Kernen im Remstal

Gemeinde in Deutschland
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Wappen Karte
Wappen von Kernen i.R.

Deutschlandkarte, Position von Kernen hervorgehoben

Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Gemeindeart: Gemeinde
Fläche: 15,05 km²
Einwohner: 15.035 (12/2003)
Ausländeranteil: 1.469 (12/2003)
Bevölkerungsdichte: 999 Einwohner/km²
Höhe: 270 m ü. NN (Rommels-
hausen Zentrum)
Postleitzahl: 71394
Vorwahl: 07151
Geografische Lage: 48° 48' 13" n. Br.
9° 19' 29" ö. L.
KFZ-Kennzeichen: WN
Amtliche Gemeindekennzahl: 08 1 19 093
Gliederung des Gemeindegebiets: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Stettener Straße 12
71394 Kernen i.R.
Website: www.kernen.de
E-Mail-Adresse: info@kernen.de
Politik
Bürgermeister: Stefan Altenberger

Kernen im Remstal ist eine Gemeinde des Rems-Murr-Kreises in Baden-Württemberg.

Entstanden ist Kernen durch die Gemeindereform 1975 aus den Orten Rommelshausen und Stetten. Der Name Kernen wurde durch einen Wettbewerb ermittelt und bezieht sich auf den Hausberg der Gemeinde - den 513 Meter hohen Kernen.

Geografie

Kernen liegt am Eingang des Remstals.

Nachbargemeinden sind Fellbach, Waiblingen und Weinstadt.

Die Landeshauptstadt Stuttgart liegt ca. 20 km entfernt.

Wappen

Beschreibung:

Das Wappen zeigt auf gelbem Grund zwei parallele Reihen von Romben. Die Reihen verlaufen diagonal von unten nach oben, bestehen aus jeweils 3 Romben und haben die Farben blau (obere Reihe) und schwarz.

Bedeutung:

Das Wappen wurde aus den beiden bestehenden Wappen von Rommelshausen und Stetten gebildet. Die Rauten symbolisieren die "teckischen Rauten". Beide Ortsteile gehörten eine zeitlang zum Herrschaftsgebiet der Herzoge von Teck.

Datei:Wappen stetten.png
Wappen von Stetten
Datei:Wappen rommelshausen.png
Wappen von Rommelshausen

Das ehemalige Wappen von Rommelshausen führte im unteren Teil die teckischen Rauten (schwarz auf gelb). Die Farben stehen für Farben von Alt-Württemberg.

Im oberen Teil stand der Buchstabe "R" für Rommelshausen. Das Wappen wurde Rommelshausen im Jahr 1938 vom Reichsstatthalter verliehen.

Stetten führte in seinem Wappen die teckischen Rauten in blau.

Geschichte

Die Gemeinde Kernen im Remstal besteht seit dem 20. September 1975.

Sie entstand durch die Gemeindereform aus den Orten Rommelshausen und Stetten.


Rommelshausen

Die erste urkundliche Erwähnung "Rumoldeshusen" stammt aus dem Jahre 1146. In einer Schenkungsurkunde, in der dem Kloster Oberzell der Erwerb eines Eigengutes durch Kaiser Konrad III. bescheinigt wird, ist auch ein "Wortwin de Rumoldeshusen" als Zeuge genannt. Wer dieser Wortwin de Rumoldeshusen ist, ist nicht bekannt. Da als weitere Zeugen Graf Ludwig von Württemberg und die Herren von Plochingen aus der Umgebung genannt werden, liegt die Vermutung nahe, dass er zum Umfeld des Grafen gehörte und dort eine gehobene Stellung hatte.

Neben diesem Namen tauchen auch die Bezeichnungen "Rummeltzhausen", "Rumelshusen", "Rommeltzhausen" für den Ort auf. Erstmalig 1686 wird in einer Urkunde der Name "Rommelshausen" genannt.

Zwischen 1293 und 1300 gehörte Rommelshausen zum Herrschaftsgebiet des Herzog von Teck. Im Jahre 1300 wurde das Gebiet von Rommelshausen an die Grafen von Württemberg verkauft.


Auch vor der Zeit der urkundlichen Zeugnisse gab es Besiedlungen im Ortsgebiet von Rommelshausen.

Auf seiner Gemarkung wurde im Jahre 1971 von W.D. Förster und M.A. Benzin eine römische Villa (Villa rustica) ausgegraben. Der Gesamthof umfasste ca. 70 Ar. Das Hauptgebäude war ca. 21 x 13 Meter groß. Auf Grund von Münzfunden wird das Alter auf die Zeit zwischen 180 und 235 n.Chr. geschätzt.

Die erste Siedlung wurde zwischen 650 und 750 n.Chr. von Alamannen gegründet. Indiz hierfür sind etliche Alamannen-Gräber. Von diesen ersten Siedlern kann Rommelshausen auch seinen Namen bekommen haben. Möglicherweise wurde die Siedlung nach dem Anführer der Siedler benannt. Dieser könnte "Rumold" geheissen haben. Zeugnisse hierfür gibt es allerdings nicht.

Stetten

1241 wurde Stetten das erste Mal urkundlich genannt. Am 2. Februar 1241 verkauften die Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg einen Hof an das Kloster Heiligenkreuztal. Als Zeuge wird ein "Eberhardus dapifer de Stetin" genannt. (= Eberhard, Truchsess von Stetten)

Truchsesse waren leibeigene Dienstmänner der Grafen von Württemberg. Sie hatten die Rolle des ersten Hofmarschalls.


Das Dorf Stetten wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verkauft.

Um 1300 wurde die Y-Burg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg der über "Yberg" zu "Yburg" mutierte.

Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Im Jahre 1760/61 wurde sie bis auf die Zargen-Mauern abgebrochen.

Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.

Ab 1507 herrschten die Herren von Thumb in Stetten. Der württembergische Erbmarschall Konrad Thumb von Neuberg kaufte Stetten. Seine Nachfahren Johann Friedrich Thumb, der erste bis vierte herrschten bis 1645 in Stetten.

1664 wurde Stetten an Herzog Eberhard III. verkauft.


Religionen

Nach der Reformation werden beide Ortschaften protestantisch. Der letzte katholische Pfarrer muß Rommelshausen im Jahre 1535 verlassen. Die vorhandenen katholischen Kirchen werden "reformiert".
Erst im 19. Jahrhundert siedeln sich wieder Katholiken in Rommelshaussen und Stetten an. 1917 wohnen in Stetten 50 und in Rommelshausen 120 Katholiken. Die katholischen Kirchen wurden 1954 (Stetten) und 1960 (Rommelshausen) errichtet.

Neben Protestanten und Katholiken gibt es in Kernen eine Neuapostolische Kirche, eine Evangelisch-methodistische Kirche und zwei Landeskirchliche Gemeinschaften.

Politik

Der Gemeinderat umfaßt 22 Mitglieder. Diese verteilen sich seit 1999 auf die Parteien wie folgt:
CDU: 8
SPD: 5
UFW: 6 (Unabhängige Freie Wähler)
OGL: 3 (Offene Grüne Liste)



Wirtschaft

Rommelshausen und Stetten waren lange Zeit durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. In der Umgebung beider Orte liegt Löss- und Keuperboden] der für Landwirtschaft bzw. Weinbau hervorragend geeignet ist. Die Bedeutung des Weinbaus für Stetten wird erstmalig 1379 urkundlich dokumentiert.

Durch die Industrialisierung zog auch die Industrie in beiden Ortsteilen ein. Rommelshausen war bei der Entwicklung der ortsansässigen Industrie bevorzugt, da es seit 1861 eine eigene Haltestelle der Remstalbahn hatte.

Heutzutage ist einer der großen Arbeitgeber die Diakonie Stetten. Sie entstand aus der von C.F. Müller 1849 in Vaihingen/Enz gegründeten "Heil- und Pflegeanstalt für schwachsinnige Kinder". Nachdem der Platz in Vaihingen zu knapp wurde vermittelte sein Schwager Landenberger 1863 den Kauf des leerstehenden Schlosses Stetten. Die "Anstalt" expandierte immer mehr, baute neue Gebäude und kaufte Gelände auch in Rommelshausen. Da im Jahre 1875 schon 250 Pfleglinge versorgt wurden musste ein eigener Friedhof angelegt werden. Im Jahre 1892 arbeiteten die Betreuten in Werkstätten, Bäckerei, Buchbinderei, Schumacherei, Holzdreherei, Bürstenbinderei und einem landwirtschaftlichen Betrieb.



Bildungseinrichtungen

Kernen hat im Ortsteil Rommelshausen je 1 Grund- und Realschule.
Im Ortsteil Stetten steht eine Grund- und Hauptschule. Des weiteren wird in Stetten von der Diakonie Stetten eine Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche betrieben.

Städtepartnerschaften

Kernen unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:


Persönlichkeiten

Ehrenbürger Rommelshausens


Ehrenbürger Stettens