Schottisch-gälische Sprache

goidelischer Zweig der inselkeltischen Sprachen
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Die Schottisch-Gälische Sprache oder Ersisch (Gàidhlig) gehört zu den keltischen Sprachen und wird noch heute in Glasgow, im schottischen Hochland an der Westküste und auf den inneren und äußeren Hebriden-Inseln) gesprochen; dort allerdings als Muttersprache (Englisch ist hier bei vielen Personen die zweite Sprache). Sie gehört zum goidelischen (q-Keltischen) Zweig der keltischen Sprachen und ist eng mit dem Irischen und dem 1974 ausgestorbenen Manx verwandt. Die enge Verwandtschaft mit der irischen Sprache erklärt sich aus der Einwanderung von Skoten aus Irland nach Schottland seit dem 4. Jahrhundert.

Schottisch-Gälisch ist nicht mit dem Scots zu verwechseln, das sich aus dem Angelsächsischen entwickelt hat und somit zu den germanischen Sprachen zählt.

Verbreitung

Die Zahl der Sprecher beträgt gemäß der Volkszählung von 2004 etwa 100.000. Das sind ungefähr 1 Prozent der Bevölkerung Schottlands. In Glasgow (schott.-gäl. Glaschu) gibt es für eine Stadt verhältnismäßig viele Sprecher des Gälischen. Dort existiert auch eine gälischsprachige Vorschule und Schule, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gälische Sprache auch bei der jüngern Generation zu fördern. Die Altersstruktur und damit die Prognose der Sprache für die Zukunft ist eher ungünstig, da sie meist nur noch von Leuten über 40 Jahren im täglichen Gebrauch benutzt wird. Dennoch gibt es erfolgreiche Bestrebungen, das Gälische zu pflegen; so wird von der BBC und Scottish Television regelmäßig gälisches Programm (Kultur, Kindersendungen, u.ä.) mit englischen Untertiteln ausgestrahlt. Alle Sprecher des Gälischen sind bilingual (Englisch).

Trotz der engen Verwandtschaft zum Irischen können Sprecher der jeweiligen anderen Sprache nicht ohne Probleme miteinander kommunizieren, weshalb sie gezwungen sind, als Lingua franca auf das Englische auszuweichen. Des Weiteren wird schottisches Gälisch in Nova Scotia in Kanada gesprochen.

Besonderheiten der Sprache

Zu den Besonderheiten der schottisch-gälischen Sprache zählen, ähnlich wie bei anderen keltischen Sprachen, bes. dem Irischen und dem Manx, u. a. die Lenierung (etwa "Aufweichung"), die Nasalisierung sowie die Satzstellung (Prädikat - Subjekt - Objekt). Fragen werden durch bestimmte Fragepartikeln gebildet. Ähnlich wie in manchen nordeuropäischen Sprachen werden stimmlose Verschlusslaute prä-aspiriert (vorbehaucht): tapadh leat ("danke schön"): /'taxpa 'l´at/"

Lenierung:

Begriff Aussprache Übersetzung
màthair -ma:her- Mutter
mo mhàthair -mo va:her- meine Mutter
an cù -an ku:- der Hund
do chù -do xu:- dein Hund
tha mi bronach -ha mi bronax- bin-ich-traurig = ich bin traurig.
tha mi glè bhronach -ha mi gle: vronax- bin-ich-sehr-traurig = ich bin sehr traurig.
A bheil thu bronach? -a vel u bronax- Fragepartikel-bist-du-traurig? = Bist du traurig?

Language Code

Der Language Code ist sco (nach ISO 639).