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Wiesbaden Hauptbahnhof

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Der Wiesbadener Hauptbahnhof ist der Hauptverkehrsknotenpunkt der hessischen Landeshauptstadt. Er befindet sich am Südrand der Innenstadt und wird von täglich ca. 27.000 Reisenden frequentiert. Er ist einer der wenigen erhalten gebliebenen Köpfbahnhöfe in Deutschland.

Geschichte

Der heutige Bahnhof ersetzte den älteren Taunus-Bahnhof, der sich im Bereich der heute vor dem Bahnhof liegenden Reisinger Anlagen befand. Der Taunus-Bahnhof entstand 1840 im Rahmen des Baus der Taunusbahn.

Der Neubau des Wiesbadener Hauptbahnhofs wurde 1904 bis 1906 nach Plänen von Fritz Klingholz in aufwändigen neobarocken Formen errichtet. Er entsprach damit dem Repräsentationsbedürfnis der damaligen Weltkurstadt und bot auch dem alljährlich im Mai anreisenden Kaiser Wilhelm II. einen würdigen Empfang.

Der Bahnhof befand sich zur Zeit seiner Entstehung außerhalb der Stadt und am süd-östlichen Beginn der damals neu angelegten Ringstraße (Kaiser-Friedrich- und Bismarckring), die sich im Viertelkreisbogen nach Westen um das Historische Fünfeck erstreckte. In den folgenden Jahren bis zum Ersten Weltkrieg wurde die Bebauung erst bis zum neuen Hauptbahnhof ausgedehnt.

In den Jahren 2003/2004 wurde der Wiesbadener Hauptbahnhof für 25 Mio Euro umfassend renoviert und modernisiert.

Architektur

Das Bahnhofsgebäude besteht aus der Bahnsteighalle mit ursprünglich 11 Gleisen (heute sind nur noch 10 in Betrieb), einem sich davor befindlichen breiten überwölbtem Querbahnsteig, der sich nach Osten über die Bahnsteighalle hinaus ausdehnt und einer rechtwinklig dazu angeordneten – etwa in Höhe des im Osten liegenden Gleis 1 – ebenfalls überwölbtem Empfangshalle.

Außen besteht er aus rotem Sandstein und besitzt reiche neobarocke Formen. Höhepunkt ist ein seitlich (östlich) der Empfangshalle angeordneter 40 m hoher Uhrturm mit geschweifter Haube.

Der westliche (ehemalige) Eingang wird überragt von einer kupfernen Kuppel. Das Dach wird mit grünen Ziegeln geschmückt.

Innen ist das Bauwerk – im Gegensatz zu seinem Äußeren – aus gelbem Sandstein gefertigt. Die eigentliche Bahnsteighalle besteht aus einer Stahl-Glas-Konstruktion.

Nach seiner Renovierung im Jahr 2004 erhielt der Bahnhof wieder weitgehend sein ursprüngliches Aussehen. Der monumentale Charakter des Querbahnsteigs kommt nun wieder voll zur Geltung, da störende Einbauten entfernt wurden.

Verkehrliche Bedeutung

Der Wiesbadener Hauptbahnhof hat heute 10 Gleise und wird von ca. 27.000 Reisenden am Tag genutzt. Er ist Endpunkt von drei Linien der S-Bahn Rhein-Main (S 1: Wiesbaden – Mz-Kastel – Ffm-Höchst – Frankfurt am Main City – OffenbachOber-Roden; S 8: Wiesbaden – Mainz Hbf – RüsselsheimFrankfurt am MainOffenbachHanau; S 9: Wiesbaden – Mz-Kastel – RüsselsheimFrankfurt am MainOffenbachHanau).

Außerdem gibt es Regionalbahn-Verbindungen über die Rechte Rheinstrecke nach Koblenz über Rüdesheim, nach Aschaffenburg über Darmstadt, nach Frankfurt am Main und nach Limburg an der Lahn über Niedernhausen. Seit Dezember 2001 ist der Hauptbahnhof wieder an das ICE-Netz der Deutschen Bahn AG angeschlossen: Eine Linie führt über die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main nach Köln (in nur 58 Minuten) bzw. über Mainz und Mannheim nach Stuttgart.

Der Bahnhof ist zudem bedeutender innerstädtischer und regionaler Bus-Knotenpunkt.