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Kalisz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kalisz / Kalisch
Wappen von Kalisch Kalisch in Großpolen (Polen)
Basisdaten
Staat: Polen
Verwaltungsbezirk: Großpolen
Einwohner: 107.000 (2001)
Fläche: 71,4 km²
Höhe: 144 m ü. NN
Postleitzahl: 62-800 bis 62-821
Telefonvorwahl: (+48) 62
Geografische Lage: 51° 46' nördl. Breite
18° 05' östl. Länge
KFZ-Kennzeichen: PK
Gliederung des
Stadtgebiets:
12 Stadtteile/
Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Główny Rynek 20
62-800 Kalisz
Nächster Flughafen: Łódź, Breslau, Posen
Homepage der Stadt Kalisch

Kalisz Vorlage:Lautschrift (deutsch Kalisch) ist eine polnische Kreisstadt im Verwaltungsbezirk Großpolen - im Zentrum der drei rund 100 km entfernten Städte Breslau, Posen und Łódź an der Prosna gelegen. Auf Grund der sehr frühen schriftlichen Erwähnung (s.u.) kann sich Kalisz rühmen, die älteste urkundlich belegte Stadt Polens zu sein. Wirtschaftliche Bedeutung besteht in den Bereichen der Textilindustrie, des Maschinenbaus und der Herstellung von Musikinstrumenten. Kalisch ist Sitz von drei Hochschulen.

Stadtwappen

Das Wappen von Kalisch besteht aus einem zweitürmigen Kastell, über dessen Tor ein polnisch gekleideter, wachsender Wächter in das Horn stößt, umgeben von vier Sternen. Auf den Zinnen der Türme sprießen je drei Rohrkolben hervor. Farben Rot in Silber.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Kalisz (sehr ausführlich)

Kalisz wird bereits um das Jahr 150 n. Chr. vom alexandrinischen Geographen Claudius Ptolemäus erwähnt, ist somit die erste urkundlich erwähnte Stadt auf dem Gebiet des heutigen Polen. Ab 1193 war Kalisch die Hauptstadt eines piastischen Herzogtums, das 1305 zur Woiwodschaft umgewandelt wurde. Von 1793 bis 1807 gehörte Kalisch zu Preußen. Nach 1815 entwickelte sich Kalisch zur Industriestadt. Am 7. August 1914 wurde die Stadt durch deutschen Artilleriebeschuss völlig zerstört und anschließend in modernem Stil wiederaufgebaut. Von 1939 bis 1945 gehörte Kalisch als Stadtkreis und Sitz des Landrates für den gleichnamigen Landkreis zum deutschen Reichsgau Wartheland. Am 23. Januar 1945 wurde Kalisch fast unzerstört von der sowjetischen Armee befreit. Von 1975 bis 1998 war Kalisch Hauptstadt der Woiwodschaft Kalisz, zu der auch Teile von Niederschlesien gehörten.

Religionen

Kalisz ist seit 1998 Sitz eines katholischen Bistums. Seit 1793 existiert auch eine evangelische Gemeinde in der Stadt, der heute etwa 300 Mitglieder angehören. Es existiert auch eine russisch-orthodoxe Gemeinde (etwa 50 Mitglieder) und eine Baptistengemeinde. Die jüdische Gemeinde wurde 1940 von den Nazis deportiert.

Politik

Der Stadtpräsident steht dem siebenköpfigen Stadtvorstand vor und ist gleichzeitig ist Chef der Verwaltung. Der Stadtrat umfasst 47 Mitglieder, von denen zwei aus den im Jahr 2000 eingemeindeten Dörfern Dobrzec und Sulisławice erst nachträglich gewählt wurden. Im Stadtrat sind folgende Parteien vertreten:

  • Sozialdemokratische Partei (Sojusz Lewicy Demokratycznej) (17 Sitze)
  • Porozumienie Prawicy Chrześcijańskiej (9 Sitze)
  • Samorządy Osiedlowe (1 Sitz)
  • Forum Przyjaciół Kalisza (7 Sitze)
  • Unabhängiger Block "Wszystko dla Kalisza" (7 Sitze (bis 1999 nur 5 Sitze)
  • Sozialdemokratisches Forum (Forum Lewicy Demokratycznej) (4 Sitze)
  • Freiheitsunion (Unia Wolności) (2 Sitze)

Wirtschaft

Das Wirtschaftsleben der Stadt wird durch die Industrie dominiert. Vorherrschende Branchen sind die Textilindustrie, die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Luftfahrt- und Metallindustrie.

Verkehr

Die städtische Busgesellschaft KLA befördert mit ihren neuerworbenen Bussen auf 16 innerstädtischen und 12 Vorortlinien insgesamt 19 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Als Stadt mit der höchsten PKW-Dichte Polens leidet Kalisch unter einem Parkplatzmangel, der durch Einführung von Parkraumbewirtschaftung gemildert werden soll.


Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Neben zwölf Berufs- und 24 Fachschulen gibt es drei Hochschulen mit insgesamt 5.500 Studenten und Studentinnen.

Städtepartnerschaften


Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Im Jahr 2000 wurden die Dörfer Dobrzec und Sulisławice eingemeindet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Wojciech-Boguslawski-Theater

Museen

  • Das Bezirksmuseum ...

Bauwerke

  • Franziskanerkirche zum Hl.Stanislaus (13-18. Jh. gotisch, Innenausstattung Barock)
  • Garnisonskirche (ehemalige Jesuiten-,später Evangelische Kirche, 17-18 Jh., Barock)
  • Kathedrale zum Heiligen Nikolaus (gotisch-neugotisch, Innenausstattung Barock, eine interessante Kapelle im Jugendstil, 13.-19 Jh.)
  • Städtische Pfarrkirche zum Heiligen Joseph , (17-18. Jh. Barock)
  • Jesuitenkirche (ehem.Bernhardiner-) zur Mariae Verkündigung (18.Jh, Barock)
  • Nazarethanerkirche zum Heiligen Joseph und Heiligen Peter von Alcantara (18.Jh., Rokoko)
  • siehe auch: Geschichte der Stadt Kalisz

Friedhöfe

  • Evangelischer Friedhof (ab 17. Jh.). Dort begegnen wir allen Namen derjeniger Industriellen, deren Namen oben aufgeführt sind
  • Russisch-orthodoxer Friedhof (ab 18.Jh.)
  • Jüdischer Friedhof (Stadtteil Widok). Einziger noch erhaltener kleiner jüdischer Friedhof (19.Jh.)in der heutigen Stadt. Der älteste, nicht weit von der Stadtmitte gelegen,mit teilweise mittelalterlichen Gräbern, wurde um 1940 von den Nazis zerstört.
  • Soldatenfriedhof (1916). Hier liegen auch viele Deutsche, die ab 1939 in Kalisch angesiedelt wurden.
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof (1946). Die große Gedenksäule besteht aus dem Granit der Neuen Reichskanzlei in Berlin.

Sonstige Bauten

  • Bahnhof Skalmierzyce (deutsch: Skalmeritz), 2 km südlich von der heutigen Stadtgrenze entfernt. Riesiger neugotischer Bau, um 1905 errichtet, bis 1918 Grenzbahnhof des Deutschen Kaiserreiches.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Konzerte des städtischen Sinfonieorchesters und des Studenten-Chores Polifonia

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Literatur