Schokokuss

Süßigkeit mit Füllung aus Eiweißschaum
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2007 um 00:40 Uhr durch Anteeru (Diskussion | Beiträge) (Geschichte: Unnötig, roch verdächtig nach Werbung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Schokokuss ist eine Süßigkeit aus einer Füllung aus Eiweißschaum und einem Überzug aus Schokolade auf einer Waffel.

Schokokuss im Ganzen...
... und angebissen.

Namensgebung

Die Süßspeise wird traditionell auch als Negerkuss bezeichnet bzw. im Westen und Südwesten des deutschen Sprachgebiets als Mohrenkopf, in Österreich als Schwedenbombe und im Bayerischen Wald als Bumskopf.

"Mohrenkopf" ist eine Übersetzung von französisch "Tête de Nègre" und ist 1892 in Leipzig erstmalig belegt. Der "Kuss" im Negerkuss ist eine Übersetzung von frz. "Baiser".

Da die Ausdrücke Neger und Mohr heute oft vermieden werden, werden als offizielle Produktnamen großenteils Bezeichnungen wie Schokoladenkuss, Schokokuss, Schaumzapfen, Schaumkuss, Süßpropfen, Naschkuss oder firmennamenbezogene Neologismen wie Dickmann, Köhler oder Mayer-Junior verwendet.

Herstellung

Der gezuckerte Eiweißschaum, der manchmal mit Kakao und/oder Rumaroma versetzt ist, wird auf eine Waffel aufgebracht und mit einer Schokolade-Fettglasur überzogen. Heute ist der Schokokuss mit vielerlei Schokoladensorten lieferbar.

Daneben gibt es noch weitere Produkte, die nach dem Überziehen mit Kokosraspeln, Krokantstreuseln, Rosinen oder Mandeln bestreut werden.

Varianten

Eine vor allem bei Schulkindern beliebte Form des Verzehrs ist der Schokokuss zwischen zwei Brötchenhälften („Matschbrötchen“, „Klatschbrötchen“, „Datsch“ oder auch „Schokokussbrötchen“). Im Großraum Düsseldorf ist der Ausdruck „Fortunabrötchen“ geläufig; der Name ist abgeleitet von dem des Fußball-Traditionsvereins Fortuna Düsseldorf. In Österreich wird auch der Ausdruck Bombensemmel verwendet.

Geschichte

Die ersten Schokoküsse entstanden im 19. Jahrhundert in Konditoreien in Frankreich, hergestellt aus einer baiserartigen Masse und einem Schokoladenguss. Zu Beginn des 20. Jahrhundert gab es sie dann auch in deutschen Konditoreien.

1920 begann Mayer Junior in Bremen mit der Fertigung von Schokoküssen in Deutschland und fertigt diese Spezialität bis heute in kleinen Chargen.

1930 wurde in Österreich die Süßwarenmanufaktur Niemetz gegründet, die unter anderem „Schwedenbomben“ herstellte.

In den 1940er Jahren stellte die Firma Köhler eine lustige Variante des Schokokusses her, „Köhler's Wunder-Mohren-Tüte“. Es handelte sich dabei um ein Hörnchen mit einer Füllung aus „Köhlerküssen“ und in der Waffel waren lauter kleine Überraschungen versteckt. Köhler stellt heute über 20 Varianten von „Köhlerküssen“ her.

Die ersten Schokoküsse in der DDR wurden von der Firma Grabower Backwaren (heute: Grabower Süsswaren GmbH) gefertigt. Die Massenproduktion in Deutschland begann um 1950, jedoch zunächst in minderer Qualität.

1981 wurde das Unternehmen Dickmann vom Unternehmen Storck aufgekauft.

Nährwertangaben

Ein großer Schokokuss (Herstellerangaben zu "Super Dickmanns") wiegt 28 g und enthält 2,5 g Fett, 0,8 g Eiweiß und 18 g Kohlenhydrate. Er entspricht 415,2 kJ (98,6 kcal) und 1,8 KHE, bzw. 1,5 BE