändert:
- beiderseits der Badstraße im Bereich der Mühle. Durch Zuschüttung des westlichen Pankelaufs wird die Pankeinsel zu „Festland“ und der Mühlengraben zum Pankebett.
- südlich der Schönwalder Straße. Durch die Verlegung des Abzweigs der sogenannten Süd- oder Stadtpanke flussabwärts zur Schulzendorfer Straße und ihre Verrohrung über die Bezirksgrenze hinaus ist dieser Pankearm aus der Topographie des Wedding verschwunden.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Panke in ihrem Unterlauf für kleinere Kähne schiffbar. Nahe der Spreemündung wurde sie im 18. Jahrhundert zu einem kleinen See aufgestaut, der im Park des Bankiers Veitel Heine Ephraim lag. Heute befindet sich in diesem Bereich die Brachfläche „Am Zirkus“ beim Berliner Ensemble, dem Bertolt-Brecht-Theater.
Zu manchen Zeiten führte die Panke auch Hochwasser. So geschehen in den Jahren
- 1839, als sie die Papiermühle auf dem heutigen Gelände des Bürgerparks zerstörte,
- 1888, als sie ein Hinterhaus in der Schulzendorfer Straße zum Einsturz brachte,
- 1899, als sie die Mauern des Grundstücks Chausseestraße 80/81 durchbrach,
aber auch in den Jahren 1904, 1905, 1919, 1927 und zuletzt 1980.
Der Berliner Stadtbezirk Pankow, der Bernauer Stadtteil Pankeborn und die Gemeinde Panketal leiten ihren Namen von der Panke ab.
In Pankow fließt der Fluss unter anderem durch den Bürgerpark.
In Bernau wurde aus dem Pankewasser lange Zeit ein beliebtes Bier gebraut.
Die Berliner Rockband Pankow erschuf Anfang der 1980er die Gestalt „Paule Panke“.
Rad- und Wanderweg
Entlang der Panke führt der Pankeweg auf zum Teil sehr gut ausgebauten Wegen. Geplant ist der Weg von der Mündung in die Spree (beim S- und U-Bahnhof Friedrichstraße) bis zur Quelle nahe Bernau und er ist ca. 34km lang. Ausgeschildert ist er jetzt schon. Im Schlosspark mit dem Schloss Schönhausen ist der Verlauf mit dem Radfernweg Berlin-Usedom identisch.
Die Panke im Lied
Bereits Kurt Tucholsky wusste um die Bedeutung der Panke. Ein Couplet des Autors beginnt mit den Zeilen:
Muß am Vormittag mein dicker, kurzer Mann
an der Börse spekulieren
schau ich mir die Hauptstadt an der Panke an,
dann gehe ich spazieren ...
Und in dem Lied „Ganz draußen an der Panke“ von Fredy Sieg heißt es:
Janz draußen an der Panke
Hab ich mein kleenes Haus
Davor steht eene Banke
da ruh ich abends aus
Da kommt mir manch Jedanke
seh ich det Flüsscken ziehn
Ganz leise gluckst die Panke
Die heimatliche Panke ...
Das Fest an der Panke
Seit 1963 wird in Pankow jährlich am zweiten Wochenende im September das Fest an der Panke veranstaltet, ein Künstlerfestival mit sozialem Anspruch. Initiiert wurde das Fest unter anderen vom Bildhauer Heinz Worner und den Malern Harry Lüttger, Georg Sailer und Paul Schultz-Liebisch.
Literatur
Ute Langeheinecke, Der Wedding als ländliche Ansiedlung 1720 bis 1840, Gebr. Mann Verlag Berlin, 1992.
nöö da Panke sitzt hier spasstis