Ein Zeichen ist das Grundelement zum Aufbau von Sprachen.
Nach de Saussure ist ein Zeichen die Beziehung (Verbindung) zwischen Bezeichnetem (Signifikat) und Bezeichnung (=Signifikant, Bezeichnendes). Das Bezeichnete entspricht einer Vorstellung oder einem Konzept, das Bezeichnende ist ein Lautbild. Das Lautbild ist auch etwas Gedachtes, da man für sich selber eine Lautfolge gedanklich "aussprechen" kann, ohne die Lippen zu bewegen. Ein sprachliches Zeichen ist beliebig (arbiträr). Beliebig hier nicht im Sinne, dass jede Person dieses frei wählen kann, sondern im Sinn von unmotiviert, dann aber fest zugeordnet.
Zeichen für die Kommunikation zwischen Menschen bedürfen der "Verabredung", einer Sprachkultur.
Worte in einer Alphabetschrift bestehen aus Buchstabensequenzen. Erst das ganze einzelne Wort ist im linguistischen Sinn ein Zeichen.
Für Peirce steht ein Zeichen "für etwas, das für jemanden in gewisser Hinsicht für etwas steht". Umberto Eco schlägt vor, alles Zeichen zu nennen, was aufgrund einer vorher vereinbarten sozialen Konvention als etwas aufgefasst werden kann, das für etwas anderes steht. Er übernimmt damit weitgehend die Definition von Morris (1938).
Quellen:
- Ferdinand de Saussure, Grundfragen der Allgemeinen Sprachwissenschaft; Erster Teil , Kapitel I, Die Natur des sprachlichen Zeichens, 1915
- Umberto Eco, Entwurf einer Theorie der Zeichen, Wilhelm Fink Verlag, 1987