Religionskritik

Kritik am Glauben an Gott
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Oktober 2002 um 22:08 Uhr durch Schewek (Diskussion | Beiträge) (Vielleicht sollte man die Literaturangaben zu den einzelnen Autoren verschieben, und im Artikel nur auf Religionskritiker verweisen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Religionskritik bezweifelt die Grunddogmen der Religionen.

Kritikpunkte an Religionen kann man in philosophische, naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche unterteilen:

Philosophische Kritikpunkte

  • Ohne direkte Hinweise auf die Existenz übernatürlicher Wirkungen gebe es keine Notwendigkeit, ihre Existenz anzunehmen. (Dieser Kritikpunkt zielt auf Konzepte wie eine 'Weltkraft' oder einen 'Weltgeist' ab.)
  • Ohne direkte Hinweise auf die Existenz überirdischen Wesen gebe es keine Notwendigkeit, ihre Existenz anzunehmen. (Hiermit werden alle Religionen, die Götter haben, abgelehnt. Insbesondere Götter, die als Person betrachtet werden, fallen unter diesen Kritikpunkt.)


Naturwissenschaftlische Kritikpunkte

Die Lehren vieler Religionen widersprechen den Naturgesetzen:

  • Schöpfungsgeschichten lassen sich nicht mit der Theorie vom Urknall in Einklang bringen.
  • Ein zyklischer Zeitablauf, wie er in manchen Asiatischen Religionen angenommen wird, findet sich nicht in der geschichtlichen Entwicklung der Welt.
  • Lebewesen werden in manchen Religionen als von einem Schöpfer geschaffen angesehen. Dagegen zeigt die Evolutionstheorie eine graduelle Entwicklung.
  • Wunder erfordern, dass die Naturgesetze beliebig ein- und ausgeschaltet werden könnten. Bisher konnten solche Erscheinungen nicht objektiv nachgewiesen werden. ("Es geht alles mit rechten Dingen zu!")

Gesellschaftswissenschaftliche Kritikpunkte

Religionen werden unter diesen Kritikpunkten als Methoden angesehen, die Menschen zu kontrollieren.
Das bekannte Zitat, dass ... [die Religion] der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes." von Karl Marx drückt diese Ansicht aus.

Daneben werden Religionen daraufhin untersucht, dass die Lehren Abbild menschlicher Ideen seien, und keine äußeren Einwirkungen zu ihrer Erklärung benötigen.
Hierunter fallen alle Religionen, deren Gott oder Götter menschenähnliche Züge haben. Die Götter der griechischen Mythologie bieten hierzu ein offensichtliches Beispiel. Aber auch modernen Religionen wie Judentum oder Christentum haben ein Gottesbild mit menschlichen Eigenschaften.

Das Menschenbild vieler Religionen sei klischeehaft: Menschen werden als prinzipiell "gut", "perfekt" oder "heilig" angesehen, oder als "schlecht" oder "sündig". Beobachtungen zeigen dagegen, dass Abstammung und Erziehung einen großen Einfluss haben.

Noch nicht klassifizierte Kritikpunkte

  • die endgültige Bestimmung des Menschen und der menschlichen Geschichte wird abgelehnt.
  • das Weiterleben des Menschen nach dem Tode wird abgelehnt.


Literatur

Joachim Wehler, "Grundriß eines rationalen Weltbildes" (Reclam Verlag UB 8680).
Kurz und präzise werden die wesentlichen Konfliktpunkte eines vernünftigen Weltbildes mit dem Gottesglauben dargestellt. Aus dem Inhalt: Habe Mut,dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Sicheres Wissen gibt es nicht, aber es wird auch nicht gebraucht. Sternstunden der Wissenschaft. Geburt, Leben und Tod: Alles ist geworden und vergeht. Religion sucht nicht Erkenntnis, sie schenkt Geborgenheit. Ethik: Was soll ich tun, was muß ich lassen ?
Ludwig Feuerbach, "Das Wesen der Religion" (Verlag Lambert Schneider, Heidelberg)
Ein grundlegendes Buch des Atheismus
Ludwig Feuerbach, "Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde"
Aus heutiger Sicht etwas polemisch. (siehe auch "Das Wesen des Christentums" (Reclam UB 4571))
Siegmund Freud "Die Zukunft einer Illusion" in "Massenpsychologie und Ich-Analyse" (Fischer Taschenbücher: Frankfurt Bd. 10452)
Eine kurze Abhandlung über den Gottesglauben aus psychologischer Sicht. Ein grundlegendes Buch des Atheismus
Bertrand Russell, "Warum ich kein Christ bin ich" (rororo Sachbuch 6685, München 1963)
Eine Aufsatz- und Vortragssammlung über den Atheismus.
Tilman Moser, "Gottesvergiftung" (Suhrkamp Taschenbuch 533)
Ein persönlicher Erfahrungsbericht über den großen Bruder Gott
Franz Buggle "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" (Rowohlt 1992, TB.- Nr.60427)
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gott der Bibel: Dieser sei oft willkürlich, intolerant, grausam, blutdürstig, rachsüchtig und damit abzulehnen.
Karlheinz Deschner "Abermals krähte der Hahn. Eine kritische Kirchengeschichte von den Anfängen bis zu Pius XII" (3.Aufl Reinbeck 1972 oder Moewig TB Nr 3266)
Karlheinz Deschner "Kirche des Unheils. Argumente, um Konsequenzen zu ziehen" (München 1974)
Karl-Heinz Weger, "Religionskritik"
Enthält viele Orignaltextstellen aus grundlegenden Werken des Atheismus. Öfter etwas zusammenhangslos angeführt.
Horst Herrmann, "Die Kirche und unser Geld"
Das Buch zeigt auf, daß auch die Leute,die aus der Kirche ausgetreten sind, in vielfältiger Weise die Kirchen noch weiter finanzieren.