Subjekt-Objekt-Spaltung
Subjekt-Objekt-Spaltung nennt man in der Philosophie die Einteilung des gesamten Daseins je nach der Funktion in handelnde bzw. wahrnehmende (=Subjekt) einerseits und behandelte bzw. wahrgenommene (=Objekt) Wirklichkeiten andererseits. Die indogermanischen Sprachen mit ihrer strengen Scheidung der grammatischen Fälle beim Substantiv und der Transitivität bzw. Intransitivität beim Verb haben möglicherweise eine besondere Affinität zu dieser Denkstruktur. Sie ermöglicht einen effektiven, weil einfühlungslosen Umgang mit Objekten sowie ein Absehen von der Subjektivität der Wahrnehmung und den Rückwirkungen des Wahrgenommenen. Seit dem späten 20. Jahrhundert gibt es im westlichen Kulturbereich eine breite Strömung zur Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung mit der Zielperspektive einer neuen "Ganzheitlichkeit".